KarnevalDas Rösrather Dreigestirn nimmt seine Aufgaben ernst

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Für sie wird ein Traum wahr: Prinz Christian I. , Bauer Andreas (r.) und Jungfrau Viola (l.) erobern die Bühne.

Für sie wird ein Traum wahr: Prinz Christian I. , Bauer Andreas (r.) und Jungfrau Viola (l.) erobern die Bühne.

Mit Begeisterung und viel „Gänsehaut-Gefühl“ treten die Rösrather  Herrschaft an.

Die Schulaula des Freiherr- vom-Stein-Gymnasiums war kaum wiederzuerkennen. Festlich gekleidete Gäste, viele in den Farben ihrer Karnevalsvereine, füllten die Reihen. Riesige Karnevalsorden schmückten die Seiten der Bühne, während bunte Lampen die Szenerie beleuchteten. Eine breite Gasse in der Mitte diente als Laufsteg für die Auftritte bei der Prunksitzung. Am Samstag war es soweit: Rösrath proklamierte sein Dreigestirn.

Die Karnevalssession mag kurz sein, doch das hindert die Jecken nicht daran, das Haus zu füllen. Ein Anblick, der das Karnevals Komitee Rösrath von 2012 e. V. mit Freude erfüllt. Sie feiern ihr „rundes“ Jubiläum, im zarten Alter von elf Jahren. Doch sie sind nicht die einzigen Jubilare. Die KG Treue Elf von 1913 e.V. aus Forsbach feiert ein zweites „rundes“ Jubiläum mit stolzen 111 Jahren. Sie haben 2024 auch die Ehre, das Dreigestirn zu stellen.

Start mit Vollgas in Rösrath

Aber der Reihe nach. Sitzungspräsident Achim Kaschny startet mit Vollgas in die Prunksitzung. Das Duo Willi und Ernst bringt mit ausgefeilten Posen und feinem Wortwitz die Lachmuskeln der Zuschauer in Bewegung. „Jetzt geht's los“ hallt es durch den Saal und die Rösrather Bürgergarde 2008 betritt die Bühne. Ihr erster akrobatischer Tanz „Zick zurück“ sorgt für gute Stimmung.

Sie peppen Karnevalsklassiker auf und leben ihr Motto „Su lang mer springe künne, los mer springe“. Die Drummerholics legen noch einen drauf. Ihre tanzenden Stöcke auf den Trommeln lassen den Saal erbeben. Achim Kaschny lobt sie: „Nach eurer Gründung 2008 und vielen Auftritten seid ihr endlich oben angekommen im Karneval!“ Ihre rasante Show mit Publikumsbeteiligung sorgt für ein erstes Stimmungshoch. Dann ein schier endloser Traum in Blau: Der Einzug des designierten Dreigestirns wird von der Kölner Funken Artillerie blau weiß von 1870 angeführt.

Es folgen die Standarten der dem Karnevals Komitee Rösrath (KKR) angeschlossenen Vereine, sowie der Vorstand.   In der Obhut von Prinzenführer Horst Geißler betritt das designierte Rösrather Dreigestirn Prinz Christian I. (Paasche), Bauer Andreas (Nürrenberg) und Jungfrau Viola (Volker Bell) die Bühne.

Rösrather Bürgermeisterin Bondina Schulze war nicht dabei

Da die Rösrather Bürgermeisterin Bondina Schulze durch einen privaten Notfall verhindert ist, übernimmt kurzerhand und unkompliziert Jörg Schallenberg, Vorsitzender des KKR, die Proklamation. „Es war zu kurz, ich muss ablesen“ entschuldigt sich Schallenberg, schnappt sich den Zettel und erzählt souverän über die Tollitäten, die ab jetzt das närrische Volk in Rösrath regieren, aber erst, nachdem die Ordinarien Zepter, Dreschflegel und Spiegel übergeben sind. Er gibt dem Trio den Auftrag, das diesjährige Motto „Bütze, danze, lache, dat dät uns all jlöcklich mache“ den Jecken näherzubringen.

Die Jungfrau dreht mit dem Spieglein Pirouetten auf der Bühne, der Bauer schwenkt seinen Dreschflegel, der Prinz sein Zepter. Dann präsentieren sie ihr Mottolied: „Jetzt ist wieder Karneval, bumm, bumm, „Decke Trumm“ in jedem Saal“. Prinz Christian I. schwärmt: „Für mich wird ein Traum wahr, ich kriege Gänsehaut.“

„Abmarsch für alle, die nicht Dreigestirn heißen“, befiehlt Kaschny. Nur die drei dürfen auf der Bühne bleiben, dem „Hausmann“ zuhören und den artistischen Tänzen der Tanzgruppe Kammerkätzchen & Kammerdiener der Alten Kölner KG Schnüsse Tring von 1901 e. V. zusehen. Schließlich schlägt der Sitzungspräsident vor, die Sitzplätze bei Ebay zu versteigern. „Die braucht ihr nun nicht mehr“, da ist er sich sicher, denn es kommt Musik von Marita Kölner und den Rabaue.

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