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Vier BauprojekteGladbachs Bürgermeister geht mit Spaten auf Abschiedstour

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Der Bürgermeister und seine Kollegen halten Spaten in der Hand.

Abschiedstour mit Spaten: Bürgermeister Frank Stein (3.v.l.) bei der offiziellen Eröffnung für den Erweiterungsbau der GGS Hand. 

Zum Beginn der Rundfahrt eröffnet der scheidende Bürgermeister Frank Stein symbolisch den Baubeginn für den Erweiterungsbau für die GGS Hand. 

Bürgermeister Frank Stein geht mit dem Spaten auf Abschiedstour. Gleich vier Bauprojekte eröffnet er am Dienstag symbolisch mit einem Spatenstich – ein Marathon quer durch das Stadtgebiet, allerdings mit dem Auto und nicht zu Fuß, wie zuletzt, als Stein in Berlin im September die 42-Kilometer-Distanz lief.

Zum Auftakt gibt es zunächst ein ziemliches Chaos in der St.-Konrad-Straße, eine schmale Sackgasse, an der die GGS Hand liegt. Die Grundschule mit 300 Kindern wartet schon sehr lange auf einen Erweiterungsbau für die Ganztagsbetreuung, die dringend zusätzlichen Platz benötigt.

In dem Neubau in Modulbauweise sollen neben OGS- und Klassenräumen im Obergeschoss, im Erdgeschoss eine Mensa inklusive Küche untergebracht werden – Brutto-Geschossfläche 822 Quadratmeter. Die Kosten betragen 6,8   Millionen Euro. Das Gebäude erhält eine farbenfrohe Fassade aus orangen, grünen und hellblauen Elementen.

Dieser Tag zeigt unser tägliches Geschäft
Frank Stein, Bürgermeister

Alle Blicke, alle Fotoapparate sind auf Stein gerichtet, es ist sein vorvorletzter Tag im Amt als Bürgermeister: „Bald wird man mir nicht mehr zuhören“, sagt er, herauszuhören ist ein kleiner Schuss Wehmut. Umso mehr freue er sich auf diesen Tag, an dem wichtige Projekte auf den Weg gebracht würden, von denen Kinder und Jugendliche profitieren würden.

Bei der Rundfahrt in wechselnder Besetzung spiele die Schulbau GmbH eine Hauptrolle: Sie ist von Anfang bis Ende an Planung und Umsetzung beteiligt. „Dieser Tag zeigt unser tägliches Geschäft“, sagt Stein. Man spürt, gerade diese Termine zum Abschluss seiner Zeit als Rathauschef liegen ihm am Herzen.

Das Gebäude in Stahlrahmenkonstruktion wird auf einem Teil des Schulhofs platziert, der aus einem Sandplatz mit Spielgeräten bestand. Jetzt türmen sich dort Erd- und Schotterhügel, Bagger stehen bereit, Baucontainer sind aufgebaut.

Im Vergleich zur herkömmlichen Bauweise ist die eigentliche Bauzeit sehr kurz
Sebastian Rolko, Schulbau GmbH

Der Vorteil der Modulbauweise liegt auf der Hand. „Im Vergleich zur herkömmlichen Bauweise ist die eigentliche Bauzeit sehr kurz“, erläutert Sebastian Rolko, Geschäftsführer der Schulbau GmbH. Die 24 Raumodule werden in den Werkshallen der Alho-Systembau GmbH in Friesenhagen, Kreis Altenkirchen, passgenau vorgefertigt. Die Montage dauert nur eine Woche. Danach beginnt der Innenausbau, die Fassade und das Dach werden angebracht. Die Fertigstellung ist für den Sommer 2026 geplant.

Wenn die Tieflader anrollen, voraussichtlich ist es am 2. Dezember so weit, sei die Sperrung der St.-Konrad-Straße für eine Woche unumgänglich. Ein Kran wird aufgebaut, die Parkplätze fallen weg. „Wir sind immer darauf bedacht, die Einschränkungen für die Anwohner so gering wie möglich zu halten. Aber wir sind keine Zauber-GmbH“, meint Rolko.

Frank Stein fragt nach den ökologischen Standards? „Die Materialien sind alle nachhaltig“, betont Marco Bingel, Vertriebsleiter der Alho-Systembau GmbH, „sie können dem Kreislauf wieder zugeführt werden, wenn das Gebäude nicht mehr benötigt wird.“ Zudem könne das Bauwerk an anderer Stelle wieder aufgebaut werden. Der Neubau erhalte ein Gründach sowie Photovoltaik-Module für die Stromversorgung.

OGS kann Konzept professionell überarbeiten

„Wir sind über-, überglücklich über das, was hier entsteht. Viele Jahre haben wir gehofft, gebangt und gebetet. Wir brauchen den Platz unbedingt“, freut sich Schulleiterin Barbara Dortmann. Philipp Haag, Leiter des Schulkinderhauses, schwärmt: „Es ist ein Traum, jedem Kind ein warmes Essen in einer Mensa anbieten zu können.“ Das Betreuungskonzept könne professionalisiert, die Räume themenspezifisch als Kreativ- oder Ruheräume ausgestattet werden.

Bisher verfügte die GGS Hand über gar keine eigenen Räumlichkeiten für den offenen Ganztag. Notgedrungen wurde das Raum-in-Raum-Konzept eingeführt: „Morgens Unterricht, nachmittags außerschulische Betreuungsangebote“, erläutert Dortmann. Dieses Prinzip werde auch im Neubau fortgesetzt, aber dann mit viel mehr Möglichkeiten für AGs.

Beim Spatenstich zum Abschluss dieses Termins gibt es drei Spaten. Das muss reichen. „Das fühlt sich gut an“, sagt Stein, auf die Frage, wie er diesen Termin zum Ende seiner Amtszeit erlebt habe. Seit fünf Jahren habe er dieses politische Ziel mitverfolgt und unterstützt. „Deshalb bin ich auch ein bisschen stolz.“ Und es sei für ihn auch „eine emotionale Sache“. Als Vater von zwei inzwischen zwar erwachsenen Kindern, bedeutete es ihm sehr viel Projekte für die junge Generation auf den Weg zu bringen.

Dann setzt sich der Tross wieder in Bewegung: zum Kita-Bau in Schildgen, zum Bauprojekt Klassenhaus am Otto-Hahn-Gymnasium und zum Spatenstich für den Skate-Park an der Saaler Mühler. Fortsetzung des Berichts folgt am Donnerstag.