Rettung der WiehltalbahnDampfzug „Bergischer Löwe“ soll im Advent wieder fahren

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Mit ehrenamtlichem  Einsatz hält der Förderkreis die Strecke in Schuss. Kurt Abel reparierte am Freitag  eine Weichenschaltung.

Wiehl – Anwohner hatten sich schon über den Wildwuchs am Wiehler Bahnhof gewundert: Da wird mit viel Geld ein neuer Bahnsteig angelegt und nun wuchert das Grün. Doch der Förderkreis zur Rettung der Wiehltalbahn tue, was er kann, versichert Vorsitzender Gerhard Mansel.

In dieser Woche war mit Georg Zimmermann einer der ehrenamtlichen Förderkreisaktivisten im Einsatz und hat am Bahnhof Birkenbäumchen und anderes Gehölz entfernt. Und Vereinschef Mansel führt in den nächsten Tagen Gespräche mit einem Fachunternehmen, das auf der Strecke zwischen Osberghausen und Wiehl die Gleise mit schwerem Gerät freischneiden soll, was nicht ganz billig ist.

Wiehler Bauhof könnte bei Müllbeseitigung helfen

Aber mit Handarbeit allein komme man nicht voran, sagt Mansel. „Wegen des Schadens an der Bielsteiner Brücke ist die Strecke ja seit Jahren nicht befahren worden. Die Natur ist unerbittlich.“ Förderkreismitglied Zimmermann würde sich freuen, wenn der Bauhof der Stadt Wiehl zumindest bei der Beseitigung des Mülls auf den Gleisen helfen würde. Gerhard Mansel gibt zu bedenken, dass der Verein nur projektgebundene Fördermittel bekommt. Die laufende Unterhaltung, die mehrere zehntausend Euro im Jahr ausmacht, müssen die Bahnfreunde aus eigenen Mitteln stemmen.

Und mit Eigenleistung: Am Freitag kümmerten sich Georg Zimmermann und Kurt Abel um einen Defekt an der Verkabelung der Weichen in Osberghausen. Das große Ziel ist, dass der Dampfzug „Bergischer Löwe“ im Advent wieder touristische Fahrten unternehmen kann. Ein Problem: Die Bielsteiner Brücke ist immer noch nicht wieder betriebsbereit. Neue Anforderungen an deren Statik haben Neuberechnungen mit einem 3D-Modell erfordert, berichtet Gerhard Mansel. „Das ist ein wahnsinniger Aufwand.“

Kritik: Bundesverkehrsministerium lässt sich Zeit

Nun gelte es die Brückenlagerbefestigung zu verstärken. „Aber wir sind guter Hoffung, dass das in den nächsten Wochen erledigt ist.“ Langfristiges Ziel des Förderkreises bleibt ein regulärer Nahverkehr auf der Wiehltalstrecke. Vereinsvorsitzender Mansel kritisiert, dass sich das Bundesverkehrsministerium so viel Zeit damit lässt, die Voraussetzungen für die Neubewertung der Wirtschaftlichkeit zu schaffen. „Wir warten sehnsüchtig auf die neuen Standards“, sagt Mansel.

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Diese werden Grundlage einer Machbarkeitsstudie sein, die der Zweckverband Nahverkehr Rheinland dann beauftragt. Der Nutzen der Bahn soll in einem Gesamtverkehrskonzept untersucht werden. Darauf haben sich Verein, Kreis, Anliegerkommunen und weitere Akteure verständigt. Auf der Liste von Reaktivierungsvorschlägen für Eisenbahnstrecken vom Verband Deutscher Verkehrsunternehmen steht die Wiehltalbahn inzwischen ganz oben.

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