NahversorgerHerkenrather Investoren wünschen sich mehr Unterstützung der Stadt

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Das Foto zeigt das mögliche Baugelände für das Nahversorgungszentrum in Herkenrath

Auf freiem Feld soll in Herkenrath das Nahversorgungszenrrum entstehen.

Die Investoren für das neue Herkenrather Einkaufszentrum setzen auf mehr Hilfe der Stadt.

 Wenn zwei das Gleiche wollen, wie beim Bau des Nahversorgungszentrums in Gladbacher Stadtteil Herkenrath, sollte es doch vorangehen. Sollte man meinen. Tut es aber nicht, wie der jüngsten Stellungnahme der Stadt zum Projekt zu entnehmen ist.

Es hake bei einem Wohn- und Geschäftshaus, das an der Zufahrt zu den geplanten Einkaufsmärkten entstehen soll. Auch die Politiker werden im nächsten Planungsausschuss entsprechend ins Bild gesetzt. Der Tenor aller Mitteilungen: Schuld sind irgendwie die Investoren.

Der Stadt entgegengekommen

Die Investorengruppe ist komplett anderer Meinung und weist die städtische Darstellung sehr, sehr deutlich zurück. Fast scheint es so, als würden die Akteure von unterschiedlichen Dingen sprechen. Michael Hey, Mitgeschäftsführer der Simmel Immobilien GmbH & Co KG aus Kürten, betont, dass er der Stadt immer sehr weit entgegengekommen sei.

Den Simmel Immobilien gehört das zentrale Grundstück an der Zufahrt. Michael Hey und Josef Hey als Geschäftsführer der Simmel Immobilien bilden mit Edeka-Kaufmann Markus Hetzenegger die Investorengruppe. Josef Hey und Markus Hetzenegger kennen sich seit der Realisierung des Edeka-Marktes in Sand vor etwa 20 Jahren.

Investoren kennen sich

Hey war mit einem weiteren Partner auch beim Bau des Dürscheider Edeka-Marktes dabei, den Bruder und Neffe von Markus Hetzenegger führen. Nach der jüngsten Vorstellung im städtischen Gestaltungsbeirat (er tagt nichtöffentlich)seien die Präsentationen für das Herkenrather Projekt soweit angenommen worden, sagt Michael Hey, Änderungswünsche habe er nicht vernommen.

Die Stellungnahme der Stadt, in deutlich kritischem Ton gehalten, komme für ihn daher überraschend. Mehrmals sei die Planung für das Gebäude auf Wunsch der Stadt verändert und reduziert worden. Von einer vollständigen Ausnutzung des Grundstücks wie die Stadt berichte, könne nicht die Rede sein.

Frage der Versiegelung

Hey erklärt, dass das Areal etwa zur Hälfte versiegelt werden solle, nicht vollständig, wie die Stadt berichte. Bis zum Abbruch der Hofgebäude vor einigen Jahren habe es eine ähnliche Versiegelungsquote gegeben. Auch eine hohe Silhouette, wie die Stadt berichte, solle das Gebäude nicht bekommen.

Nur die Abstufung des Geländes bedinge optisch ein höheres Geschoss. Durch eine abgestufte Bauweise werde dies aufgefangen, erklärt der Bauträger. Ein Verzicht auf dieses Wohn- und Geschäftshaus komme grundsätzlich nicht in Frage, für einen Investor spiele auch die Wirtschaftlichkeit eine bedeutende Rolle.

Gutachten stehen noch aus

Die Investoren seien bereit, noch ausstehende Gutachten zu unterstützen, sagt Michael Hey. Schon 2016 sie dies angeboten worden, erst 2023 habe die Stadt angenommen. Aber eine Planungsvereinbarung stehe nach wie vor aus. Hey zeigt sich unzufrieden und spricht von einer Verzögerung, die es seitens der Stadt gebe. Die Bearbeitungsdauer sei lang, manche Dinge wie die Problematik der Entwässerung nicht immer transparent.

Dass die Stadt das Bauprojekt mit hoher Intensität bearbeite, sei nicht spürbar. Die Investoren kämen alle aus der Nähe, der Kontakt mit den Grundstückseigentümern gegeben. Von einer Hemmung könne da nicht gesprochen werden. „Ich bin optimistisch, dass wir eine Lösung finden“, sagt Hey.

Gerne hätte er das Projekt mit seinem aktuellen Sachstand im Planungsausschuss den Politikern präsentiert. Rückenwind der Stadt habe er dabei bislang nicht bekommen.

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