Inklusive TestungKleinste Karnevalssitzung Bensbergs hält Pandemiebedingungen stand

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Klein und fein ist die Sitzung von Udo Wermelskirchen.

Klein und fein ist die Sitzung von Udo Wermelskirchen.

Bergisch Gladbach – Sonntag, 13.30 Uhr in Bensberg. Et Lisbeth geht, Peter Horn kommt und Corona scheint für ein paar fröhliche Stunden vergessen. Da betreten, mitten im Bühnenumbau, zwei städtische Ordnungshüter das Gasthaus Wermelskirchen. Sie machen Stichproben in Sachen Impf- und Testpflicht. Doch Udo Wermelskirchen hatte das mit der Pandemie sehr genau genommen, zusätzlich noch einen aktuellen Corona Test zur Bedingung gemacht. Und um wirklich allen gerecht zu werden, ernannte er seine Kegelbahn zur Teststation.

Der Testbeauftragte, sein Sohn Niklas, ließ vor Ablauf einer Viertelstunde wirklich niemanden gehen und vergab letztendlich Zertifikate aus dem Quittungsblock zum Eintritt in die Veranstaltung. Das Publikum und Sitzungspräsident Udo, insgesamt schlanker geworden, ließen sich die Freude und den Spaß am Karneval schnell anmerken. Unter ihnen Jörg Hummerich, der auch nicht mehr darauf verzichten möchte. „Es ist alles o.k.“, sagt er. „Es ist doch alles abgesichert.“

Thorben Klein mit musikalischer Finesse

Mit „Wenn ich träum in der Nacht“ machte Thorben Klein um 11.11 Uhr den Anfang. Und klar, alle träumen dasselbe, nämlich: dass die Pandemie endlich vorbei sei. „Last uns zusammen singen, trinken, schunkeln, googlen“, forderte er auf. Mit letzterem nahm er all die auf die Schippe, die clever versuchten, Texte zu finden, zu denen er zum Mitsingen aufgefordert hatte. Seine Freude über die Veranstaltung gab er an die Gäste musikalisch weiter: „Zesamme“. Und das sei ja doch viel schöner als allein.

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„Labbes und Drickes“ und ihr Zwiegespräch der besonderen Art waren voller Komik. Sie packten den kölschen Klassiker von der „Ahl und den paar Blömcher“ in Melodien, wie in die von der Biene Maja. „Wir wollen die Leute zum Lachen bringen“, lautet ihre Mission. Und das ist ihnen bestens gelungen.

Lüften um das Corona-Virus zu verjagen

Um 12.30 Uhr dann das große Lüften. Udo Wermelskirchen nannte das „Virus verjagen“. Et Lisbeth, also der zur Frau verkleidete Franz-Josef Frings, kam eher derb daher, baute dann die Brücke von erotisch zu rheumatisch und ließ die Weisheit von Oma da: „Betrunken flirten und mit Hunger einkaufen ist beides schlecht.“

Udo Wermelskirchen begrüßte Peter Horn mit Stolz. Horns musikalischer Beitrag war mehr fürs Herz, seines schlägt in erster Linie für Köln. Darum brachte er auch ein neues Liebeslied für seine Stadt mit. So neu, dass er ablesen musste. Ob jemand wirklich ein Kölscher ist, das macht er daran fest wie einer „Blotwoosch“ sagen kann. Als er geht, singen die im Saal noch immer und schunkeln.

Bergische Jung mit Spaß und Ernst

Der bergische Jung, sprich Willibert Pauls, brachte wie immer Spaß und Ernst im Doppelpack mit, das Ganze gewürzt mit Weisheit und Moral. Seine Sitzungsbotschaft fand er bei Heinz Rühmann alias Pater Braun: „Nur wer über den Dingen steht kann sie belächeln.“ Und fügt noch hinzu: „Wir dürfen uns von der Panik nicht beherrschen lassen.“

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Die kölsche Musik von Joker Colonia mit Liane aus Herkenrath an der Quetsch, die Pandemieklarheit und andere Weisheiten vom „Tuppes vom Land“, und die Musik von den „Jungen Trompetern“ beendeten das vielseitige Programm der 13. Traditionssitzung im Gasthaus Wermelskirchen.

gasthaus-wermelskirchen.de

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