Gezerre um den LaubengangKürtener Gesamtschulsanierung sorgt für Stress

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Schulleiter Markus Hintze-Neumann.

Schulleiter Markus Hintze-Neumann.

Kürten – Verhärtet bleiben die Fronten in der Kürtener Politik beim Thema Sanierung und Erweiterung der Gesamtschule. Im Bauausschuss hatten Bürgermeister Willi Heider (parteilos) Amtsleiter Sascha Bormann um Freigabe von Arbeiten auf dem Pausenhof der Schule gebeten, die Verwaltung kalkuliert hier mit Kosten von einer Million Euro. Die Laubengänge will die Gemeinde in den Sommerferien abreißen lassen, erste Vorarbeiten für die Baustelle sollen parallel folgen. Um pünktlich im Sommer zu starten, muss die Verwaltung die Arbeiten ausschreiben und eine Firma beauftragen.

Im Ausschuss vertagten CDU, FDP und SPD mit Mehrheit die von Heider erhoffte Entscheidung in den Rat Anfang April. Nur Freie Wähler und Grüne stimmten für die sofortige Freigabe der Mittel. Der Riss ging mitten durch die Kooperation von CDU, FDP und Grünen. Weil bis Ende März ein von der Politik eingesetzter Arbeitskreis tage, mache eine Vorab-Freigabe der Mittel jetzt keinen Sinn, meinte Helmut Müller (CDU).

Verzögerung wird weitere finanzielle Auswirkungen haben

Man wisse ja gar nicht, welche Empfehlungen der Arbeitskreis gebe. Dass ein Beschluss die Beratungen im Arbeitskreis konterkariere, meinten auch Gerhard von Werthern (SPD) und Dagobert Sagroda (FDP). „Meine Bereitschaft, zuzustimmen, ist gegen Null gesunken“, meinte von Werthern mit Blick auf die Kosten. Zuvor sei nur von 200 000 Euro die Rede gewesen, jetzt aber von einer Million. Der Arbeitskreis müsse ohne Fesseln beraten können.

Amtsleiter Bormann, der eine Kostensteigerung bestritt, erinnerte die Politiker daran, dass auch diese Mittelfreigabe mit dem Gesamtprojekt zusammenhänge. Eine Verzögerung werde finanzielle Auswirkungen haben. Die Millionensumme ergebe sich aus Umschichtungen im Gesamtprojekt, sagte er. Für die Freien Wähler äußerte Michael Kammann Unverständnis zum Nein der drei Fraktionen. So etwas mache das Projekt nur teurer, jeder Monat des Zuwartens koste die Kommune Geld. Kammann sprach vom „Rumeiern“ der anderen Fraktionen.

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Über den Abbruch der Laubengänge wird nun der Rat in seiner Sitzung am 6. April berichten. An diesem Tag sollen auch die Ergebnisse des Arbeitskreises besprochen werden. Aktuell schätzt die Verwaltung die Kosten des ab 2023 beginnenden Projekts auf 70 Mio. Euro, mit Kernsanierung der Schulgebäude und der Sülztalhalle, Abbruch und Neubau einer Gymnastikhalle, mit Auslagerungskosten und der Gestaltung des Schulgeländes. Laut Amtsleiter Bormann sind 10 Millionen Euro gebunden durch Beschlüsse.

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