Höchstwert in Hürth gemessenOzonwerte in NRW überschreiten Informationsschwelle

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Die Sonne steht am Abend kurz vor Sonneuntergang hinter Wolken über der Stadt. (Symbolbild)

Die Sonne steht am Abend kurz vor Sonneuntergang hinter Wolken über der Stadt. (Archivbild)

Die Ozonwerte in NRW überschreiten die Informationsschwelle von 180 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft. Das LANUV gibt Verhaltenstipps.

In Nordrhein-Westfalen sind am Freitag Ozonwerte oberhalb der Informationsschwelle von 180 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft gemessen worden. Das teilte das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) mit. Ab diesem Wert ist das LANUV verpflichtet, die Bevölkerung zu informieren.

Die Behörde wies darauf hin, dass Personen, die besonders empfindlich auf Ozon reagieren, vorsorglich auf Sport im Freien verzichten sollten.

Hohe Ozonwerte in NRW: LANUV informiert und mahnt zur Vorsicht

Der am Freitag gemessene höchste „Einstundenwert“ wurde unweit von Köln um 15 Uhr in Hürth gemessen. Dort betrug der Wert 190 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft. Im Kölner Norden betrug der Maximalwert am Freitag 164 (Messstation Chorweiler), im Köln Süden lag er bei 155 (Messstation Rodenkirchen) Mikrogramm pro Kubikmeter Luft und damit unter der Informationsschwelle von 180 Mikrogramm. Bereits im Juni hatten mehrere Messstellen in NRW, darunter auch in Köln, kritische Grenzen erreicht.

Das farblose und giftige Gas Ozon ist eines der wichtigsten Spurengase in der Atmosphäre. Die in einer Höhe von 20 bis 30 Kilometern in der Atmosphäre bestehende natürliche Ozonschicht schützt die Erde vor der schädlichen Ultraviolettstrahlung der Sonne, wie das Umweltbundesamt informiert. In Bodennähe auftretendes Ozon wird nicht direkt freigesetzt, sondern bei intensiver Sonneneinstrahlung gebildet.

Ozonwerte in NRW überschreiten Informationsschwelle: Diese Symptome können auftreten

„Die durch Ozon ausgelösten Symptome reichen von Schleimhautreizungen, Atemwegsbeschwerden sowie Kopfschmerzen bis zur Einschränkung der körperlichen Leistungsfähigkeit. Diese Symptome können oberhalb der Informationsschwelle bei besonders empfindlichen Personengruppen auftreten“, informiert das LANUV in einer entsprechenden Meldung.

Etwa 10 bis 20 Prozent der Bevölkerung würden besonders empfindlich auf Ozon reagieren. Die individuelle Empfindlichkeit gegenüber Ozon ist sehr unterschiedlich, welche Faktoren diese Empfindlichkeit bedingen, ist nicht bekannt.

Die durch Ozon ausgelösten Symptome reichen von Schleimhautreizungen, Atemwegsbeschwerden sowie Kopfschmerzen bis zur Einschränkung der körperlichen Leistungsfähigkeit.
Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz

Potenziell gefährdet seien Menschen, die sich zum Beispiel berufsbedingt viel in der Sonne aufhalten würden, oder dort über einen längeren Zeitraum Sport treiben würden, etwa beim Rennradfahrer. „Sportler, die durch ihre mit körperlicher Aktivität verbundene hohe Atemrate sowie Säuglinge und Kleinkinder, die durch ihr hohes Atemvolumen vergleichsweise höhere Ozonmengen aufnehmen, können betroffen sein“, heißt es in der Mitteilung des LANUV.

Ozonwerte in NRW noch weit entfernt von „Alarmwert“

Ozonempfindlichen Bürgerinnen und Bürgern wird geraten, vorsorglich Anstrengungen im Freien zu vermeiden beziehungsweise diese in die frühen Vormittagsstunden oder auf die Abendstunden zu verlegen. Außerdem empfiehlt das Amt, sich vor Sonnenbrand zu schützen.

Der sogenannte „Alarmwert“ liegt bei 240 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft für den Stundenwert. Wird dieser Wert erreicht oder überschritten, empfiehlt das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz generell, ungewohnte körperliche Anstrengungen im Freien zu vermeiden.

Um die Ozonbelastung in der Luft zu reduzieren, empfiehlt das LANUV, nach Möglichkeit auf unnötige Autofahrten zu verzichten, da die Autoabgase zur Ozonbildung beitragen. Auch der Verzicht auf Lösungsmittel in Farben und Lacken wird empfohlen.

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