Das Ende des SchleichwegsOverather Fußpfad wird zurückgebaut

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Zurückgebaut wird der kleine Fußpfad von der Straße Eichen zum Eichenweg in Overath. Foto: Christopher Arlinghaus 

Overath – Es ist vorbei mit dem schönen Schleichweg in Overath zwischen der Straßen Eichen und dem Eichenweg. Die beliebte Abkürzung kann nicht mehr genutzt werden, das städtische Bauamt hat bereits damit begonnen, den Weg zurückzubauen.

Jahrzehntelang hatten die Anwohner den rund 100 Meter langen Fußweg genutzt, um sich einige Serpentinen bis hinunter zur B 484 zu ersparen. Der Weg verläuft am Hang parallel zur B 484 durch das Aggertal und verkürzt den Weg zum Kindergarten oder bis in die Overather Stadtmitte, wenn man noch den Fußgänger-Bahnübergang nutzt. Allerdings verläuft der Fußweg laut Stadtverwaltung über verschiedene private Grundstücksflächen und war bereits Gegenstand einer gerichtlichen Auseinandersetzung.

Overath: Duldung war vereinbart

Die Stadt Overath hatte 2012/2013 eine gerichtliche Auseinandersetzung mit einem der Anlieger des Weges, bei der die Meinung des Gerichts recht deutlich wurde: Der Weg befinde sich auf einem Privatgrundstück und dessen Eigentümer habe das Recht, die Nutzung zu untersagen. Dennoch einigten sich Stadt und Grundstückseigentümer auf eine Duldung, die nun mehr als ein Jahrzehnt Bestand hatte. Das Gericht hatte klargestellt, dass der Fußpfad kein öffentlicher Weg sei und den Anliegern das Recht zum jederzeitigen Widerruf eingeräumt.

Nun hat einer der Grundstückseigentümer andere Pläne, will dem Vernehmen nach mittelfristig auf dem Grundstück bauen und kündigte die Duldung der Nutzung des Fußwegs auf. Beigeordneter Thorsten Steinwartz und Bürgermeister Christoph Nicodemus versuchten vergeblich, ihn umzustimmen. Thorsten Steinwartz: „Ich persönlich finde das total traurig und schade, aber es ist nun einmal so, dass lediglich die Duldung von beiden Seiten unterschrieben worden ist.“

Verlegung des Wegs schwierig

Auch eine Verlegung des Weges hatte die Stadt Overath geprüft, doch wäre dafür Grunderwerb erforderlich, von der Topografie her wäre eine Verlegung schwierig und ein solcher neuer Weg wäre nicht barrierefrei, erläuterte der Beigeordnete.

SPD-Fraktionschefin Ruth Rocholl, selbst Anliegerin in dem Wohngebiet,  fragte im Stadtrat nach, ob das Ordnungsamt den betroffenen Grundstückseigentümer aufgefordert habe, den verwilderten Weg von Unkraut zu befreien und in Ordnung zu halten, ob es nicht die Verärgerung über dieses Ansinnen sein könne, was den Grundstücksbesitzer bewogen habe, die Duldung aufzukündigen? Bürgermeister Christoph Nicodemus antwortete, von einem solchen Vorgehen des Ordnungsamtes sei ihm nichts bekannt.

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„Die Duldung ist aufgekündigt, daran ist nicht zu rütteln“, sagte Ruth Rocholl im Anschluss zu dem ganzen Vorgang, die Bagger seien unterwegs und der Fußpfad werde zurückgebaut, so bedauerlich das auch sei.

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