Schülerprotest erfolgreichSchulhof von Bergisch Gladbacher Grundschule wird umgestaltet

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Bürgermeister Frank Stein (3.v.r.) beim Ortstermin auf dem Schulhof der GGS Gronau.

Bürgermeister Frank Stein (3.v.l.) mit Schulleitung und Kollegen aus der Verwaltung beim Ortstermin auf dem Schulhof der Gronauer Grundschule

Der Protest der Grundschüler aus der GGS Gronau in Bergisch Gladbach ist erfolgreich gewesen: Der Schulhof wird umgestaltet.

Auf dem Schulhof hat Joshua aus dem Schülerparlament die entscheidende Frage: „Was heißt denn zeitnah?“ Gerade hatte Theo Schmidt aus der Gebäudeverwaltung der Stadt den Schülern berichtet, wie die Stadt den Schulhof der Gemeinschaftsgrundschule Gronau herrichten möchte und von „zeitnah“ gesprochen.

Zeitnah, das sei ein Wort aus der Verwaltungssprache, erklärt Bürgermeister Frank Stein (SPD). Schnell und zügig wolle die Stadt den Schülern helfen. Schon bis Ostern soll vieles passieren, also in den nächsten drei Monaten.

Bänke, Tische, Fußballtor, das Allermeiste, was sich die Kinder für ihren Schulhof wünschten, erfülle die Stadt. Der dramatische Hilferuf der Gronauer Grundschüler, sie könnten auf ihrem Schulhof nicht mehr spielen, ist erfolgreich gewesen.

Bergisch Gladbach: Treffen mit Bürgermeister

Die Mitglieder aus dem Schülerparlament der Grundschule hatten noch im vergangenen Jahr im Rathaus mit dem Bürgermeister gesprochen, in der vergangenen Woche dann tagte die Verwaltung mit Schulleiterin Maria Kaiser, mit Konrektor Christian Brachten und Lehrerin Jana Bresch, zuständig für das Schülerparlament.

Resultat ist eine Liste an Dingen, die die Verwaltung in den nächsten Wochen angehen wird. „Es soll nicht der Eindruck entstehen, dass das Rathaus Lichtjahre entfernt ist von den Menschen“, erklärt am Montagmorgen der Bürgermeister beim Treffen mit den Kindern, mit der Schulleitung und den Vertreterinnen aus Schulpflegschaft und Förderverein. Mit Stein waren auch Volker Weirich, Leiter des Schulamtes, und Theo Schmidt aus der Abteilung Gebäudewirtschaft in die Schule gekommen.

Der Bedarf ist von der Stadt erkannt worrden.
Bürgermeister Frank Stein

Offen sprachen Stein & Co. über die Situation der zweizügigen Schule: Auf einen Neubau der Schule zu warten und bis dahin gar nicht aus für den Schulhof zu tun, gehe gar nicht. Der Neubau werde kommen, unklar sei aber, wann. Jeder einzelne Punkt, den die Kinder in ihrem Eilbrief genannt hätten, habe die Verwaltung geprüft. Für Stein eine Balance, zwischen dem was möglich ist und einer vernünftigen Finanzierung.

„Da ist vieles auf dem Schulhof nicht zufriedenstellend“, räumt er ein. Die Klagen der Schüler könne er nachvollziehen. Die Stadt wisse leider nicht, wie sich manches entwickele, erklärte Weirich und meinte damit die möglichen neuen Grundschulen auf dem Zanders- und Wachendorffgelände.

Auch wegen der Interimsschule, die während der Bauphase auf einem alten Tankstellengelände an der Mülheimer Straße entstehen soll, müsse die Stadt noch mit den Mietern sprechen. Die neue Grundschule werde wegen des starken Zustroms an Schülern voraussichtlich nicht zweizügig bleiben können.

Viele Maßnahmen bis Ostern

Viele kleine Dinge sollen bis Ostern auf dem Schulhof geschehen: Künftig werden die Grundschüler einen Tisch und zwei Bänke auf dem Schulhof haben; damit sie sich setzen könne. Zwei kleine Fußballtoren schafft die Stadt an, damit Fußball gespielt werden kann. Die Eltern wollen für die Markierungen auf dem Boden sorgen.

Ein Spielhaus ist bereits repariert worden, ein neuer Anstrich ist zugesagt. Kommen wird auch eine Balancierstange für den Nachwuchs. Die große Tafel auf der Hallenwand wird erneuert. „Da muss auch ein Schwamm dann da sein. Mit den Händen zu wischen, ist das blöd“, sagt spontan eine Schülerin. Zwei Wipppferde werden für den Nachwuchs aufgestellt. Ebenso sollen Hochbeete und Ackerfläche kommen.

Die Schüler sollen künftig Gemüse ziehen und das Wachsen der Pflanzen verfolgen. Noch in der Überlegung ist die Idee eines Sonnensegels. Nach einige Baumfällungen ist der Schulhof überwiegend schattenlos, es fehlt auch an Bäumen, um Segel zu befestigen. „Da muss vielleicht eine Baugenehmigung benötigt werden“, sagt Frank Stein, mit der Hochbauabteilung werde er sehen, was möglich ist.

Auch beim „grünen Klassenzimmer“ kann Stein keine sofortige Zusage geben. Die Fachabteilung sei wegen des Pflegeaufwands eher skeptisch, meinte er. Vielleicht könne es auch etwas mit Weiden kommen. Und noch etwas sagte Stein zu: Bei der Digitalisierung werde es in nächster Zeit deutlich vorangehen.

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