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BauunternehmerWeissenberger starb mit 83 Jahren

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Markenzeichen war die rote Kadett-Flotte.

Bergisch Gladbach – Als Bauunternehmer mit rasantem Aufstieg und dem anschließenden Fall seines Imperiums machte Franz Weissenberger in Bergisch Gladbach in den 70er-Jahren Schlagzeilen. Er schuf in der Stadt bekannte Bauten wie das Forum, das Kreishaus, den Wohnpark Gronau und die Stadtbücherei in der Stadtmitte.

Im Alter von 83 Jahren ist Weissenberger am 31. Januar gestorben. Die Beisetzung fand am Dienstag auf dem Friedhof in Pulheim-Brauweiler statt.

„Höher als der Kirchturm“ sollte er werden, der neue Bergische Löwe. Weissenberger präsentierte etwa 1970 die Idee, den Marienplatz in Gladbachs Stadtmitte zu überbauen mit einem fünf-bis achtstöckigen Immobilienkomplex, in dessen Mitte ein Wohnturm mit 17 bis 20 Geschossen in die Höhe ragen sollte. Der Neubau sollte Platz bieten für ein Hotel, Theater, Wohnungen, Geschäfte, Schwimmbad, Ärztezentrum und 200 Garagen. „Mit diesem rund 25-Millionen-Mark-Projekt Bergischer Löwe erlebt das Gladbacher Bauunternehmen den bisherigen Höhepunkt seines kometenhaften Aufschwungs“, berichtete der „Kölner Stadt-Anzeiger“ in seiner Lokalausgabe. Weissenberger beschäftigte zu der Zeit rund 500 Angestellte und Arbeiter. Die roten Opel Kadetts seiner Mitarbeiter waren damals ein bekanntes Markenzeichen.

Zum Glück für die Stadt wurde das Projekt – eine Bausünde aus heutiger Sicht – nie realisiert. Stattdessen machte sich Weissenberger einen Namen beispielsweise mit dem Kreishaus oder dem Weissenberger Hotel in Bensberg. Der Komplex wurde zuletzt vom Sozialamt als Mietshaus genutzt und brannte im vergangenen Jahr aus. Auch baute er zahlreiche Privathäuser. 1974 hatten Weissenberger und seine Mitgeschäftsführer, darunter auch seine Frau Gerda, sich wegen Konkursbetrugs vor Gericht zu verantworten. Danach wurde es still um den Baulöwen.