ÖPNV-ProjektPlaner wollen KVB-Linie 1 mit autonomem Shuttle in Bensberg verlängern

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Ein Schild „Autonomes Shuttle“ weist auf dem Flughafen in Frankfurt am Main (Hessen) auf den Testbetrieb hin. Der Flughafenbetreiber Fraport testet selbstfahrende Shuttles auf dem Flughafen-Betriebsgelände.

So ähnlich könnten die autonomen Shuttle aussehen, die in Zukunft die KVB-Linie 1 ins Bergische „verlängern“ sollen.

Mit fahrerlosen Kleinbussen soll die Straßenbahnlinie 1 von Bensberg über den Technologie-Park Moitzfeld bis nach Kürten-Spitze verlängert werden.

Im Zukunftsausschuss des Kreises war es erneut Thema, das „Folgeprojekt Linie 1“, und nach den Schätzungen der Planer vom Büro TTK aus Karlsruhe weist das Projekt auch weit in die Zukunft. Denn eine Umsetzung der Ideen für eine schnellere Verbindung zwischen der Endhaltestelle der Stadtbahnlinie 1 und den Firmen im Technologiepark – unter anderem Miltenyi Biotech, das bereits angekündigt hat, weitere Mitarbeiter einstellen zu wollen – und darüber hinaus nach Kürten-Spitze, wird mit Planung und Planfeststellung zehn bis zwölf Jahre dauern.

Bei der erneuten Untersuchung der beiden Varianten Busverkehr und autonomes Shuttle stellte sich letztlich heraus, dass beim Verkehrssystem „BRT – Bus Rapid Transit“ die Kosten den Nutzen um rund 0,7 Millionen Euro pro Jahr übersteigen würden. Dies insbesondere aufgrund der hohen Betriebskosten im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV).

Planer rechnen mit etwa 5500 Fahrgästen pro Tag zum Technologiepark

Die Wirtschaftlichkeitsuntersuchung mit der Methode der standardisierten Bewertung rechnet einen Nutzen-Kosten-Indikator aus, wobei ein Ergebniswert von über eins bedeutet, dass die Maßnahme des öffentlichen Verkehrs volkswirtschaftlich sinnvoll ist.

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Bei dem Bus-System waren es insbesondere die geringen Fahrzeitgewinne sowie die hohen Betriebskosten, die für diese Variante zu negativen Werten beim Nutzen-Kosten-Indikator führten. Zumal eine durchgängig eigene Busspur von Bensberg bis Spitze nicht zu realisieren wäre, was die Schnelligkeit des Transports verringern würde. Im Abschnitt Technologiepark – Akademie rechnen die Planer mit etwa 5500 Fahrgästen pro Tag.

Beim Bus Rapid Transit würden die Kosten den Nutzen um 0,7 Millionen Euro übersteigen.
Planungsbüro TTK

Allerdings schnitt auch das System der „autonomen Shuttles“ im ersten Schritt der Untersuchung beim Nutzen-Kosten-Indikator nur mit Werten von 0,72 beziehungsweise 0,83 ab. Nach Einführung einer neuen Version der standardisierten Bewertung wurde erneut gerechnet und diesmal erreichten die autonomen Shuttles den angestrebten Nutzen-Kosten-Faktor von über eins.

Ein solches autonomes Shuttle würde auf einer eigenen Trasse zwischen Bensberg und Spitze verkehren, wobei in Bensberg ein Tunnel erforderlich wäre, um einen Umstieg auf gleicher Ebene von der Stadtbahn ins Shuttle zu ermöglichen.

Rund 70 Millionen Euro würde das Shuttle-System zur Verlängerung der KVB-Linie 1 kosten

Das Planungsbüro TKK bezifferte die Kosten für ein solches Shuttlesystem mit rund 70 Millionen Euro – Teuerungen noch nicht mit eingerechnet, ein Risikozuschlag bei den Kosten würde bei 30 Prozent liegen. Allerdings gebe es, so die Planer, auch Förderungen für neue Technologien im ÖPNV.

Nach Meinung der Planer wäre ein solches Shuttle-System zwischen Bensberg und Spitze volkswirtschaftlich sinnvoll und könnte in drei Bauabschnitten realisiert werden: Ein Tunnel von Bensberg zur Akademie, dann die Strecke von der Akademie bis Moitzfeld und zuletzt ein Bauabschnitt von Moitzfeld nach Spitze.

Der Zukunftsausschuss beschloss schließlich, ein Verkehrssystem mit autonomen Shuttles zu befürworten, nun sollen umgehend die nächsten Schritte zur Umsetzung ausgeführt werden.

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