Nach Ankündigung im NetzOffenbar keine illegale Techno-Party im Königsforst

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Berge von Müll blieben bei der letzten Party im Wald zurück.

Berge von Müll blieben bei der letzten Party im Wald zurück.

Rhein-Berg – Offenbar keine weitere illegale Techno-Party hat es am Wochenende im Königsforst gegeben. Das teilt die Polizei auf Anfrage mit. Mitte August hatten Hunderte Menschen im Naturschutzgebiet im Königsforst, auf einer Wiese zwischen der von Bensberg nach Rösrath-Forsbach führenden Landstraße und dem Forsthaus Steinhaus, nicht weit entfernt von der A 4, gefeiert. 

In digitalen Netzwerken hatten Organisatoren aus dem Umfeld der Techno-Party-Macher, die vor drei Wochen mitten im Naturschutzgebiet des Königsforsts eine am Ende von der Polizei aufgelöste Veranstaltung organisiert hatten, einen großen Saisonabschluss für Samstag, 10. September, angekündigt.

Der Ort wurde nicht veröffentlicht. Er werde nur auf Anfrage mitgeteilt, hieß es. Unsere Anfrage blieb unbeantwortet.

Rhein-Bergs Polizei will Party am liebsten im Vorfeld verhindern

Darauf angesprochen, hatte Rhein-Bergs Polizeisprecher Christian Tholl angekündigt, dass „im Rahmen der Streife“ an fraglichem Termin verstärkt darauf geachtet werde, ob es irgendwelche Vorbereitungen für eine Party im Königsforst gebe.

Beim vergangenen Mal hatten die Organisatoren Theke, Musik- und Lichtanlage auf einer Wiesenfläche zwischen der von Bensberg nach Rösrath-Forsbach führenden Landstraße und dem Forsthaus Steinhaus, nicht weit entfernt von der Autobahn 4, aufgebaut.

Anwohner aus dem Wohnpark Bockenberg auf der gegenüberliegenden Seite der A 4 hatten schließlich die laute Musik gehört, Partygäste auf dem Weg in den Wald beobachtet – und die Polizei verständigt.

Polizei: „Gefahrenabwehr vor Strafverfolgung“

„Natürlich werden wir – wenn es sich irgendwie feststellen lässt – die Party auch im Vorfeld verhindern“, sagte Polizeisprecher Tholl auf Nachfrage. „Beispielsweise mit Platzverweisen.“ Schließlich gelte „Gefahrenabwehr vor Strafverfolgung“.

Ein Überblick über Raves in Rhein-Berg

Frühere illegale Partys entlang der A4

29. Mai 2021: Mehr als 30 Personen feiern eine professionell organisierte Techno-Party in einer Autobahnunterführung beim Overather Gewerbegebiet Diepenbroich und verstoßen damit auch gegen die damalige Corona-Verordnung.

6. Juni 2021: Mehr als 100 Partygäste feiern eine illegale Techno-Party in Hohlräumen im Inneren der A4-Talbrücke bei Overath-Vilkerath. Einige sind bis aus Duisburg und Offenbach angereist.

31. Juli 2021: Rund 100 Party-Gäste feiern in einer A4-Talbrücke bei Engelskirchen.

14. August 2021: Die Polizei vereitelt eine illegale Party unter einer A4-Brücke bei Overath, indem sie nach Hinweisen aus der Bevölkerung die mutmaßlichen Organisatoren bereits vor dem Aufbau mit Partymaterial Wald stoppt.

28. Februar 2022: Die Polizei löst eine Party in einer A4-Unterführung bei Bergisch Gladbach-Obereschbach auf. Rund 50 Feiernde Flüchten, die Polizei findet Beutel mit Ecstasy. (wg)

Wie berichtet hatte der zuständige Förster Jürgen Greißner, der noch in der Nacht von der Polizei geweckt worden war, fassungslos davon gesprochen, dass es angesichts der hohen Waldbrandgefahr und der zahlreichen rauchenden Partygäste an ein Wunder grenze, dass die Techno-Party nicht in einer Katastrophe geendet habe.

Förster appelliert an Spaziergänger, Augen offen zu halten

Von der Redaktion über die neuerliche Party-Ankündigung informiert, appellierte er an alle Menschen, die in und am Wald unterwegs seien, auf mögliche Partyvorbereitungen zu achten und gegebenenfalls die Polizei zu alarmieren. „Ich werde auch alle Augen und Ohren offenhalten“, kündigte Greißner an.

Gleich neben der Ankündigung der nächsten Techno-Party waren auf der „Secret Raves“-Internetplattform Fotos und Videos von der letzten Techno-Party im Königsforst zu sehen: Ausgelassen tanzen Menschen bei wummernden Beats zwischen Bäumen in buntem Licht.

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Die Polizei hatte damals einen 18-jährigen Wipperfürther als Kopf des Organisationsteams identifiziert. Die Beamten ermitteln außerdem wie berichtet gegen einen 36-jährigen Mann aus Köln, eine 27-jährige Frau aus Remagen sowie einen 25-jährigen Mann aus Erndtebrück im Siegerland.

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