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Kreis verabschiedet die letzten SoldatenVom Pandemie-Einsatz zur nächsten Krise

Lesezeit 3 Minuten

Seit Oktober 2020 haben Soldatinnen und Soldaten die Pandemie-Bekämpfung im Lagezentrum des Kreises unterstützt.

Rhein-Berg – Auch wenn die Inzidenzwerte im Kreis diese Woche neue Höchstwerte erreicht haben und das Kreisgesundheitsamt seit Mittwoch auch noch die Kontrolle der einrichtungsbezogenen Impfpflicht zu stemmen hat, ist eine Unterstützung erst einmal vorüber.

Zum Ende der Woche hat der Kreis die letzten 14 Angehörigen der Bundeswehr verabschiedet, die das Lagezentrum des Gesundheitsamtes bei der Bewältigung der Corona-Pandemie unterstützt haben.

„Höchstes Engagement trotz aller Widrigkeiten“

Das eigens für die Unterstützung bei der Pandemie-Bekämpfung eingerichtete Hilfskräftekontingent der Bundeswehr sei ab dem 17. März auf 4000 Kräfte reduziert worden und werde zum 31. März aufgelöst, erläuterte Bundeswehr-Sprecher Stefan Heydt auf Anfrage. Aktuell sei vor dem Hintergrund des Krieges in der Ukraine die Gewährleistung der Landes- und Bündnisverteidigung von großer Bedeutung, so der Oberstleutnant, der Leiter der Informationsarbeit des Landeskommandos Nordrhein-Westfalen der Bundeswehr ist.

Der Einsatz

Ohne vergleichbares Beispiel in der Geschichte sei der Hilfeleistungseinsatz der Bundeswehr in den zurückliegenden beiden Jahren während der Corona-Pandemie gewesen, bilanziert Stefan Heydt vom Landeskommando Nordrhein-Westfalen der Bundeswehr.

Mehr als 11 000 Anträge auf Amtshilfe seien seit 2020 an die Bundeswehr gestellt worden. Auf dem Höhepunkt im Februar 2020 seien insgesamt 20 000 Soldatinnen und Soldaten bei der Pandemiebekämpfung im Einsatz gewesen, so Heydt, allein 2000 davon in NRW. (wg)

Landrat Stephan Santelmann würdigte unterdessen die „wertvolle Unterstützung“ durch die Militärangehörigen bei der Verabschiedung laut anschließend versendeter Pressemitteilung mit persönlichen Worten: „Wir danken jedem und jeder Einzelnen von Ihnen für den gezeigten Einsatz und die hervorragende Zusammenarbeit“, so Santelmann: „Sie sind eine tolle Truppe, die trotz aller Widrigkeiten während der Pandemie höchstes Engagement bewiesen hat.“ Von den Soldatinnen und Soldaten sowie den Mitarbeitenden des Kreises sei „gemeinsam Großartiges geleistet“ worden, wofür er allen Beteiligten sehr dankbar sei, so der Landrat.

Politische Lage macht Abschied angespannt

Für die Leiterin des Gesundheitsamtes, Dr. Sabine Kieth, war die Hilfe der Soldatinnen und Soldaten „der entscheidende Faktor“ bei der Pandemie-Bekämpfung. Kieth: „Sie hat uns die immens hohen Fallzahlen und den damit verbundenen Aufwand in den letzten Wochen bewältigen lassen.“

Gerne, betonte der Landrat, hätte der Kreis die mittlerweile vertrauten Kolleginnen und Kollegen auf Zeit nach ihrem Corona-Einsatz in den normalen Alltag verabschiedet. „Das ist nun angesichts der angespannten politischen Lage nicht der Fall. Deshalb wünschen wir allen Unterstützenden in dieser neuerlichen Krise die gleiche vorbildliche Tatkraft und den Optimismus, den wir an ihnen so schätzen gelernt haben.“

Teams alle vier Wochen ausgewechselt

Erstmals hatten wie berichtet am 18. Oktober 2020 Soldatinnen und Soldaten im Kreis dabei geholfen, Kontaktpersonen von Corona-Infizierten nachzuverfolgen. Alle vier Wochen waren die Teams ausgewechselt worden, da manche der Freiwilligen fernab ihres privaten Wohnortes im Einsatz waren und dementsprechend in Hotels untergebracht wurden.

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„Verlässliche Ansprechpersonen und Berater hatte der Rheinisch-Bergische Kreis während der gesamten Zeit im örtlichen Kreisverbindungskommando, das bei allen Einsätzen unterstützend zur Seite stand und den Kontakt zu den jeweiligen Bundeswehreinheiten gewährleistete“, würdigte Kreissprecherin Julia Kaiser auch das Engagement der lokalen Ansprechpartner der Bundeswehr.