Die Bevölkerung möge wachsen statt schrumpfen, sind sich viele mit Blick auf Renten und Pflege einig. Rhein-Berg wächst aber nur wenig.
BevölkerungswachstumIn Odenthal ist die Einwohnerzahl kreisweit am meisten gestiegen

So voll wie beim Besuch von Bundeskanzlerin Angela Merkel 2017 in Bergisch Gladbach ist es im Bergischen Land selten.
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In beinahe ganz NRW ist die Bevölkerung 2022 im Vergleich zum Vorjahr gewachsen, in Rhein-Berg allerdings nur ziemlich wenig. Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als Statistisches Landesamt mitteilt, war die NRW-Einwohnerzahl Ende 2022 um 214.525 Personen (+1,2 Prozent) höher als ein Jahr zuvor.
Zwischen den einzelnen Kommunen und Kreisen gibt es allerdings große Unterschiede beim Bevölkerungswachstum. Rhein-Berg ist nicht nur rund um Köln das Schlusslicht beim Wachstum, sondern liegt mit +0,98 Prozent auch deutlich unter dem Landesdurchschnitt.
Mit dem Bevölkerungswachstum ist das so eine Sache. Deutschland braucht neue Bürger, um nicht zu vergreisen. „Obwohl im vergangenen Jahr 69.682 Menschen mehr starben, als Kinder geboren wurden, stieg die Einwohnerzahl. Dafür sorgte ein positiver Wanderungssaldo mit 283 366 mehr Zuzügen als Fortzügen“, schreiben die Landesstatistiker.
Für 393 der 396 Städte und Gemeinden hat es Zuwachs gegeben, nur zwei schrumpften: Weeze (-2,6 Prozent) und Wegberg (-0,5 Prozent). Nummer 396 von 396 ist Rheurdt, wo sich die Einwohnerzahl nicht veränderte. Von der Region Köln ist bekannt, dass sie seit Jahren Zuzugsgebiet ist.
55.000 Neubürger in der Region
In dem hier betrachteten Regierungsbezirk Köln leben 4.527.594 Menschen, fast 55.000 mehr als ein Jahr zuvor (+1,22 Prozent). Die Stadt Köln, bekanntlich Nummer 1 in NRW, wuchs um 11 735 auf jetzt 1084 831 Personen, was einem Wachstum von 1,09 Prozent entspricht.
Noch stärker, nämlich um 1,38 Prozent, wuchs Bonn, das jetzt 336.465 Einwohner hat. Deutliches Wachstum gab es auch in den Nachbarkreisen von Rhein-Berg im Bezirk: Oberberg wuchs um 1,39 Prozent auf 275.404 Einwohner und Rhein-Sieg um 1,27 Prozent auf 608.335. Auch in der kreisfreien Stadt Leverkusen war das Wachstum stärker als in Rhein-Berg: Die Einwohnerzahl stieg um 1,16 Prozent auf 165.748 Personen.
Innerhalb des Rheinisch-Bergischen Kreises gibt es beim Wachstum ebenfalls Unterschiede: Die Nase vorne haben die Odenthaler. Die kleinste der acht kreisangehörigen Kommunen erhöhte ihre Bevölkerungszahl um 1,73 Prozent auf 15.324.
Kürten, das es wie berichtet schaffte, die 20.000er-Marke zu knacken, stieg um 1,49 Prozent, Bergisch Gladbach um 0,96, Burscheid um 1,54, Leichlingen um 0,65, Overath um 0,95, Rösrath um 0,62 und Wermelskirchen um 0,75 Prozent.