Gegner machen mobil79 Wohneinheiten auf Ponywiese in Osenau geplant

Das sind die Ideen des Architekturbüros Düster und Baumert für die Bebauung in Osenau.
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Odenthal – Ist die Planung „eine Katastrophe für die besonders zu schützenden Dhünnauen“ oder einfach ein dringend notwendiger Schritt, um mehr Wohnraum in Odenthal anbieten zu können? An dieser Frage scheiden sich derzeit die Geister.
Seit die Planung für die Bebauung der Ponywiese an der Altenberger-Dom-Straße öffentlich wurde, sammelt die Initiative „Rettet unser schönes Odenthal“ Unterschriften gegen die Bebauung. Dabei wird das 16 Seiten starke Papier, in dem das Architekturbüro Düster & Baumert seine Ideen für die Ponywiese erläutert, erst am Donnerstag, 11. Mai, ab 17 Uhr im Bau- und Vergabeausschuss vorgestellt.
Bürgerinitiative sammelt Unterschriften gegen Bauvorhaben
Die Gegner der Bebauung waren in den letzten Tagen umtriebig: Auf Facebook haben sie eine Gruppe gegründet, am ersten Maiwochenende stellten sie sich vor dem Rewe-Markt in Odenthal und beim Maifest der Osenauer am Kreisel den Fragen der Bevölkerung. Derzeit putzen sie zudem Klinken, um Unterschriften gegen das Vorhaben zu sammeln.
„Mir kann keiner erzählen, dass das nicht schon länger vorbereitet und mit der Verwaltung abgestimmt ist“, mutmaßt Ulrich Brandt, einer der Sprecher der Bürgerinitiative. Er kämpfte schon vor mehr als zehn Jahren, bei der Aufstellung des derzeit gültigen Flächennutzungsplanes, gegen eine weitere Bebauung in Osenau, auch die Ponywiese war damals bereits Thema. Bürgermeister Robert Lennerts bestätigt Brandts Vermutung: „Natürlich haben wir vorher mit den Architekten gesprochen.“ Lennerts hat sich aber auch mit den Osenauer Bürgern getroffen. Er kann zwar die Argumente der Bebauungsgegner verstehen, sagt aber auch, „ich habe nie einen Hehl daraus gemacht, dass die Ponywiese ein Filetstück in Odenthal ist.“
Parkähnliche Gestaltung
Geplant sind nach Angaben der Architekten, die im Auftrag des Investors, der Leverkusener HKM, arbeiten, 79 Wohneinheiten, verteilt auf vier Mehrfamilienhäuser (drei- und zweigeschossig) entlang der Altenberger-Dom-Straße sowie mehrere Einfamilienhäuser entlang des Dhünnwegs.
Es soll insgesamt 215 Stellplätze geben, davon sind 136 in Tiefgaragen geplant, 63 Plätze sollen oberirdisch für Besucher zur Verfügung stehen, weitere 16 vor einem der Häuser. Die Zufahrt soll von der Seite zum Seniorenheim hin erfolgen. Im Eingangsbereich wären Dienstleister möglich, auch ein Café, „wo die Besucher mit Blick auf die Natur verweilen könnten“, wie Lennerts hofft.
„Nicht jeder kann und will ein Haus mit Garten beziehen“
Er beschreibt den Abstimmungsprozess mit Investor und Architekten als ein Austarieren von maximal Möglichem und dem Wunsch der Verwaltung, eine verträgliche Bebauung zu erreichen. In seinem Augen sei das gelungen, denn die Höhe der Gebäude nimmt zum Dhünnweg hin ab. Ein Teich und eine parkähnliche Gestaltung innerhalb des neuen Viertels sollen zum Verweilen einladen und auch für die Bewohner des benachbarten Seniorenheims einen Spaziergang wert sein.
„Für uns gab es aber ein paar No-Gos, etwa, dass der Dhünnweg nicht von der Bebauung tangiert werden darf“, fügt der Bürgermeister an. Die Kritik an den Mehrfamilienhäusern nimmt er zur Kenntnis. „Wir haben rund 60 Anfragen für Neubauprojekte, auch für Wohnungen. Nicht jeder kann und will ein Haus mit Garten beziehen.“
Verkaufspreise kämen dem Odenthaler Haushalt zugute
Ähnlich argumentiert auch Reimar Molitor von der Regio Köln Bonn, er sieht einen weiter steigenden Bedarf für bezahlbaren Wohnraum im Umland Kölns, weil dieser in der Domstadt nicht mehr vorhanden ist.
„Für uns spielt es auch finanziell eine große Rolle“, fügt Lennerts an. Dabei geht es nicht nur um die zu erwartenden Einkommenssteuern, sondern auch um den Verkaufspreis für die Fläche, der dem Odenthaler Haushalt zugutekäme.