Nach Odenthaler VorstoßSo denkt Kürtens Bürgermeister über neue Gemeindestrukturen

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Das Foto zeigt den Kürtener Bürgermeister Willi Heider.

Willi Heider ist Bürgermeister der Gemeinde Kürten.

Kürtens Bürgermeister Willi Heider (parteilos) äußert sich zu Eingemeindungsideen, die der Odenthaler Bürgermeister angeregt hat.

 „Es muss etwas geschehen“, sagt der Kürtener Bürgermeister Willi Heider (parteilos). Wie Robert Lennerts, sein Bürgermeisterkollege aus dem Nachbarort Odenthal, erinnert auch Heider an die kritische Finanzausstattung der Kommunen. Sie erschwere die Arbeit der Verwaltungen.

Aus Heiders Sicht gibt es nur zwei Möglichkeiten zur Lösung des Konflikts: Entweder eine grundsätzliche Verbesserung der Finanzausstattung durch Land und Bund. Oder eine Zusammenlegung kleinerer kommunaler Einheiten. Ganz bewusst würde Heider auch seine Kommune Kürten mit in solche Gedankenspiele einbringen.

„Die Personalausgaben sind immer unser größter Ausgabenblock“, erklärt der Bürgermeister. Durch die Zusammenlegung von Gemeinden könnten gerade auf diesem Gebiet Kosten eingespart werden. Eine schlankere Verwaltung würde weniger Personalausgaben verursachen.

Wir müssen ohne Tabus über dieses Thema reden.
Willi Heider, Bürgermeister von Kürten

„Wir müssen ohne Tabus über dieses Thema reden“, meint Heider. Bewegung bei diesem Thema sieht er mittelfristig auf die Gemeinde zukommen: „In den nächsten zehn, 15 oder 20 Jahren“ ist für Heider eine Diskussion vorstellbar. Eine Fusion mit Nachbarkommunen sei auf jeden Fall eine „Zukunftsvision“.

Die Arbeit der Verwaltungen könne damit effizienter gestaltet werden. Interkommunale Strategien werden allerdings derzeit in Kürten nur vereinzelt verfolgt. Die Aufgaben der Volkshochschule teilt sich die Gemeinde mit anderen Rhein-Berg-Kommunen, bei der Müllentsorgung hat Kürten die Aufgaben zum Bergischen Abfallwirtschaftsverband BAV delegiert. Im Ortsteil Neuensaal gibt es das Gelände des Bauhofs mit dem benachbarten Bauhof des Rheinisch-Bergischen Kreises.

Kürten: Intern wird aufgeteilt

In der Vergangenheit habe es unterschiedliche Anläufe für eine interkommunale Zusammenarbeit gegeben, so der Bürgermeister, etwa bei der Gerichtsvollstreckung und beim Datenschutz. Aber ohne durchschlagenden Erfolg. Seit einiger Zeit seien diese Aufgaben wieder in der Kürtener Verwaltung angesiedelt worden. So habe die Gemeinde auch einen eigenen Datenschutzbeauftragten eingestellt.

Die Gemeinde setze mit internen Aufgabenteilungen andere Akzente. Der Bürgermeister erinnert an die im vergangenen Jahr neu eingestellte Klimaschutzmanagerin Viviane Pape. Zu 50 Prozent sei der Klimaschutz ihr Thema, die weiteren 50 Prozent gehörten zum Aufgabengebiet Fördermittelmanagement. Die Gemeinde erhoffe sich von dieser Zusammenstellung der Aufgaben eine effiziente, effektive Arbeitsweise.

Die heutige Gemeinde Kürten ist „Kind“ der Kommunalreform von 1975. Damals entstand aus der alten Amtsgemeinde mit den Bürgermeistereien Olpe und Bechen die neue Zivilgemeinde Kürten mit dem Verwaltungszentrum im Kernort Kürten. Dürscheid und Spitze kamen von Bensberg zu Kürten, der Ort Wipperfeld wurde Wipperfürth zugeschlagen.

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