Für die VerkehrswendeGladbach soll Anschaffung von E-Kleinkehrmaschinen prüfen

In Freiburg im Breisgau ist eine elektrisch betriebene Kleinkehrmaschine seit 2018 im Einsatz. Bürgermeister Martin Horn stellte sie vor.
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Bergisch Gladbach – E-Bikes und E-Pkw. Beides gibt es seit langem in der Stadtverwaltung , sie sind Teil der Verkehrswende im Rathaus. Weg vom konventionellen Antrieb, hin zu erneuerbaren Perspektiven lautet das Motto. Zwei E-Lastenräder sind für das erste Halbjahr 2022 avisiert.
Eine elektrisch betriebene Kleinkehrmaschine gibt es noch nicht. Das könnte sich ändern. Bald könnten mit einem Akku-Modell die Gehwege gereinigt werden. Die Stadt muss jetzt die Anschaffung prüfen. Das hat die Ampelkoalition durchgesetzt. Mit den Kehrmaschinen soll die große Umrüstung des städtischen Fuhrparks beginnen.
Strategiekonzept gefordert
„Fangen wir doch hier mal mit an“: Grüne, SPD und FDP streben zumindest die Anschaffung eines solchen Modells an. Im Ausschuss für Infrastruktur überraschten die Koalitionäre mit einer sogenannten Tischvorlage; einem Antrag, der zu Beginn der Sitzung verteilt wurde. Statt, wie von der Verwaltung vorgeschlagen, dem Kauf eines dieselbetriebenen Ersatzmodells zuzustimmen, soll jetzt zunächst ein grundsätzliches Strategiekonzept kommen (Infrastruktur, Routen, Mehraufwand) usw.) und in einer der nächsten Sitzungen vertiefend über die Anschaffung gesprochen werden: „für die Umstellung des städtischen Fuhrparks im Bereich der Kleinkehrmaschinen auf E-Mobilität.“ Damit könne ja nichts falsch gemacht werden, meinten die Redner der Ampel.
Außerdem müsse das andauernde Reden über E-Mobilität ein Ende haben: Die Kleinkehrmaschinen sollen den Umschwung bei der städtischen Mobilität einläuten. „Man muss irgendwann auch mal springen“, meinte Andreas Ebert (SPD) symbolisch. Das Risiko halte er für überschaubar.
Kehrmaschinen als Anfang
Dass die kleinen Kehrmaschinen bereits auf dem Markt sind und von Kommunen eingesetzt werden, bestätigte David Zenz, Chef des Abfallwirtschaftsbetriebes der Stadt. Eines dieser E-Modelle habe die Stadt vergangene Woche von der Nachbarstadt Wuppertal ausgeliehen. Das habe irgendwie funktioniert, meinte er. So wie er es beschrieb, war der Erfolg eher mäßig. Gejubelt habe keiner. Seinen Mitarbeitern sei es egal, welche Antriebsart die Maschine habe.
Zenz zeigte sich allerdings auch etwas ratlos: „Ich brauche eine Orientierung, was Sie wollen“. Im Text der Ampel ist zu lesen, auch wenn die neue Technik im Test nicht ganz überzeugt habe, „möchten wir dem Ziel der Klimaneutralität Rechnung tragen und regen an, dafür zu sorgen, dass sich die örtlichen Rahmenbedingungen ändern.“ Etwa mit sogenannten Schnellladeorten an den Pausenstellen der Mitarbeitenden und Veränderungen bei der Routenplanung. Ein Kauf müsse mit einem Konzept verbunden werden.
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Auch an anderer Stelle stoppten die Koalitionäre Kaufbeschlüsse. Das Abwasserwerk muss nach Vertagung nochmals prüfen, wie wirtschaftlich die Anschaffung eines Ersatz-Spülfahrzeugs und eines Ersatz-Kastenwagens ist. „Das ist eine widersprüchliche Vorlage“ kanzelte Jörg Krell (FDP) die schriftlichen Ausführungen vom Leiter des Abwasserwerks, Martin Wagner, ab. Wagner muss nun weitere Zahlen liefern, der Kauf warten. Die Risikoabschätzung eines Totalausfalls sei die Gretchenfrage, meinte er. Ein Ersatzfahrzeug mieten, sei ausgeschlossen. Bei einem Fahrzeugausfall bleibe nur eines: Personal von anderen Anbietern einkaufen. Das gehe auch ins Geld.