RegionalentscheidOverather Schüler erfolgreich bei World Robotic Olympiad

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Overather Schüler am Laptop

Viel Arbeit steckten die Schüler in die Programmierung, damit am Ende die gestellten Aufgaben von den Robotern gelöst werden konnten

Kreative Lösungen für komplexe Probleme finden: Damit haben sich Schüler des Paul-Klee-Gymnasiums beschäftigt. 

Er öffnet die Ladeluke, nimmt das Abfallobjekt auf, transportiert es an der Koralle vorbei, die er ins Tiefwasser schubst und lädt die Fracht hinter der Schranke auf dem dafür vorgesehenen Platz ab. Zuverlässig und pünktlich innerhalb der vorgegebenen zwei Minuten. So soll es sein und die Kinder atmen erleichtert auf.

Bis der kleine Lego-Roboter das kann, ist es ein weiter Weg, der einiges an Know-how und Geduld erfordert – und auch eine Prise Glück. Am Samstag hat der Regionalentscheid der „World Robotic Olympiad“ (WRO) am Paul-Klee-Gymnasium stattgefunden.

Schüler haben Chance auf Teilnahme an Finale in Panama

Wer so richtig gut ist, kann die Welt kennenlernen, weiß Coach und Mitveranstalter Jochen Haas. Denn wer sich an diesem Nachmittag für das Deutschlandfinale in Freiburg qualifiziert, hat auch die Chance, am Weltfinale in Panama teilzunehmen. Die technische Olympiade kommt ursprünglich aus dem asiatischen Raum, seit 2010 kann man in Deutschland daran teilnehmen, die Disziplin an diesem Tag nennt sich „Robo Mission“. Organisiert wird der deutsche Teil der Olympiade vom Verein „Technik begeistert“, Veranstalter ist Rainer Koß, der auch moderierte.

Es gibt drei Kategorien in unterschiedlichen Altersklassen. Maxim Spade, Nigina Shakhimardanova und Anton Stegbauer zählen zur Elementary Gruppe für die 10- bis 14-Jährigen und sind aus Düsseldorf angereist. Mit Coach Oliver Beyer haben sie sich in der Robotik-AG am Görres-Gymnasium rund zwei Monate auf den Wettbewerb vorbereitet, den in Teile zerlegten Lego-Roboter ohne Bauplan zusammengesetzt und sich mit einer vorgegebenen Aufgabe befasst, wofür ein Programm aufgespielt wird.

Dann hieß es: testen, testen, testen. Zwar ist die Aufgabe für alle gleich, doch jedes Team überlegt sich letztendlich selbst einen Weg. „Es gibt nicht die beste Lösung, man kann viele Wege gehen“, so Beyer. Dafür braucht es fitte Köpfe, das sind die Schulkameraden Maxim, Nigina und Anton, die „Görres Crazy Robots“, auf jeden Fall. „Es macht Spaß, man muss aber bedenken, dass nicht alles beim ersten Mal klappt“, haben die drei festgestellt. Geduld, Begeisterung und Programmiererfahrung müsse man mitbringen.

Eine Kleinigkeit kann alles durcheinander bringen

„Es ist ganz schön nervig, wenn man nur eine Kleinigkeit ändert und damit im Programm alles durcheinanderbringt. Man muss mit Variablen und Sensoren arbeiten können und meistens geht mehr schief, als klappt“, spricht Anton aus Erfahrung, schließlich besuchen die drei auch noch die Programmier-AG an ihrer Schule. Nigina wurde das Talent quasi in die Wiege gelegt, ihr Vater hat in dem Bereich promoviert und die Begeisterung an seine Tochter weitergegeben.

Jedes Mal, wenn ein Team an der Reihe ist, herrscht in der Aula Totenstille. Alle sind total konzentriert auf die kleinen bunten Roboter, die auf einem festen Spielfeld umherfahren, um die gestellte Aufgabe zu lösen. Kann er die Farbfelder unterscheiden? Erkennt er seinen Weg in Form von Linien? Schafft er es, kleine Objekte anzuheben, zu verschieben oder zu stapeln? Die Spannung ist groß.

Und zur Sicherheit gibt es noch einen Test: „Um zu kontrollieren, ob die Kinder das selbst gemacht haben, wird eine vorher nicht bekannte Sonderaufgabe gestellt“, erklärt Haas.

Coach Beyer ist kein Lehrer, er beschäftigt sich beruflich mit digitaler Bildung und weiß um die Kompetenzen, die seine Schützlinge aus seiner AG mitnehmen können: „Die digitale Technologie ermöglicht Lösungen, die den Menschen in den Mittelpunkt stellen. Zudem beschäftigen sich die Kinder mit Umweltschutz und Logistik und verbinden somit Spaß und Spiel“, zählt er auf.

Auch mitnehmen konnten Maxim, Nigina und Anton am Ende tatsächlich den ersten Platz in ihrer Altersklasse. Sie dürfen im Juni zum Deutschlandfinale nach Freiburg fahren. Das hatten sie sich schon am Mittag gewünscht. „Es dann aber sogar bis Panama zu schaffen, wäre riesig“, waren sie sich einig.

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