Main StreetBergisch Gladbach öffnet Teilbereich des Industriegeländes von Zanders am 25. Mai

Lesezeit 3 Minuten
Das Foto zeigt die Mainstreet auf dem Zanders-Gelände

Die Mainstreet auf dem Zanders-Gelände wird geöffnet.

Am 25. Mai öffnet die Stadt Bergisch Gladbach Teile des Zanders-Geländes für Radfahrer und Passanten.

Jetzt fehlt nur noch der Name der Straße. Die Stadt öffnet ab dem 25. Mai, einem Samstag, die sogenannte „Main Street“ auf dem Zanders-Gelände. Die Hauptstraße oder Hauptachse führt wie eine breite Schneise vom Haupteingang an der Gohrsmühle quer über das Gelände zum Werkstor an der Cederwaldstraße.

Mit der Eröffnung können Fußgänger und Radfahrer eigenständig diesen Teilbereich des Zanders-Geländes durchqueren und den vielbefahrenen Innenstadtbereich rund um den Driescher Kreisel meiden. Die Verkehrsströme der Stadt werden sich ändern, das steht fest.

Neue Verkehrswege

Auch Neugierige dürfte es jetzt vermehrt auf das Gelände ziehen. Mehr geht aber noch nicht: Die Stadt trägt Sorge dafür, dass die Verkehrsteilnehmer nur die freigegebenen Bereiche nutzen. Unter anderen sprechen Sicherheitsgründe gegen eine vollständige Öffnung der 37 Hektar Industriegelände. Bislang gab es nur bei Führungen die Gelegenheit, Zanders kennenzulernen.

Und diese waren immer schnell ausgebucht. In ihren letzten Betriebsjahren, geprägt von Investorenwechseln, hatte sich die Papierfabrik hermetisch verschlossen, anders als zu den wirtschaftlichen Erfolgszeiten der 1950er, 1960er und 1970er-Jahre. Drei Jahre nach der Stilllegung der Papierfabrik zum 30. April 2021 steht für Bergisch Gladbach mit der Öffnung der Hauptachse ein weiteres historisches Datum an. Ob irgendwann auch der Autoverkehr auf dieser „Main Street“-Achse fließen könnte, ist offen.

Zanders in Bergisch Gladbach: Freigeräumtes Gelände

Und es gibt es eine weitere Aktivität mit historischer Dimension an desem 25. Mai: Für den eingesetzten Insolvenzverwalter aus der ersten Zanders-Insolvenz, Dr. Marc D'Avoine (60), enden die Bemühungen um die Rückbautätigkeit auf dem Gelände. Symbolhaft überreicht der Rechtsanwalt aus Leverkusen an diesem Tag die Schlüssel zum Zanders-Gelände an Bürgermeister Frank Stein (SPD) und die Mitarbeitenden der Zanders-Projektgruppe. Dass auch nach Ende der Tätigkeit vieles zu tun ist in Sachen Zanders-Insolvenz, deutet D'Avoine in einem Gespräch mit der Redaktion an.

Das Kapitel Zanders werde ihn und seine Kanzlei noch sehr lange beschäftigen. Nur die Rückbauten sind für ihn abgeschlossen, am augenfälligsten mit dem Verkauf der legendären Papiermaschine PM3 verbunden. Der Koloss, errichtet für eine Milliarde D-Mark, steht jetzt in der Türkei. Manches andere hat D'Avoine auch losgeschlagen, etwa das Inventar zentraler Produktionsstätten oder auch die Betriebsfahrräder.

Zanders in Bergisch Gladbach: Schlüssel werden übergeben

Das Gelände wird drei Jahre nach der Betriebsstilllegung freigeräumt und zurückgebaut sein, wenn die Schlüssel vom Insolvenzverwalter zum Bürgermeister wechseln. Mit einem Schlüssel wird es für die vielen Gebäude sicher auch nicht getan sein. Zu erwarten ist ein riesiger Schlüsselbund mit Dutzenden Schlüsseln.

Ein richtiges Geklimper wird es also am 25. Mai geben. Hält der Bürgermeister die Schlüssel in Händen, werden die Tore zu Zanders aufgehen. Bislang versperrt die rote Schranke am Pförtnerhaus den Zugang auf das Gelände. Auch an der Cederwaldstraße ist derzeit alles versperrt. Noch, muss man sagen.

Den besonderen Tag begleiten Bürgerforen und ein Biergarten. Gefeiert wird ab 11 Uhr bis zum Einbruch der Dunkelheit.

KStA abonnieren