Enge StraßenBergisch Gladbach richtet Sammelstellen für Mülltonnen ein

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So sieht der Idealfall aus: Viel Platz für die Müllfahrzeuge und die Mülltonnen – das ist aber eher die Ausnahme.

So sieht der Idealfall aus: Viel Platz für die Müllfahrzeuge und die Mülltonnen – das ist aber eher die Ausnahme.

Bergisch Gladbach – Gladbachs Straßen sind manchmal eng. In den Wohnstraßen ist es sogar sehr eng. Wer an den Seiten sein Auto abstellt, verschmälert den verbleibenden Fahrstreifen oft über das erlaube Maß hinaus. Das hatten zuletzt die Anwohner zweier Straßen im Stadtteil Kippekausen erfahren, gerne beidseitig zugeparkt. Hier war es so eng geworden, dass selbst die Feuerwehr im Einsatzfall nicht mehr durchgekommen wäre. Das Ende vom Lied waren großflächige Halteverbote, die die Feuerwehr über das Ordnungsamt der Stadt einrichten ließ. Zuvor hatte es sogar Anfahrproben der Wehrleute gegeben. Nicht allen Anwohnern gefiel diese Park-Veränderung.

Belastung für Müllentsorger

Das Problem der Feuerwehr ist auch bei den Kollegen der Müllentsorgung bekannt. Ihnen erschweren ebenfalls zugeparkte Straßen die Arbeit. Oft müssen sie zudem rückwärts in die Seitenstraßen rangieren, was schwierig genug ist. Dieses Rückwärtsfahren gefährdet dann auch weitere Verkehrsteilnehmer. Und: Die Arbeitsbelastung ist wie überall hoch, Wartezeiten an den Wohnstraßen sind eine Hürde.

Kölner Varianten

Wer in der Stadt Köln wohnt, kann bei der Müllentsorgung zwischen Vollservice und Teilservice wählen, eine Besonderheit, die in den Rhein-Berg-Kommunen nicht angeboten wird.

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Beim Vollservice holt die Müllabfuhr den Behälter vom Standplatz am Grundstück ab und bringt ihn auch wieder zurück. Die Bewohner müssen sich um nichts kümmern, die Müllabfuhr übernimmt alles.

Im Teilservice, bis zu 100 Euro im Jahr billiger, übernehmen die Bewohner das Herausstellen der Tonnen auf den Gehweg oder an den Straßenrand. Nach der Leerung stellen die Bewohner die Tonnen wieder zurück aufs Grundstück. (cbt)

Auf diese Situation hat die Stadt zwischenzeitlich reagiert: Sie hat erstmals Sammelplätze für die Müllabfuhr eingerichtet. Dorthin müssen die Anwohner zwingend ihre Mülltonnen stellen, sollen sie geleert werden. Der Aufstellplatz soll das gefahrvolle Rückwärtsfahren der großen Müllfahrzeuge verhindern und Bürgerinnen und Bürger schützen. Andererseits müssen die Tonnen jetzt einige Meter geschoben werden, was bei vollen Tonnen beschwerlich sein kann.

Neuheit für die Innenstadt

Die Müllabfuhr unmittelbar vor der Haustür ist auf jeden Fall Vergangenheit. Das Tonnenschieben als solches ist nicht ungewöhnlich: Anwohner entlegener Siedlungen mit schmaler Zufahrt kennen das Problem. In den Innenstädten gab es dies aber noch nicht.

An zwei Orten gibt es diese besonderen Müll-Stellplätze bereits, beidesmal in Refrath. An der Ecke von Wittenbergstraße und In der Taufe, neben dem Altkleidercontainer, sowie in der Nähe des Wohnhauses Wittenbergstraße 2. Die Stadt hat in beiden Fällen Verkehrsschilder aufgestellt, die auf die Situation hinweisen. Zeitlich befristet gilt ein Halteverbot, vom Vorabend 18 Uhr bis zum Abend des Abholtages, wiederum 18 Uhr. Autofahrer, die das Verbot ignorieren und ihren Pkw trotzdem abstellen, droht ein Verwarngeld oder das Abschleppen ihres Gefährts. Seit August gelten die neuen Vorschriften an der Wittenbergstraße.

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Möglich sind in Bergisch Gladbach weitere Aufstellplätze für die Mülltonnen. Die Stadt prüfe derzeit neue Standorte, heißt es in der Stadtverwaltung. Entscheidend sei bei allen Fällen ein „erhöhtes Gefahrenpotenzial“. Anzunehmen ist, dass die neuen Aufstellzonen für die Mülltonnen eher in dicht bebauten Wohnvierteln als auf dem dünn besiedelten Land eingerichtet werden.

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