„Größte Verkehrserhebung in Deutschland“Forscher befragen 1000 Haushalte in Rhein-Berg

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Busse fahren in den Busbahnhof ein.

Busse, Bahnen, Fahrräder, Autos, Kutschen – es gibt viele Möglichkeiten, von A nach B zu kommen.

Sozialwissenschaftler interessiert, wie die Wege im Kreis zurückgelegt werden. Der Landrat bittet um Beteiligung. 

Im Rheinisch-Bergischen Kreis werden bis zum Frühjahr 2024 rund tausend Haushalte zu ihrem Mobilitätsverhalten befragt. Die Interviews veranstaltet das „infas Institut für angewandte Sozialwissenschaft“ aus Bonn im Rahmen der Studie „Mobilität in Deutschland“ (MiD).

In der Erhebung werden zwischen April 2023 und Mai 2024 bundesweit rund 185.000 Haushalte befragt. Die Studie solle „repräsentative und verlässliche Informationen zum alltäglichen Mobilitätsverhalten von Personen und Haushalten für ein ganzes Jahr“ liefern, teilt die Bergisch Gladbacher Kreisverwaltung weiter mit.

Rhein-Berg: Landrat Stephan Santelmann bittet um Teilnahme

Die Untersuchung ist ein gemeinsames Projekt des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr (BMDV), vieler Bundesländer, Kommunen und Verkehrsbetriebe. Auch die hiesige Kreisverwaltung beteiligt sich daran. „Durch Ihre Teilnahme erhalten wir eine gute Datengrundlage, die wir als Basis für die Verkehrsplanung in der Region nutzen. So können wir gemeinsam mit den politischen Gremien beispielsweise passgenaue Angebote entwickeln, die sich an das Mobilitätsverhalten der Menschen vor Ort anlehnen“, appelliert Landrat Stephan Santelmann (CDU) an die ausgewählten Haushalte, sich an der Studie zu beteiligen.

Die Untersuchung liefere als „größte Verkehrserhebung in Deutschland“ nicht nur bundesweit, sondern auch für den Kreis eine wichtige Grundlage für die Verkehrsplanung. Es gab sie bereits 2002, 2008 und 2016/17. Mehr als eine Million Wege von etwa 370.000 Personen werden erfasst. Die Auswahl der bundesweit rund 185.000 Haushalte für die Befragung erfolge stichprobenartig nach einem Zufallsverfahren.

Befragungen in Rhein-Berg sind auch online möglich

Die Interviewenden führen im ersten Schritt ein Haushaltsinterview durch. Möglich ist aber auch eine Online-Teilnahme oder das Ausfüllen eines Papier-Fragebogens. Danach werden alle Haushaltsmitglieder einzeln gebeten, an je einem Berichtstag sämtliche Wege zu erfassen. Auch dies kann online, telefonisch oder schriftlich erfolgen. Insgesamt sind alle Tage gleichmäßig über zwölf Monate verteilt. So werden saisonale und wochentägliche Schwankungen im Verkehrsgeschehen in der Studie vollständig berücksichtigt.

Neben der aktuellen Erfassung der Alltagsmobilität liefert die Studie Erkenntnisse zu verschiedenen aktuellen Themen rund um den Verkehr. Dazu zählen Homeoffice-Wirkungen, Anforderungen im Fuß- und Radverkehr oder aber Entwicklungen im öffentlichen Verkehr ─ wie durch das Deutschlandticket.

Auch neue Entwicklungen im Autoverkehr wie etwa durch die Nutzung von Elektrofahrzeugen werden berücksichtigt, ebenso wie die Mobilitätsteilhabe von gehandicapten Personen. Nicht zuletzt befasst sich die MiD mit Umweltwirkungen und unserem CO2-Fußabdruck, den wir durch unser Mobilitätsverhalten beeinflussen.

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