Alle sollen sich beteiligenKlimaschutzkonzept für Gladbach kommt im Dezember

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Setzen sich für den Klimaschutz in der Kreisstadt ein: die Fachfrauen Jana Latschan (2.v.l.) und Heike Behrendt (2.v.r.) mit Bürgermeister Frank Stein (r.) und dem Beigeordneten Ragna Migenda (l.).

Setzen sich für den Klimaschutz in der Kreisstadt ein: die Fachfrauen Jana Latschan (2.v.l.) und Heike Behrendt (2.v.r.) mit Bürgermeister Frank Stein (r.) und dem Beigeordneten Ragna Migenda (l.).

Bergisch Gladbach – Die Zeit eilt: Ab dem 13. Dezember 2022 soll die Stadt Bergisch Gladbach ein Klimaschutzkonzept haben (so der im Frühjahr vorgelegte Zeitplan). An diesem 13. Dezember kommt der Stadtrat zu seiner letzten Sitzung des Jahres zusammen. Und auf der Beschlussliste soll nach Möglichkeit das Klimaschutzkonzept stehen - damit es in der Kreisstadt bei diesem Thema noch mehr Schub gibt.

Seit diesem Frühjahr flankieren Jana Latschan und Heike Behrendt als Klimaschutzmanagerinnen die Arbeit rund um das Thema Erderhitzung. Im März hatte der Hauptausschuss außerdem ein Büro für die Erstellung eines Integrierten Klimaschutzkonzepts für die Stadt Bergisch Gladbach beauftragt.

Bürgerinnen und Bürger sollen mitreden

Bis zum 13. Dezember ist aber noch ein weiter Weg. Anderseits kommt die Dezembersitzung aber schneller als erwartet. Workshops, mehrere und zeitlich komprimiert, sollen jetzt auch die Bürgerschaft rasch ins Boot holen. Ohne die Unterstützung Gladbacherinnen und Gladbacher, so die Meinung der Akteure im Rathaus, könne das Projekt nicht gelingen. Denn die Stadt hat nur einen Anteil von einem, höchstens zwei Prozent an den klimaschädlichen Treibhausgasen (hierzu zählen zum Beispiel städtische Gebäude, der Fuhrpark und die Straßenlaternen zu).

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Einen Anteil von 98 Prozent an den Emissionen haben die Bürger. Nach den Sommerferien, im letzten Drittel des Monats August und dann bis Mitte September, nehmen fünf Workshops mit unterschiedlichen Handlungsfeldern ihre Arbeit auf. Voraussichtlich dreimal soll getagt werden, bevor Ergebnisse festgezurrt werden. Mobilität, Klimaanpassung, Klimabildung, Gewerbe und Stadtentwicklung sind die großen Überschriften, die die Verwaltung gesetzt hat.

Stadtgesellschaft gefragt

Nun fange der Prozess „erst richtig an“, betonen die beide Klimaschutzmanagerinnen. Ihr Appell an die Stadtgesellschaft: „Alle sind aufgerufen sich daran zu beteiligen.“ Das Einbringen von Vorstellungen und Ideen sei ausdrücklich erwünscht. Es gehe im Kern darum, unnötigen Energieverbrauch zu vermeiden, erneuerbare Energien und Klimaschutz zu stärken. Angesprochen sind Privatpersonen und Unternehmen. Am Prozess des Klimaschutzkonzepts, betonen Jana Latschan und Heike Behrendt, beteiligten sich auch Kreishandwerkerschaft, Industrie- und Handelskammer, die Belkaw, der Rheinisch-Bergische Kreis und die Wirtschaftsförderung.

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Mit im Gepäckfach habe die Klimaschutzmager das Klimaschutzkonzept des Kreises und das Mobilitätskonzept der Stadt (Mobik), deren Inhalte laut Politik „soweit möglich“ zu berücksichtigen sind. Klimaschutz soll bei allem kein abstraktes Ziel sein, sondern in das Thema Nachhaltigkeit eingebettet werden und die „großen Hebel hier vor Ort“ aktivieren (so der politische Beschluss).

Hintergrund der Aktivitäten ist das Ziel, Deutschland bis 2045 klimaneutral zu machen. Bis 2030 soll der Treibhausgasausstoß um mindestens 65 Prozent im Vergleich zu 1990 sinken, die Erderhitzung auf 1,5 Grad begrenzt werden. Die Erstellung des Klimaschutzkonzepts wird von den meisten Ratsfraktionen getragen, die AfD stimmte dagegen.

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