Die SPD-Fraktion in Kürten hat beantragt, dass die Kommune die Tafel finanziell unterstützt.
AusgabenSPD in Kürten beantragt Unterstützung für die Tafel

Die Kürtener Tafel hat finanzielle Probleme, hier eine Aufnahme aus dem Jahr 2022
Copyright: Anton Luhr
Mietkosten, Ausgaben für Energie und für die Instandhaltung des Tafelhauses in Dürscheid: Die SPD-Fraktion in Kürten möchte, dass die Kommune erstmals dem Tafelverein finanziell unter die Arme greift. Ein Antrag an die Verwaltung liegt vor, in den kommenden Wochen berät die Politik darüber. Wie die SPD-Fraktionschef Sascha Pechbrenner im Rat berichtete, zahle der Verein rund 1150 Euro Miete im Jahr.
„Die Nachfrage nach den Angebote der Tafel ist kontinuierlich gestiegen“, erklärte Pechbrenner bei der Beratung im Gemeinderat. Die Tafel spiele für das soziale Netz der Kommune eine bedeutende Rolle. Dabei trage der Verein alle anfallenden Kosten selber, die Kunden zahlte einen kleinen Beitrag für die Essensausgabe.
Steigende Tafel-Nachfrage
Um der gesteigerten Nachfrage gerecht zu werden und um das vorhandene Angebot auf Dauer zu sichern, sei eine finanzielle Unterstützung seitens der Gemeinde dringend erforderlich. Pechbrenner: „Die finanziellen Mittel sollen gezielt dazu genutzt werden, den Betrieb der Tafel sicherzustellen, bestehende Angebote auszubauen sowie die notwendige logistische und personelle Ausstattung zu verbessern.“
Die Hilfe für die Tafel setze ein Zeichen „für eine angemessene Daseinsvorsorge der Menschen in unserer Gemeinde.“ Im Rat gab es grundsätzlich Unterstützung für die Idee. Die Arbeit er Tafel sei unterstützenswert, wichtig für das soziale Fundament, so die Politiker übereinstimmend.
Angst vor Präzedenzfall
Ob daraus eine finanzielle Hilfe entstehen soll, war aber umstritten. Damit werde die Gemeinde einen Präzedenzfall schaffen und Begehrlichkeiten bei anderen Vereinen wecken, meinten Helmut Müller (CDU) und Peter Buschhüter (Freie Wähler). Statt zu entscheiden, vertagten die Politiker in den Fachausschüsse. Die Tafel solle vor der nächsten Beratung aktuelle Zahlen vorlegen.
Eine Finanzhilfe der Kommune wäre eine freiwillige Aufwendung. Bislang ist die Ausgabeliste sehr überschaubar. So erhält der Bürgerbusverein 2700 Euro im Jahr für Fahrten von Bürgern mit geringem Einkommen, an die Musikschule 10.0000 Euro zur Sicherstellung ihrer finanziellen Leistungsfähigkeit.
Die beiden Tennisclubs in Kürten erhalte insgesamt 14.000 Euro, 3000 Euro der Sauerländische Gebirgsverein als Zuschuss zur Wegemarkierung. Auch Bekik und die Katholische Jugendagentur werden mit kleinen Beiträgen unterstützt, 4140 Euro sind für touristische Werbung vorgesehen. Größte Posten: An die Büchereien gehen rund 119.000 Euro, für die anteiligen Ausgaben für das Vereinsschwimmen sind 120.000 Euro angesetzt.
Auch 5800 Euro für Ehrengaben der Verwaltung fallen unter die freiwilligen Aufwendungen, Blumen und Kranzspenden, Bewirtung von Gästen sowie Geschenke für ältere Mitbürger, Goldhochzeiten und sonstige Jubiläen. Unterm Strich sind für das Jahr 2025 363.400 Euro an freiwilligen Aufwendungen vorgesehen.