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Hohe AuszeichnungLandwirt in Kürten zum besten Züchter des Jahres 2022 gekürt

Lesezeit 3 Minuten
Auszeichnung für Tierzucht. Christoph Hamacher mit Urkunde

Höchstleistung bei der Rinderzucht: Christoph Hamacher (2.v.r.) wurde von der Landwirtschaftskammer NRW mit dem Hans von Bemberg-Preis 2022 ausgezeichnet.

Die Landwirtschaftskammer NRW hat Christoph Hamacher mit ihrer höchsten Ehrung, dem Hans von Bemberg-Preis 2022 ausgezeichnet.

Laura und ihre Kolleginnen kennen den Laufsteg und sie wissen, dass es nicht nur auf innere Werte ankommt, die sie allerdings reichlich besitzen. Um vor den Augen der Jury Erfolg zu haben, muss bei der Präsentation alles stimmen, jeder Huf auf Schritt und Tritt sitzen.

Laura ist ein Beispiel für preisgekrönte Milchkühe der Spitzenklasse, die aus einem guten Stall kommen. Landwirt Christoph Hamacher hat auf seinem Hof in Bechen schon viele Kühe wie Laura gezüchtet. Für seine Leistung hat ihn die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen zum besten Züchter des Jahres 2022 gekürt und mit dem Hans von Bemberg-Preis ausgezeichnet.

Der Preis ist die höchste Auszeichnung der Landwirtschaftskammer

Der Preis ist die höchste Auszeichnung, die die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen im Bereich der Tierzucht vergibt. „Er wurde 1952 von der Landwirtschaftskammer Rheinland als Auszeichnung für hervorragende Tierzüchter ins Leben gerufen und von da an jährlich vergeben“, erinnerte Karl Werring, Präsident der Landwirtschaftskammer NRW in seiner Laudatio bei der Preisverleihung auf dem Hamacher-Hof.

Ab dem Jahr 2006 habe die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen diese Tradition dann für das ganze Bundesland übernommen. „Von Beginn an war es klar, dass es ein Preis für die gesamte Tierzucht sein sollte“, so Werring. Daher haben über die Jahre die Züchter von Geflügel, Ziegen oder Schafen den Preis ebenso erhalten wie Schweine- oder Pferdezüchter - am häufigsten aber, wie nun auch wieder, Rinderzüchter.

Im Jubiläumsjahr erhielt der Zuchtbetrieb aus Bechen den Preis

Insgesamt seien bisher „70 erstklassige Betriebe aus der gesamten Tierzucht ausgezeichnet“ worden, so der Kammer-Präsident. Der Namensgeber des Preises war Hans von Bemberg, der 1892 geboren, im heutigen Euskirchen lebte und dort ein Gut von rund 200 Hektar bewirtschaftete. „Er entwickelte eine Schwarzbuntherde, die zu jener Zeit zu den führenden Herden im Rheinland zählte. Mit Weitblick wandte er die ihm zur Verfügung stehenden Mittel bei der Selektion der Zuchttiere an, um so ein enormes Leistungspotential realisieren zu können“, erklärte Werring.

Im Jubiläumsjahr der Auszeichnung sei es dem Preisgericht nicht schwergefallen, sich für den Zuchtbetrieb von Christoph Hamacher in Bechen zu entscheiden. Und auch der Hauptausschuss der Landwirtschaftskammer, der die finale Entscheidung trifft, habe sich dem Votum der Jury für „einen der besten Milchviehzuchtbetriebe der Region“ einstimmig angeschlossen.

Die langlebige, robuste Kuh steht im Vordergrund der Zuchtarbeit

Für Christoph Hamacher, vor 58 Jahren in Kürten geboren und auf dem elterlichen Hof groß geworden, so Werring, sei schon früh klar gewesen, dass er in die Fußstapfen seines Vaters Fritz Hamacher treten wollte. Der habe ihn gelehrt, „dass Zucht nicht eine Sache von kurzer Dauer“ sei, sondern Kontinuität benötige, Basis des Erfolgs von Christoph Hamacher: „In seinem züchterischen Streben stand ihm immer die langlebige, robuste Kuh als Ideal vor Augen“, lobte Werring.

Zweimal in der jüngeren Vergangenheit sei Hamacher „mit der Miss Bergisch Land nach Hause gefahren“. Auch mit Blick auf die Langlebigkeit der Tiere sei Hamacher erfolgreich. Im Stall und auf der Weide stünden auch ältere Kühe, die zum Teil schon über 100.000 Kilogramm Milch produziert hätten. „Im Mittel hat jede Kuh weit über 50.000 Kilogramm Milch gegeben, wenn sie den Stall verlässt“, betonte Werring.