„Verunglimpft“Vorstand von Haus Altenberg äußert sich zum Vorfall mit Regenbogenflagge

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Die katholische Jugendbildungsstätte Haus Altenberg, davor zwei Fahnen.

Die katholische Jugendbildungsstätte Haus Altenberg mit Fahnen - die Regenbogenflagge ist bisher nicht darunter.

Der Vorstand erklärt, Haus Altenberg verbiete die Verwendung der Regenbogenflagge nicht. 

Die katholische Jugendbildungsstätte Haus Altenberg hat ihre offizielle Haltung zur Regenbogenfahne öffentlich korrigiert. Wie von dieser Zeitung berichtet, hatte ein 23-Jähriger, der als Honorarkraft für das Angebot der „Tage religiöser Orientierung“ tätig war, der Einrichtung vorgeworfen, ihn aus dem Team geworfen zu haben, da er in der Kapelle von Haus Altenberg eine Regenbogenfahne als Zeichen der Toleranz und der Vielfalt aufgehängt habe.

23-Jähriger hängte Regenbogenfahne auf – und wird aus dem Team geworfen

Mit diesem Zeichen habe er einem schwulen Schüler in der von ihm betreuten Gruppe helfen wollen, der wegen seiner sexuellen Orientierung von anderen Schülern gemobbt worden sei.

Die Jugendbildungsstätte sieht von aller entsprechenden Symbolik ab
Gert Buse, Geschäftsführer von Haus Altenberg

Der von dieser Zeitung am 28. August um eine Stellungnahme zum Vorwurf gebetene Geschäftsführer von Haus Altenberg, Gert Buse, hatte auf Nachfrage zu Personalangelegenheiten keine Angaben machen wollen, den Sachverhalt allerdings auch nicht bestritten, sondern zwei Tage später schriftlich erklärt:

„Im Rahmen des inhaltlichen Bildungsangebot sind gemäß unseres – auch öffentlich auf der Homepage einsehbaren institutionellen Schutzkonzeptes die eingesetzten Honorarkräfte dazu verpflichtet, sich klar und deutlich gegen Diskriminierung, Gewalt und sexualisiertes Verhalten zu positionieren und beim Auftreten von grenzverletzenden, sexualisierten oder gewalttätigen Atmosphären zu intervenieren.

Ein solches Bildungsangebot kann nur wertoffen gestaltet werden, wenn der Bildungsgort (sic!) selber als unvoreingenommene Lern- und Lebenswelt gestaltet ist. Aus diesem Grund sieht die Jugendbildungsstätte von aller entsprechenden Symbolik ab.“

Haus Altenberg fühlt sich „verunglimpft“

Nach dieser schriftlichen Einlassung dieser Zeitung gegenüber gab es keinerlei weitere Erklärung an die Redaktion. Aber nach dem auf den Zeitungsbericht vom 9. September erfolgten öffentlichen Echo, sah sich der Vorstand von Haus Altenberg e. V., (Pfarrer Dr. Tobias Schwaderlapp, Ernst Stephan Kelter und David Dressel) dann veranlasst, am 14. September zu reagieren.

Auf der öffentlichen Homepage von Haus Altenberg – das sich „verunglimpft“ sieht – veröffentlichte der Vorstand eine anderslautende Botschaft. Schlussendlich in klarem Widerspruch zur Stellungnahme des eigenen Geschäftsführers Gert Buse.

Haus Altenberg verbiete laut eigener Aussage die Verwendung der Regenbogenfahne nicht

„Haus Altenberg verbietet die Verwendung der Regenbogenfahne nicht“, heißt es vom Vorstand nun. Und weiter: „Haus Altenberg hat sich von keinem Mitarbeiter wegen der Verwendung der Regenbogenfahne getrennt.“ Haus Altenberg sei ein „Ort der vorbehaltlosen Gastfreundschaft.“

Und weiter: „Haus Altenberg verzichtet nicht auf jegliche Symbolik.“ Vor dem Haus wehe das Christusbanner, das alle Menschen universell willkommen heiße. Man darf also darauf gespannt sein, wann daneben auch die erste Regenbogenfahne vor Haus Altenberg weht. 

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