Enttäuschung bei Leonie Haas (22): Ihr Klub, der EC Bergkamen, beantragt keine Lizenz für die neue Saison der ersten Fraueneishockey-Liga (DFEL).
RückzugFür Wiehler Eishockey-Torhüterin Leonie Haas ist der Erstliga-Traum erstmal vorbei

34 Paraden der starken Leonie Haas reichten nicht: Anfang Januar unterlagen die „Bärinnen“ aus Bergkamen in Ingolstadt 0:3.
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Die alte Spielzeit war gerade erst zu Ende gegangen, da verspürte Leonie Haas „schon Bock auf die nächste“. Auch 2025/26 wollte die Eishockey-Torhüterin, die in Engelskirchen geboren ist und in Wiehl lebt, wieder in einer Doppelrolle agieren: als dritte Torfrau mit den Wiehl Penguins in der Männer-Regionalliga und mit den Frauen des EC Bergkamen in der Deutschen Fraueneishockey-Liga (DFEL).
Künftig kein Frauen-Erstligist mehr aus NRW
Doch daraus wird nichts: Der Klub aus Westfalen wird für die kommende Saison keine DFEL-Lizenz mehr beantragen, wie er nun bekanntgab. „In diesem Jahr ist der personelle Umbruch so gravierend, dass der Verein um Trainer Marvin Wintgen und Mannschaftsführer Dirk Clauberg keine spielfähige Mannschaft mehr für die Bundesliga aufstellen kann“, heißt es in der Begründung auf der Website.
Der Verlust langjähriger Leistungsträgerinnen könne nicht kompensiert werden, dazu seien die Auswärtsreisen zu einem mehr als 1000 Kilometer entfernt beheimateten Gegner wie Budapest kaum zu finanzieren. In Nordrhein-Westfalen ist damit künftig kein Frauen-Erstligist mehr beheimatet.
Ich hatte bereits Gespräche mit Grefrath und den Kölner Haien für die 2. Bundesliga und muss mich bald entscheiden.
Für die enttäuschte Haas bedeutet das, eine Liga tiefer neu anzugreifen. „Ich hatte bereits Gespräche mit Grefrath und den Kölner Haien für die 2. Bundesliga und muss mich bald entscheiden“, sagt die Linksfängerin, die für die Kölner bereits aktiv war.
In ihrer ersten DFEL-Saison hatte die 22-Jährige sehr ordentliche Leistungen gezeigt: Obwohl sich die „Bärinnen“ von Trainer Wintgen – einem ehemaligen Penguins-Angreifer – als Team kaum konkurrenzfähig präsentierten und mit der Qualifikation für die Play-offs früh nichts mehr zu tun hatten, wies Haas nach ihren sieben Einsätzen mit 91 Prozent die beste Fangquote des Bergkamener Goalie-Trios auf.
„Für meine erste Bundesliga-Saison war das schon gut“, meint die Oberbergerin, die im Sommer verstärkt an ihrer Fitness arbeiten möchte. Schließlich will sie auch eine Liga tiefer überzeugen.