Bäder kämpfen mit ProblemenGladbach und Rösrath warten auf den Start

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Ein Turmspringer im Freibad Milchborntal in Bensberg.

Bergisch Gladbach/Rösrath – Die Bademodenhersteller sind bereits in Sommerlaune. Neue Kollektionen sind raus, modisch sollen die bergischen Wassernixen ab dem Frühjahr in die Becken hüpfen. Allerdings: Ab wann genau die beiden Gladbacher Freibäder eröffnen, ist noch nicht fix. Und auch die Wassertemperatur könnte Thema werden. In Rösrath muss der Badespaß ebenfalls noch warten, allerdings nennen die Stadtwerke einen klaren Termin für den Saisonstart im Freibad Hoffnungsthal: Am Samstag, 11. Juni, soll es losgehen.

Gladbach nicht vor Ende Mai

Bergisch Gladbach Üblicherweise beginnt Anfang Mai überall die Badesaison open air, und mancher Besucher zählt schon die Tage. Für das Freibad Milchborntal in Bensberg und das Freibad am Kombibad Paffrath steht fest: Ende Mai oder spätestens Anfang Juni soll geöffnet werden, erklärt Manfred Habrunner, Geschäftsführer der städtischen Bädergesellschaft. Ein exaktes Datum will er noch nicht durchfunken. Es gibt auch im Bergisch Gladbacher Bädergeschäft die üblichen Unbekannten: Wetterlage und Gesundheit der Mitarbeitenden.

Ab kommender Woche werden die Temperaturen deutlich steigen, manche Wettermodelle gehen von 30 und mehr Grad aus. Was für einen etwas zeitigeren Öffnungstermin sprechen würde. Andererseits herrscht weiter Corona-Pandemie. Durch Corona-Infektionen und die dann erforderliche Quarantäne (aktuell mindestens fünf Tage) könnten der Bäderbetriebsgesellschaft als Pächterin des Badbetriebs wichtige Mitarbeiter fehlen, deutet Habrunner an. Die Bäder öffneten „in Abhängigkeit von der Wettersituation und von der Personalsituation“.

Energiepreise als Knackpunkt

Was die Planschfreuden in diesem Jahr nicht ganz so unbeschwert ausfallen lassen könnte, sind die Energiepreise. Seit dem Beginn des Krieges in der Ukraine kennen diese nur eine Richtung – steil nach oben. Das Bad verbraucht viel Energie, und Konsequenzen daraus will Habrunner nicht ausschließen: „Ja, vor den höheren Energiepreisen bleiben auch unsere Bäder leider nicht verschont.“ Mit Blick auf die Strompreise sei mit Kostensteigerungen „im höheren fünfstelligen Bereich“ zu rechnen. „Aus diesem Grunde sind wir natürlich bemüht, unseren Energieverbrauch weiter zu reduzieren.“

Habrunner weiter: „Auch die Absenkung der Wassertemperatur ist hier eine denkbare Alternative.“ Beim Gas sieht sich die Gesellschaft noch auf der sicheren Seite. „Unsere bestehenden Gasverträge laufen noch nicht kurzfristig aus. Über den möglichen Preis zu den späteren Zeitpunkten von Vertragsverlängerungen kann man derzeit nur spekulieren.“ Bei steigenden Kosten gebe es aus betriebswirtschaftlicher Sicht immer die Alternativen, „andere Kosten zu reduzieren oder die Erträge zu erhöhen“. Eine Überprüfung der Tarife sei daher „auch eine Option, derzeit jedoch nicht akut“.

Folgen der Flut

Rösrath Mit den Folgen der Flut vom Juli 2021 haben die Stadtwerke Rösrath immer noch zu tun, die Technik im Freibad Hoffnungsthal wurde zerstört, auch Teile der Liegewiesen und Beckenumgänge unterspült. Seit Monaten läuft daher die Sanierung, die Stadtwerke ließen die technischen Anlagen vom Keller in einen neuen Technikraum verlegen, der überflutungssicher sein soll. Allerdings gibt es Lieferschwierigkeiten bei elektronischen Bauteilen für die Anlagen zur Badewasseraufbereitung, daher musste der ursprünglich für Mitte Mai geplante Saisonstart auf den 11. Juni verschoben werden.

„Leider mussten wir einsehen, dass auch wir nicht zaubern und Abläufe beschleunigen können“, sagt Michael Rickert, Technischer Leiter der Stadtwerke. Es gibt aber auch gute Nachrichten für die Freibadfans, die Corona-bedingten Einschränkungen sind weitgehend aufgehoben. Festhalten wollen die Stadtwerke jedoch „bis auf Weiteres“ am Ticketreservierungssystem, um eine Überfüllung des Bads zu vermeiden: Wer ins Freibad will, muss sich über die Internetseite der Stadtwerke anmelden – das geht auch unmittelbar vorher, aber nur, wenn die Kapazität des Bads noch nicht erschöpft ist.

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Freuen können sich die Badegäste auch über stabile Ticketpreise – trotz der hohen Sanierungskosten, die nach einer Schätzung vom Vorjahr über 600 000 Euro liegen werden.

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