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Tod durch MähmaschinenLandwirte retten Rehkitze – Landesjagdverband mit Appell an Tierfreunde

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Rehkitze liegt im Gras.

Bloß nicht streicheln: Wer Rehkitze anfasst, riskiert, dass sie vom Muttertier verstoßen werden. (Archivfoto)

Rettungsboxen dienen Landwirten dazu, Rehkitze zu retten. Werden sie dort von Menschen angefasst oder freigelassen, sterben sie.

Landesweit laufen zur Zeit Aktionen zur Kitzrettung. Denn parallel zur Brut- und Setzzeit der Tiere sind die Landwirte mit Mäharbeiten befasst. Damit das oft im hohen Gras von ihren Müttern abgelegte Jungwild nicht Opfer der Sensen wird, suchen Jäger und Landwirte – teils unterstützt von Drohnen – auch im Bergischen die Flächen vor den Mäharbeiten ab, tragen junge Rehkitze und anderes Jungwild an einen sicheren Ort, setzten es dort vorübergehend in einer sogenannten Rettungsbox fest und lassen die Tiere nach der Wiesenmahd wieder frei. Die Muttertiere nehmen ihre Jungen dann wieder an und führen sie an einen sicheren Ort.

Tragisch sei es allerdings, warnt der Landesjagdverband NRW, wenn die Jungtiere von Passanten aus Unwissenheit oder falsch verstandener Tierliebe aus ihren Rettungsboxen freigelassen würden. Die Tiere liefen dann in die noch nicht fertig gemähten Wiesen zurück und damit in den sicheren Tod. Derartige Fälle seien in einigen Regionen bereits vorgekommen, so der Landesjagdverband.

Er appelliert daher an alle Tier- und Naturliebhaber, gefundenes Jungwild grundsätzlich nicht anzufassen. Durch die Geruchsübertragung vom Mensch auf das Tier nehme das Muttertier sein Junges sonst nicht mehr an. „Auf gar keinen Fall dürften Jungtiere eigenmächtig aus den Rettungsboxen entlassen und damit „einem sehr hohen Tötungsrisiko“ ausgesetzt werden, so der Landesjagdverband.

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