Rund 30 Familienangehörige bedrohten die Polizeibeamten und behinderten den Einsatz.
Mädchen schwer verletztPolizei wird nach Unfall in Alsdorf von Großfamilie bedrängt

Die Polizei wurde bei dem Einsatz in Alsdorf beschimpft und bedroht (Symbolfoto).
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Bei einem Unfall in Alsdorf in der Städteregion Aachen ist ein fünfjähriges Kind von einem Auto erfasst und schwer verletzt worden. Der Einsatz der Polizei gestaltete sich „schwierig“, berichtet ein Pressesprecher. Die Beamten seien von rund 30 Familienangehörigen des Kindes bedrängt worden.
Den Ermittlungen zufolge ist es am Dienstagnachmittag (8. Juli) zu dem Unfall in der Alsdorfer Innenstadt gekommen. Das Mädchen aus Alsdorf wurde schwer verletzt in ein Krankenhaus gebracht, wo es weiter behandelt werden muss. Der Zustand der Fünfjährigen ist den Angaben zufolge stabil. „Es besteht aktuell keine Lebensgefahr“, erklärte der Pressesprecher der Polizei Aachen.
Auto erfasst Fünfjährige auf Parkplatz in Alsdorf – schwer verletzt
Die Polizei hat Ermittlungen zur Unfallursache aufgenommen. Gegen 16 Uhr befand sich die 38-jährige Frau mit ihrem Auto derzeitigen Erkenntnissen zufolge auf dem Zentralparkplatz an der Bahnhofstraße. Die Autofahrerin aus Alsdorf beabsichtigte, auf den Anna-Platz abzubiegen, als es zu dem Unfall kam.
Demnach soll die 38-Jährige die Einmündung zum Abbiegen auf den Anna-Platz verfehlt haben. Als sie ihren Wagen zurücksetzte, übersah sie dabei das Mädchen, das gerade mit ihrem Tretroller an dem Auto vorbeifahren wollte.
Rund 30 Familienangehörige bedrängen und bedrohen Polizei
Die alarmierte Polizei sperrte für den Rettungseinsatz den Bereich um die Unfallstelle ab. Sowohl die Hauptzufahrt auf den Zentralparkplatz als auch die Zufahrt vom Anna-Platz mussten dafür dicht gemacht werden.
Die Unfallaufnahme gestaltete sich jedoch schwierig für die Polizei. „Rund 30 Familienangehörige des Kindes behinderten zeitweise die Unfallaufnahme. Es kam unter anderem zu wütenden Schreien“, teilte der Pressesprecher weiter mit.
Eine Polizeibeamtin sei zudem mit herablassenden Worten angegangen worden, hieß es. Die Einsatzkräfte mussten Platzverweise aussprechen und sogar Ingewahrsamnahmen androhen, um die Situation zu beruhigen.
Erst gegen 19.30 Uhr, also über drei Stunden später, konnte der Einsatz beendet werden. Die Polizei stellt weitere Ermittlungen an. Die 38-jährige Autofahrerin erlitt einen Schock und musste betreut werden. Inwieweit gegen sie ermittelt wird, war noch unklar. (jv)