Frankenforster WaldBürger haben viele Fragen zur neuen Gladbacher Feuer- und Rettungswache

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Das Modell der Feuer- und Rettungswache Süd in Frankenforst.

So könnte die Feuer- und Rettungswache Süd in Frankenforst einmal aussehen, in der sogenannten Hofvariante. Der untere Riegel dient als Schallschutz zur Frankenforster Straße.

Rund 100 Bürger kamen zur Infoveranstaltung der Stadt Bergisch Gladbach zum Neubau der Feuer- und Rettungswache Süd in Frankenforst.

„Wir planen mit knappem Daumen“, betonte Bürgermeister Frank Stein (SPD) wiederholt und mit Nachdruck. Gegen den Eindruck, die Verwaltung rode zu viel an Waldfläche für den Neubau der Feuer- und Rettungswache Süd verwahrte sich der Verwaltungsleiter auf der Infoveranstaltung der Stadt am Dienstagabend energisch. Dass die Wache 8000 Quadratmeter Flächenversiegelung mit sich bringe, aber 11.000 Quadratmeter Wald gerodet würden, hänge mit den Pufferbereichen zusammen.

Da gehe es um die Radien der Großfahrzeuge, um das Ausfahren der Drehleiter, ergänzte Gladbachs Feuerwehrchef Jörg Köhler, im Randbereich des Grundstücks müsse später vielleicht jeder Baum einzeln auf seinen Erhalt überprüft werden. Nach 15 Jahren Standortsuche sei das Waldstück an der Anschlussstelle Frankenforst das einzig mögliche für den Bau der Wache. Niemand opfere gerne Waldbestand, versicherten Stein und Köhler mehrfach.

Verwaltungsspitze auf dem Podium

Aber der Eingriff werde im Stadtgebiet ökologisch ausgeglichen. Dass der geplante Neubau im Frankenforster Wald nach wie vor die Gemüter der Bürger bewegt, zeigte der Abend im Refrather Gerätehaus Steinbreche.

Rund 100 Besucher waren gekommen, die Verwaltung hatte mit dem Bürgermeister, seinem Beigeordneten Ragnar Migenda, Feuerwehrchef Jörg Köhler, Planungsleiterin Helge Mehrtens sowie weiteren Planern und Gutachtern alles von Rang und Namen aufgeboten. Moderator Patrick Ortmans aus der Bauverwaltung kam mit seinem Mikro kaum hinterher, um die vielen Anfragen aufzunehmen.

Über 100 Besucher kamen zur Infoveranstaltung der Stadt zur Feuer- und Rettungswache Süd.

Planungsleiterin Helge Mehrtens spricht auf der Infoveranstaltung zu Feuer- und Rettungswache Süd

Derzeit befinden sich das Bebauungsplanverfahren und die Änderung des Flächennutzungsplans in der Phase der frühzeitigen Beteiligung, Bürger können bis 14. Februar Eingaben an die Stadt richten. Daher die Infoveranstaltung. DIN A4-Blätter zum Eintragen der Stellungnahmen lagen auf Stehtischen aus, Boxen zum Einwerfen der Papiere gab es auch.

Zu allen Hinweisen werde Stellung bezogen, führte Chefplanerin Mehrtens aus, danach bewerte die Politik die Aussagen. In der dann folgenden Offenlage bestehe nochmals die Möglichkeit, Einwände zu formulieren. Favorit sei derzeit, führte Köhler aus, die Hofvariante mit zwei Gebäudeteilen an Frankenforster Straße (eingeschossig) und Rather Weg (viergeschossig), damit erhielten Anwohner Schallschutz.

Puffer für den Neubau

Immer sei von den 8000 Quadratmeter für den Wachenbau die Rede, die Stadt gleiche aber 11.000 Quadratmeter aus, wollte ein Besucher wissen. Stein antwortete: „Wir brauchen 8000 Quadratmeter. Wir gleichen 11 000 aus, um 3000 Quadratmeter Sicherheitspuffer zu haben.“ Auch das Baugeschehen könne sich nicht bloß auf den 8000 Quadratmetern abspielen. Am Ende, versuchte Stein zu beruhigen, könne es sein, dass die Stadt zu viel ausgleiche. Der Ökoausgleich geschehe in Voislöhe bei Herkenrath, also im Stadtgebiet, Fichtenwald werde in Laubmischwald umgewandelt.

Stein musste sich auch wiederholten Nachfragen stellen, warum die Stadt denn nicht das dem Neubau benachbarte Waldgrundstück an der Autobahn als Ausgleich nehme. Gemeint war damit eine etwa vier Hektar große Fläche, die im Flächennutzungsplan als mögliches Gewerbegebiet ausgewiesen ist.

Dieser F-Plan sei aus 2019, und niemand strebe dort für die nächsten Jahre eine Bebauung an, auch die Fraktionen im Stadtrat nicht, erklärte Stein.

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