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Kita-Plätze in RösrathBetreuung stößt an ihre Grenzen

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Der Betreuungsengpass sorgte auch in der Kita Brander Straße für eine prekäre Situation.

Rösrath – „Wann steigen Sie wieder ein?“ fragt seit ein paar Monaten der Arbeitgeber von Monika A. (Name der Redaktion bekannt). Eigentlich möchte die 30-Jährige sofort wieder an ihren Schreibtisch nach drei Jahren Elternzeit, aber wo soll dann ihr kleiner Sohn bleiben? „Ich habe das Kind schon während der Schwangerschaft im Kindergarten angemeldet, aber für ihn ist kein Platz frei“, klagt die Mutter aus Forsbach. Sie ist nicht die einzige, die händeringend nach einen Platz im Kindergarten sucht. Dass inzwischen 80 Plätze für die Kinder über drei Jahren (Ü-3) fehlen, wurde nicht nur im Jugendhilfeausschuss, sondern lange auch in der Ratssitzung am Montagabend im Bürgerforum diskutiert. Dort schilderte die Mutter zweier Kinder die prekäre Situation im Kindergarten Brander Straße: Wegen der fehlenden Plätze soll dort eine weitere Gruppe mit 14 Kinder gegründet werden, zuzüglich der sechs Kinder, für die überplanmäßig aufgenommen werden sollen. „Alle Reserven an Ausstattung, Personal, Raum und Material sind erschöpft – vor zwei Wochen mussten die Eltern gebeten werden, mit den Kinder nach Hause zu gehen“, berichtete Annika Frisch. „Eine Gruppe musste geschlossen werden.“ Es habe zu wenig Vertretungen für die erkrankten sieben Mitarbeiterinnen gegeben.

Dringend müssen nun bis zum 1. August 80 zusätzliche Kindergartenplätze geschaffen werden. Darüber waren sich alle Ratsmitglieder einig. Denn an diesem Stichtag besteht darauf ein Rechtsanspruch. Einstimmig beschloss der Rat nach kurzer Diskussion – die Lage ist eindeutig brisant –, den Vorschlag, der im Jugendhilfeausschuss gefasst wurde: Zwei neue Gruppen mit 50 Plätzen mit zwei Modulen an der Kindertagesstätte Volberg für mindestens zwei Jahre. Dazu kommen weitere 15 Plätze in der Kita Brander Straße. Weitere 15 Plätze soll es durch Gründung einer Wandkindergruppe in der Kita Purzelbaum an der Rotdornallee geben. Damit wäre der momentane Bedarf bis zum 1. August abgedeckt. Doch es gibt noch weitere Lösungsangebote. „Der Caritas-Verband wird die Spracheilgruppe an der Scharrenbroicher Straße umwandeln in eine integrative Gruppe“, informierte Klaus Graß, Leiter des Rösrather Jugendamts. Dann ständen zehn zusätzliche Plätze für die Ü-3-Kinder und fünf Plätze für Kinder mit Behinderungen zur Verfügung.