In Bergisch Gladbach entsteht gerade der neue Aldi-Markt. Er ähnelt der an dieser Stelle im vergangenen Jahr abgebrochenen Milchsammelstelle
BauprojektAldi-Markt in Bergisch Gladbach ähnelt Milchsammelstelle

Der neue Aldi-Markt, mit der Kontur der alten Milchsammelstelle
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Eineiige Zwillinge sollen sich ja oft wie ein Ei dem anderen. Bei Gebäuden ist das so eine Sache, Ähnlichkeiten gibt es, Verwechslungen sind eher die Seltenheit. In Heidkamp baut der Lebensmittelkonzern Aldi gerade einen neuen Nahversorgermarkt. Und auch hier spielt ein Zwilling eine Rolle. Denn ehemals stand an dieser Stelle die Milchsammelstelle Heidkamp, ein das Ortsbild seit den 1930er-Jahren prägendes Gebäude. Eine Erhaltungssatzung gibt es, und sie sollte das Gebäude vor Abbruch schützen.

Die im vergangenen Jahr abgebrochene Milchsammelstelle Heidkamp
Copyright: Guido Wagner
Um dennoch Modernes gestalten zu können, verständigten sich Bauträger und Stadt darauf, das Altgebäude abzureißen und am neu entstehenden Aldi-Markt eine Gebäudeseite nach Vorbild der Milchsammelstelle zu bauen.
Jetzt ist das Gebälk aufgesetzt, und siehe da: Der Neubau ähnelt tatsächlich seinem Vorgänger. Wenngleich keine Zwillingsverwechslungen möglich sein sollten, wirkt das Projekt bei den alteingesessenen Heidkampern wie eine Reminiszenz an das untergegangene Gebäude. Über Jahrzehnte hatte die Milchsammelstelle Heidkamp geprägt, es waren von den Weilern morgens die Bauern mit ihren Pferdegespannen oder Milchautos vorgefahren, um die Milch abzuliefern.
Kannen klapperten vertraut, und später lief der Transport der Ware weiter zu den Verkaufsstellen. Die markanten Giebel hat Aldi nachempfunden, auch bei den Fensteröffnungen gibt es Ähnlichkeiten. Vor vielen Jahrzehnten endete in Heidkamp die Epoche der Milchsammelstelle, es folgten Nutzungen als Pizzeria oder als Discounter.