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Bergisch GladbachDie Sanierung des Nicolaus-Cusanus-Gymnasiums wird noch teurer

Lesezeit 3 Minuten
Ein dreistöckiges Gebäude ist eingerüstet.

Das Nicolaus-Cusanus-Gymnasium in Bergisch Gladbach wird bis zum Sommer 2027 eine Baustelle bleiben. 

Erneut klettern die Kosten auf jetzt 48,4 Millionen Euro. Der G 9-Jahrgang wird in einer Containeranlage untergebracht. 

Die Kosten für die Sanierung und Teilneubau des Nicolaus-Cusanus-Gymnasiums in Bergisch Gladbach schießen um weitere 6,5 Millionen Euro in die Höhe auf die gewaltige Summe von 48,4 Millionen Euro. Das ist fast doppelt so viel Geld, wie die Stadtverwaltung zu Beginn der Bauarbeiten 2020 kalkuliert hat. Die Container, die zur Unterbringung des G9-Jahrgangs bis zum Sommer 2026 aufgestellt werden sollen, sind dabei noch gar nicht in den Kosten drin. Auch die Bauzeit des aktuellen Mega-Projekts hat sich verdoppelt.

Den erneuten eklatanten Anstieg der Kosten erklärt die Stadtverwaltung nicht nur mit den allgemein gestiegenen Baukosten im Laufe des Projekts (532.391 Euro). Hauptgründe, warum die Kosten für den Umbau des Gymnasiums an der Reuterstraße so steigen, seien die Insolvenzen von ausführenden Firmen beziehungsweise die Kündigungen von Verträgen seitens der Stadt, weil die Arbeiten mangelhaft ausgeführt wurden.

Der Zeitplan verzögert sich erneut

Durch die erneute Vergabe mit europaweiter Ausschreibung wird das Ganze nicht nur teurer. Der Zeitplan ist nicht mehr zu halten. Das Projekt wird voraussichtlich zum Schuljahresbeginn 2027/2028 fertiggestellt. Ursprünglich sollten die Bauarbeiten bereits 2023 abgeschlossen sein.

Durch die Kündigungen entstünden zwangsläufig Mehrkosten, so die Verwaltung. Bestes Beispiel dafür ist wohl die neue orangefarbene Fassade der Aula. Sie war bereits fast komplett angebracht, als vor einigen Jahren gravierende Mängel auffielen. Jetzt muss ein Teil der neuen Platten wieder entfernt werden.

Allein die Mehrkosten für diese erneute Auftragsvergabe sind mit 858.000 Euro ein großer Kostenpunkt. Dazu kommen weitere Mehrkosten aufgrund der Kündigung von kleineren Aufträgen, sodass sich die Gesamtkosten für die erneute Vergabe von Beträgen auf 903.200 Euro summiert.

Baulärm und Dreck greifen ins Schulleben ein

Die Stadtverwaltung sei in ständiger Rechtsberatung zu Schadensersatzansprüchen. „Aber wenn die Unternehmen insolvent sind, hat das wenig Aussicht auf Erfolg“, meint Fachbereichsleiterin Alexandra Meuthen. Denn die Stadt ist dann nur einer von vielen Gläubigern.

Zu den Kostensteigerungen habe ebenfalls beigetragen, dass nachträglich Aufträge in das Gesamtprojekt aufgenommen worden seien. Beispiele sind da die Sanierung des Mitteltrakts, die Brandschutzsanierung der Bibliothek (391.000 Euro) sowie der Ausbau der digitalen Tafeln im Oberstufengebäude (59.548 Euro).

Der Baulärm, der Dreck, das Hin- und Her-Ziehen einzelner Klassen greifen jeden Tag in das Schulleben ein, berichtet Jörg Schmitter, stellvertretender Schulleiter am NCG, in einer Sitzungsunterbrechung des jüngsten Schulausschusses: „Wir haben uns damit arrangiert und damit abgefunden.“

Als Nächstes sollen bis Ende der Sommerferien 2025 die Naturwissenschaftsräume aus dem Mitteltrakt in eine Containeranlage ausgelagert werden. Nach den Osterferien 2026 beginnt dann die Schadstoffentsorgung im Südtrakt, der Ende der Sommerferien 2026 abgebrochen sein soll, um einer Containeranlage Platz zu machen für den G 9-Jahrgang.

Dies ist immer die größte Sorge des Nicolaus-Cusanus-Gymnasiums gewesen: Dass es aufgrund der Bauverzögerungen am Ende keine Reserven für den neuen Jahrgang geben könnte.