Wahrzeichen gefährdet SicherheitGroße Buche auf Sander Schulgelände wird gefällt

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Nur noch bis Dienstag steht die Buche hinter dem Spielplatz in Sand.

Nur noch bis Dienstag steht die Buche hinter dem Spielplatz in Sand.

Bergisch Gladbach – Für viele Bürger aus dem Stadtteil Sand ist das eine traurige Nachricht. Die große Buche auf dem Schulhof der Katholischen Grundschule muss gefällt werden. Sie ist sterbenskrank, berichtet die Stadtverwaltung, die diesen Schritt sehr bedauert. Der laut Stadt „ kapitale Baum“ mit einem Stammumfang von etwa 2,70 Meter wird schon am Dienstag, 4. Januar, gefällt. Viel Zeit zum Abschiednehmen haben die Sander also nicht.

Zwei Gutachten hat die Stadt eingeholt, um den Baum zu untersuchen. Eines von einem speziell qualifizierten Mitarbeiter der internen Fachabteilung Stadtgrün, ein zweites von einem externen Baumsachverständigen. Auf Wunsch von Bürgermeister Frank Stein (SPD) ist das Zweitgutachten eingeholt werden, jeden Zweifel an der Notwendigkeit der Fällung wollte die Stadt ausräumen. Nach einer Fällung, die vor einiger Zeit im Stadtteil Hand für Aufregung bei vielen Bürgern gesorgt hatte, hatte Stein das Thema Baumschutz zur Chefsache gemacht.

Äste können jederzeit abbrechen und Menschen gefährden

Das Ergebnis der beiden Fachleute für den Sander Baum: Die Buche leidet unter starken Absterbe-Erscheinungen im Kronenbereich, auch als „Rindennekrose“ bekannt. Die starken Äste seien durch das Abplatzen der Rinde irreparabel geschädigt, das weist laut Stadt auf eine weitverbreitete Buchen-Vitalitätsschwäche hin. Vor allem die älteren Buchen, wie die in Sand, hätten in den vergangenen Jahren stark unter Sommerhitze und sinkendem Grundwasserspiegel als Folge des fortschreitenden Klimawandels gelitten.

Auch die Sicherheit der Grundschüler spielt bei der Entscheidung eine Rolle: Nach Angaben der Stadt ist die Bruchsicherheit „akut gefährdet“, heißt: Es können jederzeit Äste abbrechen und Menschen gefährden. Ausgeschlossen sei eine natürliche Regeneration. Auch Maßnahmen der Baumpflege könnten keine Veränderung zum Besseren bringen.

Bäume werden als Ersatz gefällt

Schon wegen der Verkehrssicherheit auf dem Schulgelände müsse gefällt werden, sagt die Stadt, für die Aktion am 4. Januar werde der Gefahrenbereich rund um den Baum abgesperrt. Wie die Stadt weiter mitteilt, sei es wichtig, dass die Buche bis zum Ende der Weihnachtsferien gefällt werde. Andernfalls wären die Kinder auf dem Schulhof gefährdet.

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Die Fällung geschehe im Einklang mit der Baumschutzsatzung, sagen die städtischen Baumpfleger. Die Verordnung gilt auch für Bäume auf städtischen Grundstücken. Ausnahmen vom Schutzstatus gibt es nur, wenn von einem Baum Gefahren ausgehen oder er erwiesenermaßen krank ist. Beides trifft auf die Buche von Sand zu.

Die Verwaltung habe für die Fällung eine Ausnahme von der Baumschutzsatzung beantragt und sich verpflichtet, Bäume als Ersatz zu pflanzen, berichtet Sprecher Martin Rölen. Drei neue Baumstandorte seien im Blick und voraussichtlich werde ab Herbst 2022 nachgepflanzt, wieder auf dem Gelände der Katholischen Grundschule. Gemeinsam mit weiteren Sanierungsmaßnahmen auf den Außenanlagen soll das geschehen.

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