„Nette Toilette“Bergisch Gladbach sucht Gastronomen, die ihr WC zur Verfügung stellen

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Auf einem Schild werden öffentliche Toiletten ausgewiesen.

Alternativ zu öffentlichen Toiletten sucht die Kreisstadt Geschäftsleute, die Toiletten gegen finanziellen Zuschuss zur Verfügung stellen.

Die Geschäftsleute bekommen einen finanziellen Zuschuss, wenn sie ihre Kundentoilette für alle zugänglich machen.

Wer schnell auf ein stilles Örtchen muss, hat oft ein Problem. Nicht immer ist ein öffentliches WC in greifbarer Nähe. Oder das WC ist geschlossen oder defekt oder sonst wie nicht nutzbar.

Dann müssen Betroffene kreativ werden: Manchmal bleibt ihnen nur der Sprung auf die Kundentoilette eines Cafés oder einer Gaststätte oder eines Kaufhauses, abgesehen von der Erleichterung in freier Natur. Aber gern gesehen sind diese Besucher in Ladenlokalen nicht.

Hineinhuschen und ungesehen zum WC eilen, geht nicht. Nur als Kunde wird man zur Toilette gelassen. Manchmal müssen Gäste auch für die Benutzung der Kundentoiletten zahlen, 1 Euro ist ein üblicher Betrag.

In Bergisch Gladbach ist das Toilettenproblem drängend

Der Seniorenbeirat in Bergisch Gladbach hat das Thema seit längerem auf der Liste und sucht nach Lösungen. Denn auch in Bergisch Gladbach ist das Toilettenproblem   drängend. Als öffentliches WC gibt es in der Stadtmitte nur die Anlage am Busbahnhof. Aber sie ist nur zeitlich eingeschränkt nutzbar. Was bleibt, sind Gaststätten und Kaufhäuser oder das Rathaus.

Was helfen könnte, ist die „Nette Toilette“. Nett ist diese Toilette, weil sich Geschäftsinhaber vertraglich gegenüber der Stadt verpflichten, ihre Kundentoilette als öffentliches WC bereitzustellen. Als Gegenleistung gibt es einen finanziellen Zuschuss, mit der die Stadt die sowieso fällige Reinigung der Toiletten unterstützt. Oft ist die Nette Toilette die letzte Rettung: Denn eine öffentliche Toilettenanlage zu bauen, kostet sehr viel Geld. Auch die Unterhaltungskosten spielen eine Rolle.

Vor ein paar Tagen ist die Stadt auch offiziell dem Verein Nette Toilette beigetreten. Dies ist ein Zusammenschluss von Städten und Gemeinen, in denen es die „Nette Toilette“ bereits gibt. Wie die Stadt berichtet, läuft das Projekt in den teilnehmenden Kommunen erfolgreich. Ein Aufkleber an der Eingangstür und ein Eintrag auf der entsprechenden Internetseite weisen den Betrieb als „Nette Toilette“ aus: Während der Öffnungszeiten kann das WC kostenlos genutzt werden. Wer eine öffentliche Toilette sucht, hat schnell Klarheit: Hier bin ich richtig.

Um die Nette Toilette zu etablieren, sucht die Stadt jetzt nach interessierten Geschäften. Vor allem aus den Stadtteilen Stadtmitte, Bensberg, Refrath, Schildgen und Paffrath werden Interessenten gesucht. Sollte es mehr Angebote als erwartet geben, entscheiden laut Stadt Barrierefreiheit, Lage und Abstände zueinander, Öffnungszeiten und Reinigungsintervalle.


Bis Freitag, 3. Mai, sollen sich Interessierte bei Christiane Tillmann aus der Wirtschaftsförderung melden unter (02202) 141279 oder per Mail.

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