„Jahrhundertprojekt“Unisex-Toilettenanlage in Altenberg soll endlich fertiggestellt werden

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Ein beleuchtetes Hinweisschild mit Piktogrammen ist in der B-Ebene der Konstablerwache vor einem öffentlichen WC für Frauen und Männer angebracht.

Ein beleuchtetes Hinweisschild mit Piktogrammen ist in der B-Ebene der Konstablerwache vor einem öffentlichen WC für Frauen und Männer angebracht.

Geplant sind zwei Unisex-Kabinen, jeweils mit einer Toilette und einem Urinal ausgestattet, sowie eine Behindertentoilette.

Es scheint endlich zu laufen: Die Toilettenanlage in Altenberg, Spötter sprechen von einem Jahrhundertprojekt, soll noch in diesem Jahr fertiggestellt werden. Der Bauantrag liegt nach Angaben der Verwaltung derzeit beim Rheinisch-Bergischen Kreis.

Lange Zeit stockte das Geschäft der Planung – sehr zum Verdruss von Politik und Verwaltung in Odenthal, die sich redlich mühten: Kaum ein Örtchen rund um den Dom, das in der Vergangenheit nicht vom Bauamt auf seine Eignung als ein stilles geprüft worden wäre. Doch die Banalität eines Baus zur Befriedigung ureigener menschlicher Bedürfnisse kollidierte immer wieder mit der Erhabenheit gotisch-sakraler Baukunst. Erzbistum, Denkmalbehörde und Land setzten andere Schwerpunkte als die Nöte von Touristen nach langer Anfahrt.

Zwei Unisex-Kabinen geplant

Und so näherte sich die Planungs- und Bauzeit der Altenberger Toilettenanlage langsam aber sicher der einer mittelalterlichen Kathedrale an. Doch nun soll das Menschenwerk bald vollendet sein: In unauffälliger Lage am nordwestlichen Rand des Parkplatzes vor dem historischen Küchenhof, mit direkter Anbindung an den barrierefreien Rundweg „Alle inklusive“, soll das Gebäude errichtet werden. Geplant sind zwei Unisex-Kabinen, jeweils mit einer Toilette und einem Urinal ausgestattet, sowie eine Behindertentoilette.

Das Gebäude wird nach Angaben der Verwaltung mit begrüntem Dach und begrünter Fassade ausgestattet. Mitte 2022 war mit Kosten von rund 300.000 Euro gerechnet worden, die auch in den Gemeindehaushalt eingestellt wurden. Der Neubau soll die Toilettenanlage im Alten Brauhaus ersetzen, die noch den Charme des sanitären Mittelalters versprüht. Diese WC-Räume hatte die Gemeinde Odenthal vor Jahren vom Erzbistum gepachtet. Doch der Vertrag, zwischenzeitlich mehrfach verlängert, läuft nun aus.

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