„Das ist überwältigend“Bergisch Gladbacher Schüler gewinnen Preis und treffen Olaf Scholz

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Antonia Luigs und Myrtho Politis machen ein Foto mit Bundeskanzler Olaf Scholz.

Antonia Luigs und Myrtho Politis machen ein Foto mit Bundeskanzler Olaf Scholz.

Schülerinnen und Schüler aus Bergisch Gladbach wurden mit dem Preis für die beste Online-Schülerzeitung Deutschlands ausgezeichnet.

Ihre Herzen schlagen für den Journalismus: Zum Abschluss ihrer Schulzeit haben Antonia Luigs und Myrtho Politis als Chefredakteurinnen der Schülerzeitung „Blackout“ des Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasiums einen großen Erfolg gefeiert. Im Wettbewerb „Kein Blatt vorm Mund“ gewann die Redaktion auf Bundesebene den Preis für die beste Online-Schülerzeitung. „Damit haben wir gar nicht gerechnet“, erzählt Luigs im Gespräch mit dieser Zeitung.

Zur Preisverleihung ging es nach Berlin— dort nahmen sie nicht nur an Workshops teil, sondern trafen auch Bundeskanzler Olaf Scholz. „Erst fühlt sich das an wie eine Klassenfahrt. Aber dann sitzt du auf einmal dem Bundeskanzler gegenüber. Das ist schon ziemlich cool“, schildert Luigs. „Eigentlich denkt man sich ja, dass das auch nur Menschen sind. Aber mit jemandem zu sprechen, den wirklich jeder kennt, das ist überwältigend“, ergänzt Politis.

„Als er das damals gesagt hat, dachten wir alle, der tickt nicht richtig“

Lehrer Aaron Cremerius war mit in Berlin. Er berät die Schülerinnen und Schüler bei Fragen. „Er hat aber immer gesagt, dass wir machen können, was wir wollen. Und dass wir ihn jederzeit rausschicken können“, sagt Luigs. In den fünf Jahren, in denen sie bei „Blackout“ ist, hätte sie ihn aber nur einmal vor die Türe geschickt. Aus welchem Grund, das haben beide Chefredakteurinnen vergessen. Das Verhältnis sei immer auf Augenhöhe gewesen, „wir haben auch viel mit ihm gestritten. Aber das war immer konstruktiv“, meint Luigs. Cremerius habe sich dafür eingesetzt, wieder eine Schülerzeitung zu gründen.

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Die gesamte Redaktion bei einem Foto mit Bundeskanzler Olaf Scholz.

Die gesamte Redaktion bei einem Foto mit Bundeskanzler Olaf Scholz.

Bis 2016 habe es eine Print-Variante der „Blackout“ gegeben.   „Journalismus ist ein wichtiger Bestandteil unserer Demokratie“, sagt Aaron Cremerius und erklärt, dass er mit der Schülerzeitung diese Bedeutung seinen Schülerinnen und Schülern vermitteln möchte.

Luigs und Politis erinnern sich noch gut an die Neugründung der „Blackout“. Sie waren in der achten Klasse und in der ersten Redaktionssitzung habe Cremerius gesagt: „Ich bin jetzt 32. Ich möchte, dass wir mit dieser Zeitung einen Preis gewinnen, bis ich 35 bin.“ Und dieses Ziel hat die Redaktion erreicht: Kurz vor seinem 36. Geburtstag kam die Einladung nach Berlin. „Als er das damals gesagt hat, dachten wir alle, der tickt nicht richtig“, erinnert sich Politis und fügt hinzu: „Doch wir haben es geschafft.“

Antonia Luigs wird nach einem Jahr in die Chefredaktion gewählt

Politis und Luigs haben viel Zeit in die „Blackout“ gesteckt und Artikel teilweise noch nach dem Sporttraining um 22 Uhr geschrieben. „Ich dachte immer, Hausaufgaben kann ich auch abschreiben. Aber wenn wir die Arbeit für die Schülerzeitung nicht machen, dann macht sie keiner“,   gibt Luigs zu.

Bereits in der neunten Klasse habe sie die Position der Chefradakteurin übernommen. Damals noch mit einem Elftklässler zusammen. „Die Anfangszeit war hart“, sagt sie. Sie habe auf einmal Jungs aus der 12. Klasse sagen müssen, was sie zu tun haben. Nach einem Jahr wurde Politis dann in die Chefredaktion gewählt. „Das war super, weil wir auch privat befreundet sind“, erzählen die beiden.

Jetzt, da sie ihr Abi haben, möchte Politis studieren, vielleicht in Köln, dann könne sie zu Hause in Kürten wohnen bleiben. Sie habe sich aber auch in Mannheim beworben. Luigs möchte schauen, was ihr Spaß macht. Sie könne sich aber vorstellen, Journalistin zu werden.

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