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Bergisch GladbachEine weitere Schule aus dem Baukasten ist in Arbeit

Lesezeit 3 Minuten
Rolko steht vor einer Leinwand, auf der der Lageplan für den Neubau abgebildet ist.

Sebastian Rolko, Geschäftsführer der Schulbau-GmbH, erläutert bei der Info-Veranstaltung für Anwohner und Eltern, wo genau der zweigeschossige Modulbau auf dem Schulhof der GGS Hand platziert werden soll.

Den nächsten Neubau in Schnellbauweise in Bergisch Gladbach bekommt die GGS Hand.  Die Anwohner machen sich Sorgen wegen Straßensperrung.  

Schulen aus dem Baukastensystem, so reagiert die Stadt Bergisch Gladbach, um die dringend benötigten zusätzlichen Einrichtungen schneller bereitstellen zu können. Die nächste Schule, die von der Schnellbauweise profitiert, ist die Gemeinschaftsgrundschule Hand an der St.-Konrad-Straße im Stadtteil Hand. Die Kosten betragen 6,8 Millionen Euro.

Bei der Informationsveranstaltung für die Nachbarn und Eltern gibt es nur wenig Bedenken, die meisten kann Sebastian Rolko, Geschäftsführer der städtischen Schulbau-GmbH, am Mittwochabend ausräumen.

Bereits im August sollen die ersten Arbeiten beginnen. An diesem Standort ist es die offene Ganztagsbetreuung, die zusätzlichen Platz benötigt. „Wir freuen uns darauf, allen Kindern ein warmes Essen anbieten zu können“, sagt Philipp Haag, Leiter des Schulkinderhauses, zum Auftakt. In dem Neubau sollen neben OGS- und Klassenräumen im Obergeschoss, im Erdgeschoss eine Mensa inklusive Küche untergebracht werden – Bruttogeschossfläche 816 Quadratmeter. Das Gebäude erhält eine farbenfrohe Fassade aus orangen, grünen und hellblauen Elementen.

Zu sehen ist der Entwurf für den zweigeschossigen Bau.

So soll der Modulneubau für die GGS Hand aussehen: verkleidet mit grünen, orangen und hellblauen Elementen.

Rolko spricht von einem „kleinen Neubau“ im Vergleich zu den beiden „Erstlingswerken“, den beiden Sofortschulen in Refrath und Hebborn. Vor allem von den Anwohnern der Straße „In der Auen“ in Refrath gab es 2023 viel Protest, weil aufgrund der Größe der Bauten Bäume gefällt werden mussten, Spielfläche wegfiel und der Ausblick aus den Häusern zum Teil verbaut wurde.

Zwei dieser Sorgen kann Rolko seinen elf Zuhörern gleich nehmen, bevor die Fragerunde beginnt: „Es wird kein einziger Baum gefällt“, betont er. Und das Gebäude in Stahlrahmenkonstruktion, wird nicht direkt an der Grenze zur Straße errichtet, sondern auf dem Schulhof platziert. Dieser besteht aktuell aus einer großen Sandfläche mit einigen Spielgeräten.

Die Nachfrage einer Mutter ist naheliegend: „Was ist dann für die Kinder draußen noch möglich während der Bauzeit und danach?“ Hier gebe es den Luxus, erläutert Rolko, eine benachbarte Wiese umzuwidmen. „Wir sind schon dabei, die Spielgeräte auszusuchen“, ergänzt Haag. Der Rest des Schulhofes bleibe ein Sandplatz, werde aber aufgewertet mit einem Ballfangzaun, damit Fußball gespielt werden könne, so Rolko.

Eigentliche Bauzeit dauert nur drei Tage

Für die eigentliche Bauzeit, sprich die Montage der vorproduzierten Elemente, werden drei Tage benötigt. Eine Sperrung der schmalen St.-Konrad-Straße sei dann unumgänglich. „Die Tieflader kommen sonst nicht durch“, erklärt Marco Bingel, Alho-Systembau aus Siegen. Dies macht einer älteren Dame große Sorgen: „Dann stehe ich morgens da und komme aus meiner Garage nicht raus.“

„Sie müssen uns ein bisschen vertrauen. Wir werden Sie rechtzeitig über die Sperrung informieren“, sagt Rolko. Er gibt zu bedenken, dass die herkömmliche Bauweise in Beton wohl zwei bis drei Jahre dauern würde und mit viel Lärm und Dreck verbunden wäre. Sobald der Bauantrag genehmigt sei, würden vermutlich im August zunächst die Vorarbeiten mit der Verlegung der Leitungen beginnen.

Absperrungen müssten aufgebaut werden. Erst danach erfolge die Montage. Aus dem Publikum kommt die Bitte, ob dies in den Ferien passieren könne: „Zur Sicherheit der Schüler, die hier morgens unterwegs sind.“ Versprechen können Rolko und Bingel das nicht, aber sie wollen versuchen, die Termine so zu legen. „Uns ist das auch lieber“, sagt Bingel und hält die Weihnachtsferien für realistisch. Die Fertigstellung ist zum Sommer 2026 geplant.

Josef Willnecker (CDU), stellvertretender Bürgermeister, meint zum Abschied: „Diese Schule hat es bitternötig. Sie können sich glücklich schätzen, vorne dran zu sein“, sagt er mit dem Hinweis darauf, dass insgesamt 34 Schulen auf der Sanierungsliste der Stadt stehen.