Planungen für Park in RefrathPersonalmangel in Gladbachs Rathaus verzögert Projekt

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Ein Bürgertreffen half 2019 bei den Umgestaltungsplänen.

Bergisch Gladbach – Es hätte in diesen Tagen auf der Grünanlage an der Wilhelm-Klein-Straße ganz entspannt zugehen können. Eltern sitzen auf der Wiese und relaxen bei einem alkoholfreien Kaltgetränk. Der Nachwuchs läuft quiekend übers Grün, Mutter und Väter schieben Kinderwagen über die Wege. An den Übungsgeräten versuchen sich ältere Mitbürger, sie machen Kniebeugen und Rumpfkreisen.

Grüne Landschaft im Herzen von Refrath: Die Planungsskizze für den Mehrgenerationenpark.

Grüne Landschaft im Herzen von Refrath: Die Planungsskizze für den Mehrgenerationenpark.

Und im Schatten unter den Bäumen flanieren die Refrather. Aber die Entspannung im Grünen, im ersten Mehrgenerationenpark der Stadt, ist auf den Sommer 2023 verschoben.

„Stillstand“ bei der Stadt Bergisch Gladbach

Die Umgestaltung der grünen Parkanlage ist nicht zu den Akten gelegt, das bestätigt Martin Rölen, Sprecher der Stadt auf Nachfrage. Es habe in der zuständigen Abteilung Stadtgrün einen „längeren Stillstand“ gegeben. Aber die Planung werde nun fortgesetzt. Der Sprecher ergänzt: „Die Ausführungsplanung und nachfolgende Leistungsphasen konnten kürzlich vergeben werden.“ Realistisch sei ein Baubeginn um den Jahreswechsel. Voraussichtlich ab dem kommenden Frühjahr werde der „Mehrgenerationenpark“ an der Wilhelm-Klein-Straße den Bürgerinnen und Bürgern zur Verfügung stehen.

Der Sprecher erinnert auch an die dreijährige Vorlaufzeit: In die Realisierung flössen die Ergebnisse der Bürgerbeteiligung aus dem Herbst 2019 ein sowie die mit Bürgern und Ortsvereinen abgestimmte Entwurfsplanung. Auch die Spenden aus der Bürgerschaft für das Projekt würden selbstverständlich berücksichtigt. Nach wie vor stehe die zuständige Abteilung Stadtgrün im Austausch mit dem Bürger- und Heimatverein Refrath und dessen Vorsitzenden Christopher Schmitt. Der Bürger- und Heimatverein begleite als Vertreter der Refrather Interessen das Projekt eng.

2,7 Hektar große Fläche in Bergisch Gladbach

Die Stadt investiert nach letztem Planungsstand 285 500 Euro in die Freizeitanlage. Entstehe soll der erste Mehrgenerationenpark von Bergisch Gladbach, im Grunde eine Aufwertung der Anlage. Derzeit kommt die rund 2,7 Hektar große Grünfläche im Stadtteil kaum zur Geltung. Sie wird als Hundeauslaufplatz und Durchgang zur nahen Stadtbahnhaltestelle genutzt.

Im Konzept von Stadtgrün soll die Grünanlage mittels Bepflanzung aufgewertet werden und unterschiedliche Ausstattungselemente bekommen. Elemente wie Holz und Stein, eine artenreiche Bepflanzung und eine extensive Blühwiese gehören ebenfalls zum naturnahen Konzept der Bergisch Gladbacher „Stadtgärtner“.

Einst Abbau von Dolomit in Refrath

Auch die Geschichte der Grünanlage spielt im Hintergrund eine Rolle. Vor dem Zweiten Weltkrieg wurde dort Dolomit abgebaut und für den Straßenbau verwandt. Nach dem Weltkrieg wurde der Steinbruch mit dem Aushub der Häuser aufgefüllt, die im nahen Frankenforst für Soldaten der belgischen Streitkräfte errichtet wurden. Schließlich entstand von 1951 bis 1966 die Grünanlage in ihrer heutigen Form.

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Der Park liegt im Eigentum der Stadt, eine Bebauung hatte die Politik 2019 abgelehnt. Die Idee des Mehrgenerationenparks geht zurück auf eine Bürgeranregung, im Februar 2019 im Ausschuss für Anregungen beschlossen.

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