Grüne Dächer und PhotovoltaikOverather Neubaugebiete sollen an Klimawandel angepasst werden

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Auch um die touristische Radewegplanung über die Overather Berge kümmert sich die Bürgerwerkstatt.

Auch um die touristische Radewegplanung über die Overather Berge kümmert sich die Bürgerwerkstatt.

Bürgerwerkstätten legen umfangreichen Katalog zur Klimawandelanpassung vor.

Die Bürgerwerkstätten in Overath, angebunden an den Ausschuss für Zukunft, Umwelt, Mobilität und Tourismus (ZUMT), sind sehr aktiv und bringen in schöner Regelmäßigkeit Anregungen und Positionspapiere ein, die der Ausschuss dann diskutiert oder weiterleitet.

Aktuell hat die AG Umwelt ein Positionspapier zur Klimawandelanpassung in Neubaugebieten erstellt, mit einem umfangreichen Katalog an Maßnahmen, die die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft für nötig erachten. So fordert die AG Umwelt, dass Flach- oder Pultdächer in Neubaugebieten begrünt werden, am besten in Kombination mit Photovoltaik-Anlagen.

Außenbeleuchtung soll insektenfreundlich gestaltet werden

Außerdem fordern die Mitglieder der AG, dass für alle Neubaugebiete zwingend ein Regenentwässerungskonzept erstellt werden solle, um Regenwasser versickern zu lassen und dem Grundwasser zuzuführen. Bepflanzungen sollten nach klimagerechten und biodiversitätsfördernden Kriterien festgesetzt werden — Schottergärten müssten ausgeschlossen werden. Außerdem solle die Außenbeleuchtung der Häuser in Neubaugebieten insektenfreundlich gestaltet und der Artenschutz bei jedem neuen Gebäude berücksichtigt werden.

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Knapp 20 Quellennachweise hat die AG Umwelt ihrem Positionspapier hinzugefügt, auch ein Beweis dafür, dass sich die Mitglieder der Bürgerwerkstätten sehr viel Arbeit mit ihren Vorlagen an die Politik machen.

Die Stadt Overath soll ihren Flächenverbrauch verringern

Gleiches gilt für die AG Energieeffizienz, die sich intensiv mit dem Thema „Wärmewende“ und „energieeffizientes Bauen“ auseinandergesetzt hat und für Overath die „Wärmewende“ einläuten will, indem für Neubauten erheblich höhere Standards gesetzt werden als vom Gesetzgeber vorgesehen. Außerdem, schlagen die Mitglieder der AG vor, solle die Stadt Overath den Flächenverbrauch verringern, indem in bereits bebauten Gebieten behutsam nachverdichtet werde. Bei der Erschließung von Baugebieten sollten „sonnenoptimierte“ Bauplanungen angestrebt werden und ein Mindeststandard von 40 EE, das entspricht einem Anteil von 65 Prozent erneuerbarer Energien.

Die Vorschläge und Ausarbeitungen der Bürgerwerkstätten werden nun in die Ausschüsse eingebracht, wo dann weiter darüber beraten wird. Unter anderem der Bauausschuss wird sich mit den Vorschlägen befassen.

Bürgerwerkstätten sollen eigenes Budget erhalten

Die Bürgerwerkstätten hatten jedoch noch ein weiteres Anliegen an den Ausschuss für Zukunft, Umwelt, Mobilität und Tourismus: Sie möchten gern mit einem eigenen Budget ausgestattet werden, für die insgesamt vier Bürgerwerkstätten sollen das jeweils 2000 Euro pro Jahr sein, und das ab dem Jahr 2024.

Verwendet werden sollen diese Mittel für die Beschaffung von Arbeitsmaterialien wie zum Beispiel Fachliteratur, für die Durchführung von Veranstaltungen, wie sie die Bürgerwerkstätten bereits mehrfach erfolgreich durchgeführt haben, für die Öffentlichkeitsarbeit und Informationsmaterial.

Die Entscheidung über Ausgaben aus diesen Budgets, schlagen die Bürgerwerkstätten vor, verbleibe wie bisher in der Stadtverwaltung. So müssten die Bürgerwerkstätten nicht mehr für jeden Einzelposten einen Antrag stellen.

Der ZUMT-Ausschuss beschloss, diesen Antrag auf ein eigenes Budget in die Haushaltsberatungen mit aufzunehmen.

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