Neue Spielzeit nach langer PauseIm Theater in Bergisch Gladbach wird wieder gespielt

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Intendant David Heitmann freut sich, dass er endlich wieder ein neues Theaterplakat aufhängen kann.

Intendant David Heitmann freut sich, dass er endlich wieder ein neues Theaterplakat aufhängen kann.

  • Seit Mitte März war das Theas-Theater in der corona-bedingten Zwangspause.
  • Nun kommt auf die Bühne, was eigentlich schon Mitte März Premiere haben sollte.

Bergisch Gladbach – Nach einer sehr, sehr langen Sommerpause kehrt in das Theas-Theater wieder das Leben zurück. „Ich freue mich, dass es endlich wieder losgeht“, sagt Intendant David Heitmann. Ab dem 3. Oktober öffnen er und sein Team die Türen zur neuen Spielzeit. „(Immer) Ärger mit Harry“ heißt das neue Stück des Theas-Ensembles, dessen Premiere fast zeitgleich mit dem Lockdown Mitte März ins Wasser fiel und aufgrund der Corona-Pandemie vorerst verschoben werden musste. Nun kann es endlich auf die Bühne gebracht werden.

Filmvorlage von Alfred Hitchcock

Die spielfreie Zeit war für das Theas-Team keine leichte Zeit. „Es war vor allem das Inhaltliche, das gefehlt hat. Die Leute hier spielen Theater aus Leidenschaft“, so Heitmann. Ein Jahr bereitet sich das derzeit siebenköpfige Theas-Ensemble auf ein Stück vor. So auch auf das aktuelle Stück unter der Leitung von Stephan Grösche, angelehnt an einen Roman von Jack Trevor Story, den Alfred Hitchcock 1955 als Filmkomödie auf die Leinwand brachte. „Allein deshalb ist es toll, dass wir doch noch spielen können, da steckt so viel Arbeit drin“, weiß Heitmann.

In einer amerikanischen Kleinstadt wird die Leiche von Harry gefunden. Das bringt das Leben der Dorfbewohner komplett durcheinander. In der schwarzen Komödie werden Geheimnisse gelüftet und plötzlich wird jeder verdächtig. Wie und warum ist Harry gestorben?

Statt 80 nur noch 30 Zuschauer erlaubt

Während der coronabedingten probenfreien Zeit organisierten die Schauspieler Videoproben, um den Text im Kopf zu behalten. Zurück auf der Bühne wurde anfangs mit Abstand geprobt. „Die Schauspieler sind eine feste Gruppe und haben gemeinsam beschlossen, auf der Bühne ganz normal zu spielen, ohne zusätzlichen Abstand. Es gibt niemanden, der Bedenken hat oder ausgestiegen ist“, betont Heitmann. Für das Publikum hat die Corona-Pandemie jedoch Konsequenzen: In dem kleinen Theaterraum, in dem sonst 80 Personen im Publikum Platz finden, können sich das aktuelle Stück immer nur 30 Personen gleichzeitig anschauen.

Tickets müssen im Vorfeld online reserviert und die Kontaktdaten hinterlegt werden. Der Plätze werden vom Theas-Team vorab vergeben und vor Ort zugewiesen. Zu den anderen Besuchern gilt ein Abstand von einem Meter. Bis zum Sitzplatz muss eine Maske getragen werden. „Außerdem wird der Empfangsbereich in den Probenraum verlegt“, so Heitmann. Um für Sicherheit vor Viren zu sorgen, hat das Theas-Team ein Gerät zur Luftionisation angefordert.

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Insgesamt sechs Vorstellungen wird das Theas-Ensemble geben. Mehr Kapazität gibt es bei der Aufführung des jungen Ensembles. Die Jugendlichen hatten sich dazu entschieden, ihr Theaterstück „Happy Birthday Nano“ kurzerhand aufzuzeichnen. Der Film soll nun auch vor Publikum gezeigt werden. „Das alles ist auch für uns ein Test und wir müssen schauen, wie es läuft“, sagt Heitmann und ergänzt, er habe sich als freischaffender Künstler von der Regierung finanziell hängen gelassen gefühlt. Teile der beantragten Soforthilfe muss er zurückzahlen. „Es ist aber vor allem die Relation, die ich nicht richtig finde. Kontaktsportarten sind erlaubt, aber Theaterproben müssen mit Abstand stattfinden.“

Gefreut habe ihn dagegen die Unterstützung vieler Theaterbesucher mit Spenden. Das Publikum habe auch am meisten gefehlt: „Die Schauspieler haben es vermisst, vor Publikum zu spielen. Denn das ist schließlich das, was Theater ausmacht.“

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