Aufgabe für JahrzehnteBergisch Gladbach erstellt Rangliste für Schulsanierungen

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Fachbereichsleiterin Barbara Kirschner, Beigeordneter Ragnar Migenda, Bürgermeister Frank Stein, Beigeordneter Thore Eggert und Fachbereichsleiterin Alexandra Meuthen (v.l.) bei der Vorstellung der Schulsteckbriefe im Kleinen Ratssaal des Historischen Rathauses. Christopher Arlinghaus

Fachbereichsleiterin Barbara Kirschner, Beigeordneter Ragnar Migenda, Bürgermeister Frank Stein, Beigeordneter Thore Eggert und Fachbereichsleiterin Alexandra Meuthen (v.l.) bei der Vorstellung der Schulsteckbriefe im Rathaus.

Die Verwaltung möchte sich der Verantwortung dieser großen Aufgabe stellen. 

Die Aussagen der Verwaltungsspitzen waren sehr eindeutig. „Wir stellen uns der Verantwortung.“ (Beigeordneter Thore Eggert) „Eine Entscheidung von großer Tragweite.“ (Bürgermeister Frank Stein) „Wir müssen sicherstellen, dass alle Schüler beschult werden können.“ (Beigeordneter Ragnar Migenda).

Mit den Fachbereichsleiterinnen Barbara Kirschner (Schule) und Alexandra Meuthen (Immobilienbetrieb) hatte sich der Bürgermeister weitere Fachkompetenz an seine Seite geholt: Ende Februar wird im Schulausschuss der Stadt über eine Priorisierungsliste künftiger Schulsanierungen entschieden, sie umfasst alle weiterführenden Schulen und die 20 Grundschulen der Stadt.

Die Liste, mit der Integrierten Gesamtschule Paffrath an der ersten Stelle, liegt bereits vor. Für die Stadtspitzen ein Anlass, vertiefend das Vorgehen zu erklären.

Liste der Prioritäten mit Gladbachs Schulleitungen abgesprochen

Es werde nicht alles gleichzeitig geschehen können, aber auch nicht erst nach Abschluss der einen die nächste Schule begonnen werden – dieses Vorgehen betonten die Vertreter der Verwaltung. Auf lange Sicht werde die Stadt mit dem Sanierungsgeschehen zu tun haben, sagte der Bürgermeister. Die Liste sei mit allen Schulleitungen erörtert worden, wohl wissend, dass auch noch Eltern, Lehrer und Schüler hinter den Leitenden stünden.

Fachbereichsleiterin Alexandra Meuthen berichtete, dass in ihrer Abteilung von vormals 13,5 offenen Stellen nun nur noch drei nicht besetzt seien. Das stimme sie optimistisch. Selbstredend würden auch dringliche Arbeiten an Schulen, die auf den hinteren Plätzen stünden, angefasst, führte Ragnar Migenda aus. Die Stadt werde vor der entscheidenden Sitzung noch digital mit allen Elternpflegschaften sprechen und sich erklären.

Schulthema wird Bergisch Gladbach noch lange beschäftigen

Auch mit den Fachsprechern der Fraktionen gebe es den Austausch. Die Hoffnung sei ein großer Konsens. Das Thema, auch daran ließ Bürgermeister Stein keinen Zweifel, werde die Stadt die nächsten Jahre und Jahrzehnte intensiv beschäftigen. Zu einem Zeitplan wollte sich keiner der Akteure äußern, auch nicht zur Finanzierung des Projekts. Allerdings sei die Stadt anders aufgestellt als kleine Kommunen, die mitunter von der Wucht der Zahlen erdrückt werden könnten, meinte Bergisch Gladbachs Kämmerer halbwegs optimistisch.

Im Idealfall könnten Planungsstufen parallel bearbeitet werden, hofft Barbara Kirschner, die Prozesse klug ineinandergreifen. Rotationsschulen: Auch die werde es geben, und voraussichtlich mehrere. Mit diesen Namen bezeichnet die Verwaltung Schulgebäude, die vorübergehend von den Schülern einer zu sanierenden Schule als Ausweichquartier genutzt werden.

Die Gemeinschaftsgrundschule in Gronau könne so ein Quartier werden, betonten die Planenden. Hinein spiele auch die 2026 mit zwei Klassen beginnende neue „Grundschule 21“. Ein Grundstück an der Odenthaler Straße, gegenüber der Grundschule, hatte die Stadt vorsorglich ins Auge gefasst, möglicherweise werde dieses Tankstellengelände aber nicht benötigt. Die Planungen, die sich aus dem Schulentwicklungsplan ISEP für die Grundschulen ableiteten, seien von der Priorisierung nicht betroffen, erklärte Migenda.

Auch der Umstieg von G8 auf G9 spiele eine Rolle, ebenso die ab 2026 bestehende Verpflichtung für OGS-Angebote ab der ersten Klasse. Die Verwaltung gehe die Quadratur des Kreises an, meinte Migenda, er bleibe aber zuversichtlich. Innerhalb der Verwaltung seien die finanziellen Aspekte der Sanierungen im Blick, aber auch die pädagogischen Erforderlichkeiten. Architektonische Schönheitspreise, meinte Migenda, werde es mit den neuen Bauten nicht geben können. Pragmatismus sei wichtig. Nach dem Beschluss der Politik werde umgehend mit den Planungen begonnen.

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