Zwei neue PlätzeFlächen am Bensberger Schloss werden nach Partnerstädten benannt

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Die Fläche vor dem Bensberger Schloss ist durch die Straße zum Innenhof zweigeteilt: Auf dem Foto sind die beiden Eingangsgebäude zu erkennen.

Die Fläche vor dem Bensberger Schloss ist durch die Straße zum Innenhof zweigeteilt: Auf dem Foto sind die beiden Eingangsgebäude zu erkennen.

Bergisch Gladbach – Für das Schloßstadtfest am 20. Juni 2020 in Bensberg ist Besonderes geplant: Die beiden bislang namenlosen Plätze links und rechts an der Zufahrt zum Bensberger Schloss sollen nach den Partnerstädten Joinville-le-Pont in Frankreich und Runnymede in Großbritannien benannt werden.

Für die Kreisstadt hat der Stadtrat bereits einstimmig zugestimmt, in den beiden Partnerstädten werden alsbald zustimmende Beschlüsse erwartet. Aus beiden Orten wollen Delegationen anreisen, in Vorplanung ist ein Kulturprogramm, mit dem die Stadt auf die Partnerkommunen aufmerksam machen möchte. In der Gladbacher Verwaltung laufen dazu zum Beispiel Überlegungen, die Musiker der Egham Band aus Runnymede einzuladen. Zusätzlich zu den Schildern „Runnymedeplatz“ und „Joinville-le-Pont-Platz“ sollen Hinweistafeln aufgestellt werden, die über die Geschichte der Partnerstädte und die Partnerschaft informieren sollen. Auch Ruhebänke sollen auf den neuen Partnerschaftsplätzen aufgestellt werden.

Frieden und Freundschaft stehen im Mittelpunkt

Mit Joinville ging die damalige Stadt Bensberg im September 1960 die Städtefreundschaft ein, mit der Stadt Egham, heute Runnymede, ist Bensberg seit dem 8. Mai 1965 verschwistert, bewusst zum 20. Jahrestag des Kriegsendes waren die Partnerschaftsurkunden unterzeichnet worden; auch Joinville und Runnymede sind miteinander verschwistert. Joinville liegt südlich von Paris am Fluss Marne, Runnymede ist historisch bedeutend als Ort, an dem der König Johann Ohneland im Juni 1215 die Magna Charte besiegelte, die wichtigste Grundlage des englischen Verfassungsrechts und Pfeiler der modernen Demokratie.

In der Ratssitzung gab es für die Platzbenennung viele unterstützende Worte. Klaus W. Waldschmidt, Fraktionschef der SPD, hakte nach, ob die französische Partnerstadt wisse, dass auf „ihrem“ Platz künftig das Kreiskriegerdenkmal von 1882 stehe. Auf Nachfrage bestätigt Martin Rölen, Pressestelle der Stadt, dass dies keine Hürde für die französischen Gäste darstelle. Auf dem Hinweisschild solle daran erinnert werden, dass Kriege, an die das Denkmal erinnere, der Vergangenheit angehörten. Frieden und europäische Freundschaft stünden im Mittelpunkt.

Noch keine Straße nach Limassol benannt

Keine Namensänderung wird übrigens die Adresse das Grandhotel Schloss Bensberg erfahren. Das weltweit bekannte Hotel wird weiterhin an der Kadettenstraße liegen, die mittig an Runnymede- und Joinville-le-Pont-Platz vorbeiführt.

Plätze und Straßen nach den zehn Partnerstädten zu benennen hat lange Tradition in Bergisch Gladbach. Am Bahnhof liegt der „Platz der Partnerstädte“ (seit 2015), an der Kirche Zum Heilsbrunnen der „Ganey-Tikva-Platz“ (Stadt in Palästina), der Spielplatz an der Dechant-Müller-Straße ist der „Beit-Jala-Platz“.

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Die Plesser Straße (nach der Stadt Pzczyna in Polen, 1993 benannt) liegt in Hand, die Marijampolestraße (Litauen, 1993 benannt) ebenfalls. Dann gibt es die Lutonstraße (Großbritannien, 1966), die Velsenstraße (Niederlande, 1966, bis 1973 Ijmuidenstraße) und die Bourgoinstraße (Frankreich, 1966), alle in Gronau zu finden. Nach der Partnerstadt Limassol auf Zypern ist bislang keine Straße beziehungsweise kein Platz in der Stadt benannt.

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