Der Landesbetrieb Information und Technik hat ein neues Zahlenwerk zu Unfällen vorgelegt. Dabei folgt Oberberg nicht dem landesweiten Trend.
StatistikBei Unfällen mit E-Scootern, Pedelecs und Fahrrädern liegt Waldbröl an der Spitze

E-Scooter sind für den Straßenverkehr zugelassen. Und immer wieder kommt es zu Unfällen mit diesen Elektro-Zweirädern, dabei liegt die oberbergische Stadt Waldbröl an der Spitze der jüngsten Statistik.
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Die Zahl der Unfälle, an denen Menschen auf einem E-Scooter beteiligt waren, ist im vergangenen Jahr landesweit gestiegen, und zwar um etwa 20 Prozent. Das berichtet der Landesbetrieb Information und Technik und beruft sich auf die jüngste Erhebung dazu. Das gilt dem Zahlenwerk zufolge aber nicht für den Oberbergischen Kreis: Dort kamen zehn Menschen bei Unfällen auf einem solchen Roller zu Schaden, also weniger als im Jahr zuvor.
Drei davon trugen 2024 schwere, sieben von ihnen leichte Verletzungen davon. Die meisten dieser Unfälle verzeichnen die Düsseldorfer Statistiker für Waldbröl, dort wurden fünf gezählt – vier Menschen wurden dabei schwer verletzt. Zwei gab es zudem in Bergneustadt, jeweils einen Unfall in Nümbrecht, Radevormwald und in Reichshof. 2023 dagegen lag die Zahl der Unfälle mit einem E-Scooter in Oberberg noch bei 15, Spitzenreiter waren damals – mit jeweils drei – die Städte Gummersbach, Radevormwald und Wipperfürth. Die Zahl der Schwerverletzten wird für jenes Jahr auf insgesamt vier beziffert, die der Leichtverletzten derweil auf elf.
Zahl der Unfälle mit dem Pedelec und oder dem Fahrrad ist in Oberberg zuletzt gestiegen
Anders sehen jedoch die Zahlen für Unfälle aus, bei denen Oberbergerinnen und Oberberger auf einem Zweirad zu Schaden kamen. Dabei unterscheidet die Statistik allerdings nicht, ob die Verunglückten auf einem gewöhnlichen Fahrrad oder auf einem wesentlich schnelleren und schwereren Pedelec gefahren sind: Für 2024 weist die Erhebung kreisweit 141 Zweirad-Unfälle mit 31 Schwer- sowie 110 Leichtverletzten aus. Das seien sieben mehr als im Jahr zuvor, heißt es aus der Landeshauptstadt: 2023 wurden bei 134 Unfällen 27 Menschen schwer, 106 Menschen leicht verletzt.
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Damals an der Spitze: Gummersbach mit 20 Unfällen (sieben Schwer-, 13 Leichtverletzte), gefolgt von Hückeswagen – dort hatte es 18 Unfälle mit fünf Schwer- und 13 Leichtverletzten gegeben. Auf Platz drei findet sich die Stadt Waldbröl mit 14 Unfällen (ein Schwerverletzter, 13 Leichtverletzte).
Im Jahr 2024 indes teilen sich die Kreisstadt und die Marktstadt mit jeweils 20 Fahrrad-Unfällen die Spitzenposition: In Gummersbach trugen vier Menschen schwere, 16 leichte Verletzungen davon. In Waldbröl wurden acht Schwer- und zwölf Leichtverletzte gezählt. Auf Platz drei in diesem Zahlenwerk steht zudem Radevormwald mit 15 Unfällen sowie einem Schwer- und 14 Leichtverletzten.
Hintergründe zu den ausgewerteten Unfällen auch in Oberberg
Jeder zweite Mensch landesweit, der mit einem E-Scooter verunglückt ist, war nach Angaben des Landesbetriebs Information und Technik jünger als 25 Jahre. Mehr als die Hälfte der im vergangenen Jahr mit einem E-Scooter Verunglückten (50,3 Prozent) waren jünger als 25 Jahre, dagegen lediglich 2,8 Prozent älter als 65. Bei den Pedelec-Unfällen lag der Anteil der unter 25-Jährigen bei 10,7 Prozent. 28,2 % Prozent der Verunglückten waren älter als 65 Jahre. Bei den übrigen Fahrradunfällen ohne Pedelecs entfielen 27,2 Prozent der Verunglückten auf Jüngere als 25 Jahre und 15,3 Prozent auf die über 65-Jährigen.
E-Scooter sind seit dem Inkrafttreten der Verordnung für Elektrokleinstfahrzeuge am 15. Juni 2019 zum Straßenverkehr in Deutschland zugelassen. Elektrokleinstfahrzeuge sind Kraftfahrzeuge und somit versicherungspflichtig. Fahrerinnen und Fahrer von E-Scootern benötigen keinen Führerschein, müssen aber mindestens 14 Jahre alt sein. Bei Pedelecs handelt es sich um Fahrzeuge mit Elektromotor, dessen Unterstützung sich während der Fahrt mit zunehmender Geschwindigkeit verringert. Der elektrische Motor wirkt zusätzlich zur Muskelkraft und nur unterstützend. Solche Fahrzeuge sind verkehrsrechtlich Fahrrädern gleichgestellt.