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Umwelt und RecyclingBergisch Gladbacher Firma Heider setzt auf „Hidden Champion“ Sutko

Lesezeit 3 Minuten
Hans-Martin Heider, Claudio Heider, Roberto Heider, Iris Odenthal (Sutko) und Michael Ludden (LM-Group) stehen bei der Vorstellung des neuen Projekts nebeneinander.

Treffen im Hause Heider: (v.r.) Hans-Martin Heider, Claudio Heider, Roberto Heider, Iris Odenthal (Sutko) und Michael Ludden (LM-Group) bei der Vorstellung des neuen Projekts

 90 Mitarbeitende der Sutko Reycling Technik arbeiten ab Januar in der ehemaligen Druckerei der Firma Heider. Sutko plant Sortieranlagen.

Der Leerstand nach dem Aus der Druckerei hat absehbar ein Ende: Ab Januar sitzen bis zu 90 Mitarbeiter der Umwelt- und Recyclingfirma Sutko in den ehemaligen Räumen der Heiderschen Druckerei an der Paffrather Straße und planen die Konstruktion weltweit nachgefragter Sortieranlagen.

Sutko wird Ankermieter auf dem Heider-Gelände. „Wir planen den Umzug zum 1. Januar 2024“, sagte am Dienstag Iris Odenthal, Leiterin Marketing & Organisation bei Sutko, auf einem Pressetermin im Hause Heider. Sutko hat aktuell seinen Standort im Gewerbegebiet Britanniahütte, es gibt dort 55 Beschäftigte.

„Wir wollen uns erweitern“, sagte die Unternehmensvertreterin. Konstrukteure und Planer werden die Büros an der Paffrather Straße beziehen, aber auch zahlreiche im kaufmännischen Bereich Beschäftigte.

Das Foto zeigt die Solarmodule auf dem Dach der Firma Heider.

Die Solarmodule von Schoenenergie auf dem Dach der Firma Heider.

Hans-Martin Heider, Chef des Heider-Verlags, betonte, er sei froh, solch innovative Firmen auf das Betriebsgelände zu holen.

Gladbachs Bürgermeister Frank Stein ist zufrieden

Auch Bürgermeister Frank Stein (SPD), der zur Bekanntgabe des neuen Mieters eingeladen war, zeigte sich positiv angetan.

Die Stadt sei erfreut, dass es für das Gelände eine Zukunft gebe. Der Schritt zeige unternehmerische Weitsicht, sagte er zu den Plänen der seit 1889 im Bergischen verwurzelten Firma.

In den kommenden Tagen beginne der Umbau, sagte Heider. Noch steht die alte Druckerwerkstatt leer. Einiges an Arbeit muss bis zum Einzug von Sutko noch umgebaut werden. Hochmoderne Großraumbüros kündigte Heider an. Sutko gilt als ein „versteckter Champion“, auf Englisch „Hidden Champion“.

Als Mutterkonzern steht seit einigen Jahren die LM-Group aus Meppen dahinter, Konzernlenker Michael Ludden war eigens aus der Zentrale im Emsland angereist. Er berichtete vom Aufschwung der gesamten Firmengruppe, bei der an acht Standorten insgesamt 656 Beschäftigte arbeiteten. 2003 sei Sutko zu LM gekommen, seitdem habe sich der Umsatz dort von 7 auf 80 Millionen Euro gesteigert.

Standort Bergisch Gladbach ist langfristig angelegt

Sortierbänder und Recyclinganlagen würden zunehmend benötigt, und LM sei, so Ludden, europaweit nur einer von drei Anbietern, die diese Technik beherrschten. Der Standort in Bergisch Gladbach sei langfristig angelegt, aktuell eine 20-jährige Vertragslaufzeit festgelegt. In der Kreisstadt wolle Sutko bleiben und sich weiter ausdehnen. Am Altstandort Britanniahütte sei das nicht möglich gewesen.

Und noch eine zweite Neuigkeit verkündete Hans-Martin Heider am Dienstag: Die Firma Schoenenergie, mit knapp 20 Mitarbeitern auf dem Firmengelände ansässig, hat das Dach des Betriebsgebäudes großflächig mit 322 Solarmodulen ausgestattet. Damit ist es möglich, die Büros autark mit Sonnenstrom zu versorgen. Überschüsse fließen ins Stromnetz.

Damit soll es auch gelingen, die schon vorhandene E-Ladesäulen auszubauen. Seit Inbetriebnahme im Mai seien schon 20,5 Tonnen CO2 eingespart worden, berichtete Vertriebsmanager Holger Heuschkel.

Die Solarmodule freuen auch Sutko: Ökostrom mache sich bei einem Umweltunternehmen immer bestens, hieß es bei der Vorstellung von den Unternehmensvertretern.