Bei der Firma Kampf arbeiten 21 ehrenamtliche Feuerwehrleute. Jetzt gibt es dort ein eigenes Feuerwehrgerätehaus.
Einzigartig in OberbergEin eigenes Gerätehaus für 21 Feuerwehrleute bei der Firma Kampf

Copyright: Mit 21 Einsatzkräften und zwei Fahrzeugen ist die Wache auf dem Gelände der Firma Kampf gerade tagsüber wertvoll.Michael Kupper
Auf dem Gelände der Firma Kampf Schneid- und Wickeltechnik hat die Stadt Wiehl nach einer Bauzeit von etwa anderthalb Jahren für rund 900 000 Euro ein neues Feuerwehrgerätehaus errichtet. Möglich wurde das durch einen Erbbaurechtsvertrag, den die Stadt mit dem Unternehmen geschlossen hat. Von diesem Standort rücken seit Oktober Mitarbeiter der Firma tagsüber von 7 bis 17 Uhr zu Einsätzen aus.
„Dieser junge Alarmstandort verleiht der Wiehler Feuerwehr eine neue Dimension der Leistungsfähigkeit und Leistungsbereitschaft – passend zu den Leitlinien von Kampf“, sagte Geschäftsführer Markus Vollmer bei der feierlichen Einweihung des Gerätehauses. Schon seit vielen Jahren würden Mitarbeiter des Unternehmens während der Arbeitszeit zu Einsätzen ausrücken.
In der Firma arbeiten 21 ehrenamtliche Feuerwehrkräfte, elf davon bei der Wiehler Wehr
Derzeit seien elf der 21 Feuerwehrkräfte im Unternehmen – drei Frauen und 18 Männer – Angehörige der Wiehler Feuerwehr. Dass sie jetzt von Mühlen ausrücken können, sei ein wesentlicher Beitrag zur Bewältigung von Notfallsituationen. An die Einsatzkräfte gewandt, ergänzte er: „Ihr macht einen tollen Job für die Gemeinschaft – danke, dass Ihr für uns da seid.“
„Das Türchen, das wir heute am Adventskalender öffnen, ist ein ganz besonderes Türchen“, betonte Wiehls Bürgermeister Ulrich Stücker: „Ein richtiger „Feuerwehrstandort auf einem Firmengelände ist wohl einzigartig in Oberberg.“ Das Gebäude mit rund 240 Quadratmeter Fläche, verteilt auf einen Sozialtrakt mit 130 und die Fahrzeughalle mit 110 Quadratmetern, diene der Sicherheit aller Menschen in der Umgebung. Ehrenamtliche Tätigkeit brauche eine gute Infrastruktur: „Ich freue mich, dass sich dieses Gebäude bereits bei fünf Einsätzen bewährt hat.“ Er überreichte eine Urkunde mit der Aufschrift „112 Prozent Einsatz für meine Stadt“.
Idee ist über ein Jahrzehnt gewachsen
Jens Schmidt, Leiter der Wiehler Feuerwehr, schilderte, dass die Idee zu diesem Standort seit etwa zehn Jahren gewachsen sei. So gebe es bei der Firma neben den elf Wiehler Feuerwehrleuten zehn weitere „Tagesalarmer“ aus Nümbrecht, Reichshof, Overath und Lohmar. Anfangs habe man überlegt, auf dem Gelände ein einzelnes Auto unterzustellen: „Jetzt ist es ein toller Standort von historischen Ausmaßen.“
Einheitsführer Patrick Noss ergänzte, dass ein Löschfahrzeug mit 800 Litern Wasser stationiert sei, was für einen Erstangriff ausreiche. Dazu komme ein Mannschaftstransportfahrzeug: „An der Einsatzstelle treffen wir uns im Rendezvous-Verfahren mit weiteren Einheiten.“ Er freue sich, dass bei den bisherigen Einsätzen bereits zwei Menschen aus Not gerettet werden konnten. Anschließend übergab ihm Stücker den Schlüssel für das ungewöhnliche Feuerwehrhaus.