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KlassikerRund um Köln, mitten durch Wipperfürth

Lesezeit 4 Minuten

Schnell sausen die Profis an den Zuschauern auf dem Wipperfürther Marktplatz vorbei.

Beim großen Radrennen trafen sich die Fans an Eventpoints auf dem Marktplatz, in Wipperfeld und Agathaberg.

Und plötzlich ging alles ganz schnell. Die 107. Auflage des Rennradklassikers „Rund um Köln“ mit mehr als 200 Profis in der Eliteklasse führte auch in diesem Jahr wieder durch den Oberbergischen Kreis. Und sowohl in Agathaberg, Wipperfeld als auch auf dem Wipperfürther Marktplatz direkt am Rathaus wurden Eventpoints organisiert. In der Hansestadt zeichnet dieses Jahr die Karnevalsgesellschaft Baulemann für die Organisation des Eventpoints verantwortlich. Während die jungen Helfer Julian und Tim Bratwurst um Bratwurst auf dem Grill drehen und an die hungernde Zuschauermenge reichen, wandern zahlreiche Gläser mit Kaltgetränken über die Theke des Getränkewagen.

Zweimal müssen die Profis unter denen mit Julian Borresch (Mitte/türkis) auch ein Oberberger ist, das bis zu 27 Prozent steile Stück nach Agathaberg fahren.

Nach und nach nehmen die Besucher die besten Plätze an der Strecke ein, denn keiner will verpassen, wenn die Rennradfahrer auf ihrer Strecke durch die Innenstadt rasen. Vereinsvorsitzender David Engelmann erläutert: „Es ist hier sehr eng, und so ist man an dem Geschehen sehr nah dran. Das ist das Besondere an der Passage am Marktplatz.“ Getreu dem Motto „Mittendrin statt nur dabei“ können sich die Zuschauer den Luftzug um die Nasen wehen lassen, als die Rennradfahrer an ihnen vorbeihuschen. Peloton düst nach AgathabergFür das Peloton geht es dann weiter zum nächsten Eventpoint, nach Agathaberg. Dort hat sich der Bürgerverein für die Organisation gemeldet.

Vor alle aber gab es dort hinauf gleich zweimal eine Bergwertung mit einer Steigung von bis 27 Prozent. Die gewann beide Male mit Ole Theiler der Mannschaftskollege von Julian Borresch. der Dieringhauser Borresch ist der einzige heimische Fahrer und fährt für das Rembe-rad-net-Team. Unter der Woche hatte er die Steigung nach Agathaberg noch abgefahren. Nun kam er im Hauptfeld durch das Tor, das das Ende der Bergwetunng anzeigt. Auch in Wipperfeld gibt es einen Eventpoint, den die Rennradprofis aber auch die Hobbyfahrer passieren müssen. Dort laden die Katholische junge Gemeinde in Zusammenarbeit mit dem DjK Wipperfeld auf den Wanderparkplatz ein.

KG bewarb sich sofort

Als öffentlich wurde, dass Eventpoints in Wipperfürth geplant seien, meldete sich der KG Baulemann sofort bei der Stadt. Für Vereinschef Engelmann eine Ehrensache: „Ich denke, Wipperfürth geht es so gut, weil es hier viele gesunde Vereine gibt, die sich immer wieder engagieren und ihren Beitrag leisten. Wir sind auch außerhalb des Karnevals aktiv und wollen uns beteiligen und der Stadt und den Menschen hier etwas zurück geben.“ Sollte dabei etwas für die Vereinskasse abfallen, sei das natürlich noch das i-Tüpfelchen, sagt der Vereinsvorsitzende und lacht.vDerweil positionieren sich immer mehr Zuschauer an den Absperrgittern entlang der Strecke.

Darunter auch das Ehepaar Diana und Marco aus Wipperfürth, die sich nach dem Fußballspiel des Sohnes die Gelegenheit nicht entgehen lassen wollen, hautnah dabei zu sein. Marco ist selbst begeisterter Mountainbike-Fahrer und hat bereits die Tour de France in Paris erlebt. „Letztes Jahr hab ich ,Rund um Köln' nur im Fernsehen verfolgt. Vor Ort dabei zu sein ist einfach eine ganz andere Hausnummer. Es ist toll, dass man so nah an den Rennradfahrern ist“, freut sich der 45-Jährige. Um 13.12 Uhr ist es endlich so weit. Die den Radfahrern voraus fahrenden Sicherheitskräfte erreichen die Innenstadt, immer mehr Zuschauer versammeln sich an der Strecke. Drei Motorradfahrer der Polizei passieren den Eventpoint und die offiziellen Fahrzeuge von „Rund um Köln“.

Gespannt warten die mehr als 150 Zuschauer, den Blick fest auf die Rennstrecke gerichtet. DJ Ralf Quebach sorgt für die richtige Hintergrundmusik, die Sonne, die sich mühsam mit ein paar Strahlen durch die Wolkendecke kämpft, erhellt die Stimmung. Mit lauten Applaus und Jubelrufen werden die ersten Fahrer begrüßt, die blitzschnell um die Kurve flitzen. „Und schon ist es erst mal wieder vorbei“, sagt Fußballmutti Diana, als nach gerade einmal zehn Minuten der letzte Rennradfahrer an ihnen vorbeigesaust ist. Doch bereits eine knappe Stunde später werden sie die Profis auf ihrer kraftraubenden Tour de Oberberg erneut auf dem Marktplatz mit Applaus anfeuern können. Bis dahin sorgen Bratwurst, Getränke und gute Musik dafür, dass die Zuschauer durchhalten.