Kölsch und Live-MusikSechste Bergisch Gladbacher Kneipennacht hatte einiges zu bieten

Im Wirtshaus am Bock ließ es die Band „Handercover“ bei der Kneipennacht krachen.
Copyright: Klaudia Kasek
Bergisch-Gladbach – Wie gut Shuttle-Busse verbinden können, bewies in dieser Nacht nicht etwa deren mehr oder weniger pünktlicher Betrieb. In dieser Nacht kam es auf die gute Verbindung der ganz anderen Art an, als es wieder hieß: Die Bergisch Gladbacher Kneipennacht wirbelt das ruhige Stadtleben mal wieder ordentlich durch.

Ein Stück Südamerika brachte die Band „Los Marca Pasos“ in die Refrather Galerie-Werkstatt.
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Dabei zeigten der Verein „Wir für Bergisch Gladbach“ und Radio Berg zum sechsten Mal, wie gut kaltes Kölsch, Live-Musik und Bus-Geflüster „verbinden“ können. Nicht einmal das regnerische Wetter war imstande, das besondere kulturelle Angebot zu sabotieren – auch wenn deswegen bei manchen Kneipeninhabern Organisationstalent gefragt war.
Kneipentour als Verjüngungstour
Mal eben spontan ein Zelt und Schirme besorgen musste Achim Culmann für seinen „Kneipen“-Abend in der Refrather Galerie-Werkstatt, als er die aufkommenden Wolken bemerkte. „Es war nicht ganz einfach, doch zum Glück klappte alles rechtzeitig“, sagte er erleichtert und zeigte auf den Grill-Stand, der nun gut geschützt vor dem regnerischen Wetter war. Drinnen durchdrang vor allem lateinamerikanische Musik, die zum Tanzen animierte, die kleinen Räume. „Ich fühle mich heute 20 Jahre jünger.

Schulfreunde: Thomas Fink und Nicole Noll.
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Die gesamte Kneipentour ist für uns wie eine Verjüngungstour“, erzählte Thomas Fink lachend. Er und seine ehemalige Schulfreundin, Nicole Noll, hatten zu diesem Zeitpunkt noch vier weitere Kneipen-Besuche vor sich – so der Plan. Dabei standen nicht nur sie vor der bekannten Qual der Wahl, denn jede Kneipe überzeugte mit ihrem besonderen Charme. Neben der lateinamerikanischen Tanzstimmung in der Galerie-Werkstatt, warteten vielerlei weitere Angebote auf die Besucher: Kölsche Hits, gespielt vom „Duo Pascal“, gab es im Paffrather „Gasthaus Hansen“ zu hören, mit Kölsch-Rock war die Band „Nullzwei“ im Gladbacher „Postillion“ präsent. Die Gaststätte „Zur Linde“ bot Rockklassiker mit „Into Deep“an, das Refrather Bistro „Weyer's“ setzte auf Deutsch-Rock mit der „RSW Band“ und im Gladbacher „Wirtshaus am Bock“ gab es Rock und Pop mit Handercover“.
Freie Getränke für das schönste Foto

Wer ruhigen Rock bevorzugte, kam im Quirls mit „Paul-Akustik-Rock“ auf seine Kosten.
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Wer ruhigeren Rock bevorzugte, kam im „Quirls“ mit der Band „Paul-Akustik-Rock“ auf seine Kosten. Für Pop-Musik sorgten die 90er-Party im Bensberger „Bistro am Schloss“ und der Auftritt von Djane Lija in Gladbacher „Naschbar“. Einige Straßen weiter, im Bensberger „Zum Postwagen“, wartete auf die Gäste eine Mischung aus Rock Pop und Blues mit „Teneja’s Delight“, und im „Irish Pub“ in Schildgen war Pop, Folk und Jazz mit „Bird in Wire“ angesagt. Für gute Stimmung sorgte auch ein Bierdeckel-Gewinnspiel: „Die Gäste können heute Abend ihre Getränke aufs Haus gewinnen“, erklärte Manuela Jünger, Geschäftsführerin im Bistro „Weyer's“, „dafür müssen sie ein Bild von ihnen mit unserem speziell dafür angefertigten Bierdeckel machen und auf ihrem Instagram- oder Facebook-Kanal hochladen. Wer das schönste Foto hochlädt, gewinnt.“
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Auch in den Shuttle-Bussen herrschte gute Stimmung
Die Kneipennacht sei für viele Bewohner zur Tradition geworden, meint Bernd de Lamboy vom Veranstalter „Wir für Bergisch Gladbach“. Gemeinsam mit seiner Vereinskollegin Bettina Wisniewski und Radio Berg sorgte er im Vorfeld der Kneipennacht dafür, dass möglichst viele unterschiedliche Kneipen mit vielfältigen Programmen teilnahmen. Doch nicht nur die Gaststätten sorgten für eine angenehme Kennenlern-Atmosphäre. Auch in den Shuttle-Bussen unterhielten sich die Gäste angeregt weiter.

Bei Shuttle-Busfahrer Julian Simon (links) und Bernd de Lamboy (rechts) vom Veranstalter „Wir für Bergisch Gladbach“ fühlten sich die Gäste sicher aufgehoben.
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De Lamboy selbst verbrachte die meiste Zeit im Bus. Er und seine Frau Annegret fuhren gemeinsam mit Busfahrer Julian Simon von einer Kneipe zur nächsten, um das Event zu koordinieren und die Besucher auf ihrer Bustour zu begleiten: „Die Kneipentour wird immer gerne als kulturelles Angebot genutzt und bringt so mehr Leben in die Region“, sagte er und freute sich, dass alles trotz des regnerischen Wetters gut ablief. Nach der letzten Bus-Tour kam er endlich auch zum Anstoßen in seiner Stammkneipe „Irish Pub“ in Schildgen.