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Bürgermeisterwahl in RösrathAltbürgermeister Marcus Mombauer unterstützt Kandidat von SPD und Fors-Park

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Rösraths Altbürgermeister Marcus Mombauer (CDU) wünscht Yannick Steinbach, Bürgermeisterkandidat von SPD und Fors-Park, „viel Glück“.

Rösraths Altbürgermeister Marcus Mombauer (CDU) wünscht Yannick Steinbach, Bürgermeisterkandidat von SPD und Fors-Park, "viel Glück".

Unterstützung von Rösraths Altbürgermeister Marcus Mombauer (CDU) erhält Yannick Steinbach, Bürgermeisterkandidat von SPD und Fors-Park.

Große Unterstützung und viel Interesse hat Yannick Steinbach, Bürgermeisterkandidat von SPD und Fors-Park, bei einer gut besuchten Bürgerversammlung in Forsbach gefunden. An der Versammlung, zu der laut Fors-Park 250 Interessierte kamen, nahm auch Altbürgermeister Marcus Mombauer (CDU) teil, der auch das Wort ergriff und dem Kandidaten Steinbach „viel Glück“ wünschte.

Der große Zulauf zu der Bürgerversammlung auf dem Außengelände der Gaststätte „Steinis Stübchen“ hat den Kandidaten Steinbach offenbar beflügelt, er äußerte sich in einer frei vorgetragenen rund einstündigen Rede zur aktuellen und künftigen Kommunalpolitik. Zu Beginn sprach auch SPD-Fraktionschefin Petra Zinke, die für Steinbach als gemeinsamen Kandidaten von SPD und Fors-Park warb, außerdem der langjährige FDP-Fraktionschef Erik Pregler, der die FDP inzwischen verlassen hat und nun für Fors-Park auf Listenplatz zwei für den Stadtrat kandidiert.

"Bürgerliche Mitte" im Blick

Er wolle die „bürgerliche Mitte“ ansprechen, erklärte Steinbach in seiner Rede. Die Wahl sei eine Richtungsentscheidung: Es gehe darum, sich nicht weiter mit „unverbindlichen Strategien“ zu befassen, sondern sich auf „erlebbare Fortschritte“ in der Stadtentwicklung zu konzentrieren. „Wir müssen jedem Kind, das hier lebt, einen Betreuungsplatz anbieten können“, erklärte er, vorher brauche man über größere Baugebiete gar nicht nachzudenken.

Die amtierende Bürgermeisterin Bondina Schulze (Grüne) kritisierte Steinbach für „unabgestimmte Vorlagen“ der Stadtverwaltung, die mit den Stadtratsfraktionen nicht abgesprochen sein. In der Folge habe sich der Stadtrat mehrfach einstimmig gegen Vorstöße der Bürgermeisterin ausgesprochen. Im Gegensatz dazu, so Steinbach, wolle er als Bürgermeister die Zusammenarbeit mit dem Stadtrat suchen. In der Verwaltung solle es künftig auch „keine Gendersternchen“ mehr geben: „Eine ganz breite Mehrheit lehnt das ab.“

Hilfreiches Verwaltungsstudium

Unzufrieden mit der aktuellen Entwicklung der Rösrather Politik zeigte sich auch Altbürgermeister Mombauer, der spontan das Wort ergriff. Gegenüber dieser Zeitung erklärte Mombauer, in seiner Amtszeit bis 2020 seien die jährlichen Personalausgaben der Stadt unter zehn Millionen Euro gehalten worden, inzwischen seien rund 15 Millionen erreicht: „Das darf nicht sein.“ Die Vorbehalte gegen die Arbeit unter Regie der grünen Bürgermeisterin Schulze verbindet Mombauer mit einem Anforderungsprofil: „Es braucht einen Versöhner.“ Das abgeschlossene Verwaltungsstudium von Kandidat Steinbach findet Mombauer „hilfreich“ und stellt fest: „Der Bürgermeister muss für die Menschen da sein. Und er sollte auch den nötigen Sachverstand haben.“ Mit Blick auf das Alter des 32-jährigen Steinbach sagte Mombauer auf der Bürgerversammlung: „Führen hat überhaupt nichts mit dem Lebensalter zu tun.“

Die offenkundige Sympathie von CDU-Politiker Mombauer für Steinbach, den Bürgermeisterkandidaten von SPD und Fors-Park, steht im Zusammenhang mit den CDU-internen Vorbehalten gegen CDU-Bürgermeisterkandidat Miguel Louzao de la Cruz (wir berichteten).

Jüngste Entwicklung ist, dass die von der CDU auf ihrer Liste für den Stadtrat aufgestellten und sehr bekannten Stadtratsmitglieder Wolfgang Büscher und Robert Scheuermeyer auf ihre Listenplätze verzichteten: Sie haben die nötige Einverständniserklärrung nicht unterschrieben, wie Wahlleiter Martin Stolte im Wahlausschuss mitteilte. Büscher, bisher Erster stellvertretender Bürgermeister, hat mit deutlicher Kritik an Louzao für Aufmerksamkeit gesorgt: Nach einer Stadtratsabstimmung über den Grundsteuer-Hebesatz im Dezember 2024, bei der Louzao und CDU-Ratsherr Achim Müller, anders als der Rest der CDU-Fraktion abstimmten, sprach Büscher von einem „Skandal“.