Der heiße Tipp blieb ausSchulministerin Gebauer zu Gast bei Wiehler FDP

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Yvonne Gebauer (2.v.l.) an der Tropfsteinhöhle mit (v.l.) Dr. Erwin Kampf, Ina Albowitz und Reinhold Müller.

Yvonne Gebauer (2.v.l.) an der Tropfsteinhöhle mit (v.l.) Dr. Erwin Kampf, Ina Albowitz und Reinhold Müller.

Wiehl – Den heißen Tipp aus dem Ministerium hatte Yvonne Gebauer nicht mit dabei, als sie am Montagnachmittag bei der Wiehler FDP im Waldhotel Tropfsteinhöhle zu Gast war. Genau darauf schien der Vorsitzende der Wiehler Liberalen, Dr. Erwin Kampf, ein wenig gehofft zu haben, als er der NRW-Schulministerin schon in die Pläne in der Stadt für die Umwandlung der TOB in Bielstein von der Sekundarschule zu einer Gesamtschule darlegte.

Am Ende, sagte Gebauer – und da hörten auch Bürgermeister Ulrich Stücker und der Beigeordnete Peter Madel aufmerksam zu –, gehe es nur im regionalen Konsens. Madel hakte nach: Gebe es denn vielleicht die Möglichkeit, der Bestandsgefahr für die Engelskirchener Sekundarschule zu entgehen, indem man beide Schulen als gleichrangig behandele und Bewerbungen von Schülern aus der Nachbargemeinde deshalb abweisen könne? Hier war die ministeriale Antwort ein deutliches Nein.

Ministerin zog Bilanz

Gebauer, die im Anschluss zu einer Veranstaltung nach Hückeswagen weiterfuhr, war aber nicht nur nach Wiehl gekommen, um Antworten zu einer möglichen Gesamtschule zu geben und dazu wie sich die am besten durchsetzen lässt. Im Wahlkampf zog die Ministerin auch eine Bilanz dessen, was die Landesregierung seit 2017 in der Schulpolitik alles auf den Weg gebracht habe – sei es bei der Digitalisierung, sei es bei der Einstellung von Lehrern oder sei es bei der Schullandschaft, allen voran beim Erhalt der Förderschulen. Gebauers Bilanz: 10 000 neue Stellen für Lehrer seien geschaffen worden, 6000 erhalten worden, die es schon nicht mehr geben sollte. „Insgesamt arbeiten 13 300 Menschen mehr an den Schulen – im Unterricht oder in der Betreuung.“

Gerade jetzt stünden die Schulen aber schon vor der nächsten riesigen Herausforderung: Über 14 000 Kinder aus der Ukraine seien inzwischen schon in den Unterricht zu integrieren. Täglich würden es mehr und: „Wir dürfen nicht davon ausgehen, dass sie vor dem nächsten Jahr wieder gehen.“

Kritik an der Kommunikation

Von sich aus ging Gebauer auch auf die häufige Kritik an der Kommunikation ihres Ministeriums in der Corona-Pandemie. Zu spät, diesen Eindruck bestätigte später auch noch einmal Oberbergs Kreisvorsitzende Ina Albowitz-Freytag, hätten Eltern und Lehrer von dem erfahren, was für sie gelte. Die Ministerin räumte ein, dass das anders hätte laufen müssen, erwiderte aber auch: „Von den 100 Schulmails, die wir während der Pandemie verschickt haben, kamen nur vier an einem Freitag. Und nur zwei davon betrafen den nächsten Montag.“

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Zu dem von der Wiehler FDP gewünscht Austausch mit den Schulleitern kam es nicht. Die Bezirksregierung habe diese vor dem Hintergrund der Einladung dringend auf ihre Neutralitätspflicht im Wahlkampf aufmerksam gemacht, berichtete Kampf: „Die vier Grundschulleiter sind deshalb nicht gekommen.“ Frank Mistler vom Gymnasium und Anita Kallikat hätten sich aber entschieden, als Privatpersonen teilzunehmen.

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